• 02.06.2015, 08:00:16
  • /
  • OTS0003 OTW0003

Creditreform KMU-Umfrage, Frühjahr 2015: Keine Jobimpulse von den KMU

Jeder 3. Betrieb hat Mitarbeiter reduziert

Utl.: Jeder 3. Betrieb hat Mitarbeiter reduziert =

Wien (OTS) - Die schwache konjunkturelle Lage schlägt sich deutlich
im Einstellungsverhalten der österreichischen mittelständischen
Unternehmen nieder. So haben die Betriebe laut aktueller Umfrage der
Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung in den letzten
Wochen per Saldo ihre Mitarbeiterzahl verringert. Der Personalsaldo
beträgt nunmehr minus 21,6 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 6,4
Prozentpunkte), da 12,1 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr:
16,2 Prozent) neue Arbeitsplätze geschaffen haben, während jeder
dritte Betrieb (33,7 Prozent; Vorjahr: 22,6 Prozent) seine
Mitarbeiterzahl reduziert hat.

Industrie schafft noch Jobs während im Bau die Hälfte der
Unternehmen Mitarbeiter abbauen

Die meisten Neueinstellungen gab es beim Verarbeitenden Gewerbe (18,1
Prozent; Vorjahr: 12,6 Prozent). Beim Dienstleistungsgewerbe (13,0
Prozent; Vorjahr: 15,8 Prozent) sowie beim Handel (12,5 Prozent;
Vorjahr: 21,7 Prozent) lagen die Einstellungsquoten ebenfalls noch im
zweistelligen Bereich. Im Baugewerbe war man bei der Schaffung neuer
Arbeitsplätze äußerst verhalten (5,3 Prozent; Vorjahr: 13,7 Prozent).
Insgesamt registrieren aber alle Branchen einen negativen
Beschäftigungssaldo. Besonders deutlich fiel dieser bei der
Baubranche aus, wo mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen
(50,9 Prozent; Vorjahr: 27,4 Prozent) seinen Personalstock in den
letzten Monaten verkleinert hat. Beim Dienstleistungsgewerbe sah sich
dagegen jeder dritte Betrieb (34,4 Prozent; Vorjahr: 21,9 Prozent)
und beim Verarbeitenden Gewerbe (26,7 Prozent; Vorjahr: 25,3 Prozent)
sowie beim Handel (24,3 Prozent; Vorjahr: 17,4 Prozent) rund jedes
vierte Unternehmen zu dieser Maßnahme gezwungen.

Düsterer Ausblick: 21 Prozent wollen weiteres Personal abbauen

Auch in den kommenden Monaten dürfte vom österreichischen Mittelstand
kein positiver Beschäftigungsimpuls geleistet werden können. So
planen 14,4 Prozent der befragten Unternehmen (Vorjahr: 13,3 Prozent)
eine Auf-stockung ihres Personalbestandes, während 21,6 Prozent
(Vorjahr: 14,4 Prozent) eine Verringerung ihrer Mitarbeiterzahl ins
Auge fassen. Der künftige Personalsaldo aus aufstocken und
verkleinern beträgt daher minus 7,2 Prozentpunkte (Vorjahr: minus 1,1
Prozentpunkte) für den gesamten österreichischen Mittelstand. Die
einzelnen Branchen haben, bis auf das Dienstleistungsgewerbe, wo sich
Personalaufstockung und -verringerung die Waage halten, alle einen
negativen Erwartungssaldo. Saisonal bedingt wird es in den Branchen
Dienstleistung (19,8 Pro-zent; Vorjahr: 13,7 Prozent) und Bau (14,0
Prozent; Vorjahr: 7,4 Prozent) die meisten Neueinstellungen geben.
Beim Handel (12,5 Prozent; Vorjahr: 17,4 Prozent) und dem
Verarbeitenden Gewerbe (10,5 Prozent; Vorjahr: 13,7 Prozent) ist man
in dieser Hinsicht zurückhaltender. Die meisten Stelleneinsparungen
haben die Baubetriebe für die kommenden Monate angekündigt (28,1
Prozent; Vorjahr: 23,4 Prozent), in geringerem Umfang wird die
Mitarbeiterzahl in den Branchen Verarbeitendes Gewerbe (21,0 Prozent;
Vorjahr: 13,7 Prozent), Dienstleistungen (19,8 Prozent; Vorjahr: 13,7
Prozent) und Handel sinken (18,4 Prozent; Vorjahr: 8,7 Prozent).

Conclusio: Unzufriedenheit mit Standortpolitik

Sinkende Umsätze und Aufträge, mangelnde Investitionsbereitschaft und
ein volatiles internationales Umfeld (Griechenland-, Ukrainekrise,
Ölpreis, Eurokurs) stimmen Österreichs Unternehmen zunehmend
pessimistisch und lassen sie in der Personalpolitik zurückhaltend
agieren. Dazu kommt, dass es oft auch an qualifizierten Bewerbern
fehlt. Es verwundert nicht, dass 81 Prozent der befragten Unternehmen
generell mit der aktuellen Standortpolitik wenig bzw. nicht zufrieden
sind, über 88 Prozent fordern als eine rasche Entlastungsmaßnahme die
Senkung der Lohnnebenkosten.

Die Creditreform Wirtschafts- und Konjunkturforschung befragt seit
1996 zweimal jährlich an die 1.500 österreichische KMU zur aktuellen
als auch zur zukünftigen Wirtschaftslage.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | CDR

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel