• 20.05.2015, 14:41:01
  • /
  • OTS0207 OTW0207

Nach Zugunglück: Gewerkschaft vida erstattet Anzeige

Schwerwiegende organisatorische und sicherheitstechnische Mängel waren STLB jahrelang bekannt - Hebenstreit fordert erneut sofortige Suspendierung der Geschäftsführung

Utl.: Schwerwiegende organisatorische und sicherheitstechnische
Mängel waren STLB jahrelang bekannt - Hebenstreit fordert
erneut sofortige Suspendierung der Geschäftsführung =

Wien (OTS) - Die Gewerkschaft vida hat nach dem tragischen Zugunglück
bei Graz, das zwei Todesopfer forderte, zahlreiche Hinweise erhalten,
dass den Steiermärkischen Landesbahnen bereits seit Jahren die
Sicherheitsmängel auf der Strecke bekannt waren. Dass trotz
wiederholter Gefahrenmeldungen durch Eisenbahnbedienstete seitens der
STLB nichts unternommen wurde, um die Systemfehler abzustellen, ist
"eine Ungeheuerlichkeit", sagt Roman Hebenstreit, Vorsitzender des
Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida. Die gestern durch
die steirische vida-Landessekretärin und Landtagsabgeordnete Helga
Ahrer eingebrachte Anzeige wegen des Verdachts auf fahrlässige
Gemeingefährdung sei "nur zu begrüßen".++++

"Tagtäglich erreichen uns neue Schreckensmeldungen", erklärt
Hebenstreit. Es verdichten sich die Vorwürfe, dass den
Verantwortlichen "massive organisatorische und sicherheitstechnische
Mängel" seit Jahren bekannt sind. Seitens des Unternehmens wurde
jedoch nichts unternommen, um diese Missstände zu beheben. Die STLB
haben laut Hebenstreit mehrfach gegen das Arbeitnehmerschutzgesetz
und das Eisenbahngesetz verstoßen. Die steirische
vida-Landessekretärin und Landtagsabgeordnete Helga Ahrer hat daher
wegen fahrlässiger Gemeingefährdung in Verbindung mit dem
Verbandsverantwortlichkeitsgesetz eine Anzeige bei der
Staatsanwaltschaft Graz eingebracht. "Bis zur restlosen Klärung des
Falles muss die Geschäftsführung jedenfalls suspendiert werden",
fordert Hebenstreit.

Technische Aufrüstung wurde bereits 2005 empfohlen

Nach einer vergleichbaren Zugkollision auf der Pinzgaubahn im Jahr
2005 sind viele Nebenstrecken in Österreich mit modernen
Zugsicherungssystemen aufgerüstet worden. Dies wurde im damaligen
Untersuchungsbericht der Bundesanstalt für Verkehr,
Unfalluntersuchung Fachbereich Schiene, auch als technischer Standard
festgelegt (BMVIT-788.055/003-II/003-II/VSB/2005). Obwohl die
Zugdichte auf der steirischen Unfallstrecke in den letzten Jahren
infolge des S-Bahn-Verkehrs drastisch angestiegen ist, hat die STLB
diese bereits vor zehn Jahren empfohlene Aufrüstung unterlassen.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NGB

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel