- 27.04.2015, 10:00:01
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„Memory Gaps“ – Erinnerungslücken als Kunstprojekt
Kunst-Aktion gedenkt NS-Opfern mit Ausstellungen in Wiener Straßen, die es geben sollte.
Utl.: Kunst-Aktion gedenkt NS-Opfern mit Ausstellungen in Wiener
Straßen, die es geben sollte. =
Wien (OTS) - Die Kunst-Aktion des Gedenkens der Malerin Konstanze
Sailer wird heute mit zwei Ausstellungen von Tuschen auf Papier in
virtuellen Räumen eröffnet. Diese Galerien befinden sich ausnahmslos
in Straßen oder an Plätzen Wiens, die es nicht gibt, die es jedoch
geben sollte. Straßen mit Namen von Opfern der NS-Diktatur.
Zusätzlich zu vorgeschlagenen Straßennamen der Opfer werden auch
Umbenennungen von Straßen angeregt: Von solchen, die heute noch Namen
von Personen tragen, die im Naheverhältnis zum Nationalsozialismus
standen. Monat für Monat wird so das kollektive Gedächtnis erweitert.
Die Erinnerungslücken - www.memorygaps.eu - zeigen eine Auswahl aus
tausenden Tuschen auf Papier aus zehn Jahren. Sie stellen Schreie und
Aufschreie von Opfern dar. Zum schmerzerfüllten Aufschrei geöffnete
Münder und Kiefer. Abstrakte Darstellungen von Schreien in Ghettos
und in Konzentrationslagern - gemalte Erinnerungskultur.
Seit drei Jahrzehnten arbeitet die deutsch-österreichische Künstlerin
zu den Themen Antlitz, Schädel und Tod. "Die Aufschreie und Schreie
von damals bleiben in unser Gedächtnis eingraviert. Die Tuschen sind
jeweils farblichen "Winkeln" zugeordnet, den entmenschlichenden
Kategorisierungen in den Konzentrationslagern.", so Konstanze Sailer.
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