- 28.04.2015, 09:15:04
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Bereit für den Rollenwechsel
Computerprofi, Expertin für Barrierefreiheit, Übersetzerin von Texten in leicht verständliche Sprache: atempo schafft neue Berufe für Menschen mit Behinderung.

Utl.: Computerprofi, Expertin für Barrierefreiheit, Übersetzerin von
Texten in leicht verständliche Sprache: atempo schafft neue
Berufe für Menschen mit Behinderung. =
Wien/Graz (OTS) - Für die Politik ist der 1. Mai der Tag der Arbeit,
für atempo der Tag für mehr Vielfalt am Arbeitsmarkt. "Sagte man
früher, "Behinderte" sollen Bürstenbinder werden oder in einer
Werkstätte Buntstifte sortieren, fordern Menschen mit Behinderung
heute ihr Recht auf Zugang zum ersten Arbeitsmarkt ein", so Klaus
Candussi und Walburga Fröhlich, Geschäftsführer von atempo. "Menschen
mit Behinderung brauchen keine Beschäftigung, sie wollen einen Job!"
Wo es diese Jobs nicht gibt, werden sie erfunden.
Texte in leicht verständlicher Sprache, Qualitäts-Checks
Vor 15 Jahren hat atempo mit maßgeschneiderten Ausbildungen für junge
Menschen gestartet. In der Folge sind Dienstleistungen für Menschen
mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen hinzugekommen - und damit
auch neue Jobs entstanden. Unter der Marke capito werden Texte in
leicht verständliche Sprache übersetzt oder Webseiten überprüft. Hier
gilt: Menschen mit Behinderungen testen selbst, ob ein Text oder eine
Webseite barrierefrei sind. Die TÜV-zertifizierte Methode ist
gefragt. Vor kurzem hat capito in Hamburg eröffnet. Waren es anfangs
Behörden, die sich von capito Broschüren neu schreiben ließen, so
sind es immer mehr Unternehmen wie Banken und Versicherungen, die den
Wert von leicht verständlichen Informationen erkennen.
Ein weiteres Angebot ist "nueva - Nutzer/innen evaluieren". Hier wird
die Qualität von Wohnhäusern und Werkstätten überprüft. Zu den Kunden
zählen Stadtregierungen und kommunale Sozialhilfeträger. Für diese
Beratungen werden Menschen mit Behinderung in einem zweijährigen
Programm zu Fachkräften ausgebildet, und erhalten danach einen
Arbeitsplatz.
Eine Idee wächst weiter
atempo gibt "capito" und "nueva" in einem Social Franchise-System
weiter. Das atempo Netzwerk ist mittlerweile auf 21 Partner in
Berlin, Hamburg, Stuttgart, Region Bodensee, Nordbayern, sowie in
Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt angewachsen. Mit jedem
neuen Partner entstehen bis zu zehn neue Arbeitsplätze - auch und
gerade für Menschen mit Behinderung. Dafür hat atempo zahlreiche
Auszeichnungen erhalten - den Franchise-Award oder den Trigos - und
wurde vor kurzem in Deutschland für den Green Franchise Award
nominiert. In der atempo-Gruppe in Österreich und Deutschland
arbeiten heute mehr als 370 Personen; davon 265 mit einer
Behinderung.
Expertin für Barrierefreiheit
Melanie Wimmer, 27 Jahre, ist Expertin für Barrierefreiheit und
arbeitet seit drei Jahren bei atempo. Der Weg führte sie über ein
Praktikum und eine Ausbildung zu einer festen Anstellung. Als
Rollifahrerin weiß Melanie Wimmer über Barrieren im Alltag Bescheid.
Im capito Team in Graz gibt sie ihr Wissen in Projekten im Tourismus
weiter und übersetzt Texte in leicht verständliche Sprache. "Ich
möchte Menschen mit Behinderung Mut machen, sich für diese Arbeit zu
interessieren."
Evaluator für Wohnhäuser
Walter Reisinger, 34 Jahre, hat eine zweijährige Ausbildung zum
Experten für betreute Wocheneinrichtungen gemacht und ist seit 15
Jahren Evaluator. Reisinger, der selbst Lernschwierigkeiten hat,
besucht Werkstätten und Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung. Als
Evaluator führt Walter Reisinger Interviews auf Augenhöhe, wertet die
Daten aus und veröffentlicht diese auf der Webseite. So können
Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen, sowie Anbieter und
Behörden die Angebote miteinander vergleichen. "Ich habe früher in
einer Werkstätte gearbeitet und weiß sehr gut, wie es den Befragten
geht."
"Wenn wir eine inklusive Gesellschaft wollen, müssen wir bereit sein,
alte Strukturen aufzubrechen", sagen Klaus Candussi und Walburga
Fröhlich. Ihre Vision: "Alle Menschen können gleichberechtigt
miteinander leben, lernen und arbeiten, egal ob mit oder ohne
Behinderung." Bei atempo ist das möglich. "Jeder Mensch im eigenen
Tempo".
atempo wurde 2000 in Graz von Klaus Candussi und Walburga Fröhlich
als "Verein zur Gleichstellung von Menschen" gegründet. Mit den
Marken capito und nueva gilt atempo als Vorreiter für
Barrierefreiheit und Pionier für Social Franchise im
deutschsprachigen Raum. Das atempo Netzwerk erwirtschafte einen
Umsatz von 4,8 Mio. Euro im Jahr 2014 und zählt 21 Partner: in
Berlin, Hamburg, Stuttgart, Region Bodensee, Nordbayern, sowie in
Wien, Graz, Linz, Innsbruck und Klagenfurt. www.atempo.at
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