• 29.05.2015, 10:45:19
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Weltmilchtag: Kein Grund zur Freude

VIER PFOTEN kritisiert zum Weltmilchtag: Hochleistungszucht von Milchkühen ist ethisch nicht tragbar

Kuh im Melkstand

Utl.: VIER PFOTEN kritisiert zum Weltmilchtag: Hochleistungszucht
von Milchkühen ist ethisch nicht tragbar =

Wien (OTS) - Zum Anlass des Weltmilchtages am 1. Juni macht VIER
PFOTEN auf das Leiden der Milchkühe aufmerksam. Denn mit der
romantischen Vorstellung vieler Menschen von weidenden Kühen hat die
heutige Milchproduktion wenig zu tun: Milch und Milchprodukte stammen
zum größten Teil von Kühen, die auf Extremleistung gezüchtet wurden
und in ihrem ganzen Leben kein einziges Mal auf einer Weide stehen
dürfen. VIER PFOTEN fordert ein Umdenken: gesündere Tiere mit
längerer Lebensdauer und eine wiederkäuergerechte Haltung.

Im Jahr 2014 gab die durchschnittliche österreichische Milchkuh
6.500 kg Milch - vor 40 Jahren waren es gerade einmal 2.700 kg. In
Deutschland liegt die durchschnittliche jährliche Milchleistung
bereits bei 8.300 kg pro Kuh, wobei es sogar schon Kühe gibt, die
12.000 kg Milch geben.

Die negativen Folgen der konventionellen Produktionsbedingungen sind
vielfältig: die übergroßen Euter sind oft entzündet (Mastitis) und
hindern die Tiere, sich normal zu bewegen, ebenso wie kranke Klauen
und glatte Stallböden. In Deutschland leiden 30 bis 50 % der
Milchkühe an Lahmheiten. Zahlen in Österreich deuten auf eine ähnlich
hohe Anzahl betroffener Tiere hin. Zwar gibt es im Vergleich zu
früher mehr Laufställe für Milchkühe, jedoch kommen immer weniger
Kühe auf die Weide.

Viele Tiere bekommen außerdem zur weiteren Leistungssteigerung
Kraftfutter, was für Wiederkäuer nicht artgemäß ist. Nutztierexpertin
Hanna Zedlacher von VIER PFOTEN: "So werden die Kühe völlig
unnötigerweise zu einer Nahrungsmittelkonkurrenz des Menschen. Denn
Kühe können als Wiederkäuer eigentlich genau das gut verdauen und
verwerten, was der Mensch nicht kann: rohfaserreiche Nahrung wie Heu
oder Gras."

Während die zahlreichen Erkrankungen der Milchkühe in den letzten
Jahren stark angestiegen sind, nimmt die "Nutzungsdauer" der Kühe
dramatisch ab. Die ausgezehrten Milchkühe werden oft schon im Alter
von fünf Jahren geschlachtet - die natürliche Lebenserwartung eines
Rindes liegt aber bei über 20 Jahren. Haupt-"Abgangsursache":
Fruchtbarkeitsprobleme. Denn um Milch zu geben, muss eine Kuh
jährlich wenigstens ein Kalb bekommen, das ihr im Normalfall direkt
nach der Geburt weggenommen wird. Wird sie nicht trächtig oder gibt
zu wenig Milch, kommt sie zum Schlachter.

Hanna Zedlacher: "Diese Form der Zucht auf Hochleistung ist aus
unserer Sicht ethisch nicht tragbar. Die Gesundheit und das Wohl der
Tiere müssen im Vordergrund stehen. Wir müssen weg von der
kurzfristigen extrem hohen Leistung, hin zu Zweinutzungsrassen, die
sowohl für Milch als auch für Fleisch genutzt werden können." Die
männlichen Kälber aus den Hochleistungsrassen sind für die
Fleischgewinnung wirtschaftlich uninteressant, da sie in der Mast zu
langsam Fleisch ansetzen. Sie sind ein lästiges Nebenprodukt, ähnlich
den männlichen Brüdern von Hochleistungslegehennen, die nach dem
Schlupf sofort getötet werden.

Zum Weltmilchtag empfiehlt VIER PFOTEN daher, auch auf pflanzliche
Alternativen zurückzugreifen. Expertin Hanna Zedlacher erklärt: "VIER
PFOTEN macht sich für alternative Milchproduktionssysteme stark, die
dem Tierwohl Rechnung tragen. Der Weltmilchtag ist der ideale
Zeitpunkt, um neue Wege in Sachen Milch zu gehen, und z.B. das
morgendliche Müsli mit pflanzlichen Alternativen wie Hafer- oder
Mandelmilch zu genießen."

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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