- 06.05.2015, 11:58:43
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Grüne begrüßen Einigung beim Emissionshandel
Brunner: Reform aber noch nicht in trockenen Tüchern
Utl.: Brunner: Reform aber noch nicht in trockenen Tüchern =
Wien (OTS) - Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, ist
erfreut über die Einigung auf eine Reform des Europäischen
Emissionshandels: "Der Emissionshandel liegt seit Jahren im Sterben.
Der letzte Reformversuch durch ein Backloading von 900 Millionen
Zertifikaten konnte daran nichts ändern. Dass sich die
Mitgliedsländer jetzt doch noch auf eine leichte Nachschärfung der
bestehenden Regeln einigen konnten, ist ein Hoffnungszeichen."
Laut Brunner ist "die Reform aber noch nicht in trockenen Tüchern.
Wichtige Punkte sind noch in der legistischen Ausgestaltung zu
klären, bevor wir sicher sein können, ob der Markt im Sinne des
Klimaschutzes funktionieren wird". So sei es entscheidend für einen
Erfolg, dass die überschüssigen, nicht genutzten Emissionszertifikate
am Ende einer Handelsperiode verfallen. "Nur so ist sichergestellt,
dass der Handel zu echten Emissionsreduktionen führt und nicht weiter
an den klimapolitischen Notwendigkeiten vorbei agiert", erläutert
Brunner. "Ganz entscheidend ist auch eine angemessen strenge
Emissionsobergrenze. Solange diese nicht den wissenschaftlichen
Reduktionserfordernissen entspricht, wird auch der Emissionshandel
keine Wirkung entfalten", warnt Brunner.
Aktuell laufen auch Verhandlungen über eine Einbindung der Schweiz in
den EU-Emissionsmarkt. Während diese prinzipiell begrüßenswert ist,
muss gewährleistet sein, dass die Regeln durch eine Erweiterung um
neue Teilnehmer nicht weiter verwässert werden. Brunner sieht hier
vor allem die internationalen Offsets als Bedrohung. "Die Schweiz
will einen erklecklichen Teil ihrere Emissionsreduktionen bis 2030
über diesen Emissionsablasshandel mit Entwicklungsländern erreichen.
Die EU hat aus gutem Grund eine weitere Anerkennung von Carbon
Offsets nach 2020 verboten. Hier muss man unbedingt hart bleiben."
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