• 20.05.2015, 11:56:08
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„Am Schauplatz“-Reportage über „Das Rätsel um die Nazi-Stollen“

Am 21. Mai um 21.05 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 21. Mai um 21.05 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Seit das ZDF für eine Doku über Hitlers Atomprogramm
auch die oberösterreichische Gemeinde St. Georgen an der Gusen ins
Visier genommen hat, ist die Diskussion über die Geschehnisse dort
neu entflammt. Der Filmemacher Andreas Sulzer hat über vier Jahre
recherchiert und auch graben lassen. Er vermutet weitere Stollen rund
um die geheime unterirdische Nazi-Rüstungsfabrik "Bergkristall" und
dass dort kernphysikalische Forschung betrieben wurde. Die
österreichischen Behörden weisen das vehement zurück. Eine eigens
gebildete Expertenrunde unter der Leitung der zuständigen
Bezirkshauptmannschaft gab nach einigen Bohrungen und Untersuchungen
Entwarnung: Man habe alles geprüft: Es gebe keine Hinweise auf
Atomforschung oder darauf, dass der Stollenkomplex größer sei als
bisher angenommen. Für die in HD produzierte "Am
Schauplatz"-Reportage "Das Rätsel um die Nazi-Stollen" - zu sehen am
Donnerstag, dem 21. Mai 2015, um 21.05 Uhr in ORF 2 - haben sich
Christine Grabner und Rainer Keplinger auf Spurensuche begeben. Und
erlebten schon bei der Recherche so manche seltsame Überraschung.

Die Nazis haben in der geheimen unterirdischen Rüstungsanlage
"Bergkristall" Flugzeuge gebaut. Tausende Häftlinge aus dem KZ Gusen
kamen dabei ums Leben. Heute stehen auf dem Gelände des ehemaligen
Vernichtungslagers Wohnhäuser. Wie mit diesem Erbe umgehen? Diese
Frage beschäftigt die Menschen hier seit Langem. Die einen wollen
endlich vergessen, die anderen kämpfen darum, dass alle Geschehnisse
aufgearbeitet werden.

Die geplante Doku des ZDF hat in der Region eine weitere Frage
aufgeworfen: die um ihre Sicherheit. Was, wenn die Stollenanlage
tatsächlich größer war als angenommen und irgendeiner dieser
ungesicherten Hohlräume einbricht? Was, wenn in noch unbekannten
Gängen giftige Chemikalien lagern? Die Strahlenbelastung ist auch im
bekannten Stollen "Bergkristall" ungewöhnlich hoch. Die Behörden
beruhigen: Es gäbe nur die bereits bekannten Stollen. Und die
Strahlung sei natürlichen Ursprungs. Das Land Oberösterreich
untersucht jetzt trotzdem das Trinkwasser genauer. Ein wichtiger
Brunnen steht nämlich genau neben dem Eingang zu "Bergkristall".
Grenzwerte seien derzeit keine überschritten, heißt es. Aktuelle
Proben werden aber derzeit noch ausgewertet.

Der Grazer Historiker Stefan Karner, Leiter des
Ludwig-Boltzmann-Instituts für Kriegsfolgenforschung, möchte gern ein
neues Forschungsprojekt anstoßen. Es seien längst nicht alle Fragen
rund um den Stollenkomplex geklärt. Die von den Behörden beauftragten
Wissenschafter halten das für überflüssig. Das erklärte Bertrand
Perz, stellvertretender Leiter des Instituts für Zeitgeschichte der
Uni Wien, bereits vergangenen Herbst in einem Zeitungsinterview.
Alles Wichtige sei bekannt. Neue Grabungen dienten nur der "weit
verbreiteten Sensationshistorie von Nazi-Geheimnissen".

Filmemacher Sulzer sagt hingegen: "Den Behörden geht es nicht um die
Sache und nicht um die Sicherheit der Bevölkerung vor Ort." Für ihn
ist das Rätsel um die Nazi-Stollen noch lange nicht geklärt. Während
die Expertinnen und Experten der anderen Seite darauf beharren, dass
es gar kein Rätsel gäbe. Wem darf man glauben?

Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als
Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) angeboten.

Das gesamte TV-Angebot des ORF - ORF eins, ORF 2, ORF III sowie ORF
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sich auf der Website hd.ORF.at, die ORF-Service-Hotline 0800 / 090
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