- 30.04.2015, 12:04:21
- /
- OTS0154 OTW0154
Hanf-Institut kritisiert geplante Reform des Suchtmittelgesetzes
Cannabis-Patienten haben weiterhin Strafen zu fürchten Legalisierung könnte bis zu 325 Mio. Euro für Budget bringen

Utl.: Cannabis-Patienten haben weiterhin Strafen zu fürchten
Legalisierung könnte bis zu 325 Mio. Euro für Budget bringen =
Wien (OTS) - Das Hanf-Institut hat am Donnerstag in einer
Pressekonferenz die geplanten Änderungen im österreichischen
Suchtmittelgesetz kritisiert. Aus Sicht des Hanf-Instituts
widerspricht der Entwurf für eine Änderung des Suchtmittelgesetzes
dem Willen jener mittlerweile 32.000 ÖsterreicherInnen, die sich mit
ihrer Unterschrift bei der parlamentarischen Bürgerinitiative zur
Herausnahme von Cannabis aus dem österreichischen Suchtmittelgesetz
aussprechen.
"Der Gesetzesentwurf stellt nach wie vor das Heilmittel Cannabis mit
tödlichen Drogen wie Heroin, Kokain und Methamphetamin gleich und
nimmt keinerlei Rücksicht auf zehntausende kranke Menschen, die mit
Cannabis über 250 Krankheiten heilen oder zumindest ihre Schmerzen
lindern", sagte Toni Straka, Obmann des Hanf-Instituts.
Nach den Schätzungen des Hanf-Instituts könnte sich eine
Cannabis-Legalisierung schon im ersten Jahr mit insgesamt 125 und 325
Millionen Euro positiv auf den österreichischen Staatshaushalt
auswirken. Nähere Angaben seien unmöglich, "weil es sich hier um
einen unregulierten Schwarzmarkt handelt", sagte Straka und wies
daraufhin, dass darüberhinaus langfristig Einsparungen in
Milliardenhöhe im Gesundheitssektor einer alternden Bevölkerung zu
erwarten sind.
"Bei Cannabis wird ein Kampf gegen Windmühlen geführt. Die
Nicht-Aufklärungsquote liegt bei einer geschätzten jährlichen
Produktionsmenge von 50 bis 250 Tonnen Cannabis zwischen 96 Prozent
und 99,6 Prozent, wenn die Polizei von dieser Menge gerade einmal ein
bis zwei Tonnen pro Jahr beschlagnahmt.
Rechtsanwalt Mag. Gottfried Hudl erläuterte in seinen Ausführungen,
dass Konsumenten durch die geplante Neuregelung keinesfalls
entkriminalisiert würden. Künftig falle nämlich die Entscheidung, ob
ein Hanfkonsument strafrechtlich verfolgt wird oder nicht, beim
Amtsarzt. Zudem sollen Konsumenten künftig nicht mehr als Täter,
sondern als Zeugen unter Wahrheitspflicht einvernommen werden und
damit ihren Lieferanten - oftmals enge Freunde - ans Messer liefern,
um straffrei zu bleiben.
Marcus Grimas, Demonstrationsleiter des 9. Hanfwandertags in Wien am
2. Mai, sagte, "angesichts dieses Schlags ins Gesicht von einer
Million Hanffreundinnen und Hanffreunden rechnen wir mit einer
Rekordbeteiligung beim Hanfwandertag.
Der Hanfwandertag zieht nach dem Hans Söllner Konzert am
Christian-Broda-Platz um 13 Uhr voraussichtlich ab 14:30 über den
inneren Gürtel, die Alser Strasse, an der Universität vorbei durch
die Maria-Theresien-Strasse zum Franz-Josefs-Kai und anschliessend
über den Ring auf den Heldenplatz zur traditionellen Abschlussparty.
Eine Medical Cannabis Sektion wird erstmals mehr Licht auf Cannabis
als Medizin werfen und zugleich eine ruhigere Zone mit Lounge Musik
auf der rollenden Medical Cannabis Lounge bieten. Cannabis-Patienten
und all jene, die nicht so gut zu Fuss sind, sind hiermit in die
Medical Cannabis Lounge eingeladen.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6642
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | EVT