• 20.04.2015, 10:00:01
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Macht ohne Wissen? Vom Kollaps der wissensbasierten Demokratie

Überforderte Politiker und Berater, ausgegrenzte Experten? Eine Tagung des Forschungsinstituts für Freie Berufe der Wirtschaftsuniversität Wien am 28. April 2015

Utl.: Überforderte Politiker und Berater, ausgegrenzte Experten?
Eine Tagung des Forschungsinstituts für Freie Berufe der
Wirtschaftsuniversität Wien am 28. April 2015 =

Wien (OTS) - Österreich liegt in Sachen Innovation im letzten Drittel
der OECD-Staaten, das Wirtschaftswachstum ist deutlich unter dem
Schnitt der EU- und Euro-Staaten, die heimischen Universitäten fallen
in den internationalen Rankings laufend zurück, der intellektuelle
und wissenschaftliche Brain Drain ist alarmierend hoch.

Die Einrichtungen der Demokratie und ihre Instrumentarien drohen zu
verkommen: Das Parlament als Abstimmungsmaschine von Abgeordneten,
die kaum mehr in der Lage sind, komplexe Themen zu durchblicken,
Regierungsmitglieder, die ihre Materie nur am Rand beherrschen und
auch keine fundierte Managementausbildung haben, zunehmende Aversion
der Politik gegen Experten.

Und: Zunehmende Beschneidung der Freien Berufe, der "vierten Gewalt"
in ihrer Autonomie.

"Macht braucht Wissen" ist das provokante Schlagwort einer Tagung des
Forschungsinstitutes für freie Berufe an der Wirtschaftsuniversität
Wien, die sich - mit hochkarätigen Diskussionsteilnehmern - dem Thema
Wissensmanagement und Kompetenz in der Politik und dem drohenden
"Systemversagen der politischen Klasse" beschäftigt.

Was können freie Berufe - Wirtschaftstreuhänder, Juristen, Mediziner
oder Notare - beitragen, um mehr Kompetenz und Sachwissen in
politische Vorbereitungs- und Entscheidungsprozesse einzubringen? Wie
kann zeitgemäß Informations- und Wissensmanagement eine neue
Dialogebene Politik und Zivilgesellschaft herstellen?

Dr. Griss über Hypo
Die Keynote kommt von Dr. Irmgard Griss zum Thema "Die Hypo-Causa:
Welche Lehren lassen sich ziehen?" Das Thema hat angesichts der
aktuellen Turbulenzen im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss
besondere Brisanz. Welchen Anspruch auf Wissen und
Informationsoffenheit hat die Zivilgesellschaft, wo liegen die
Grenzen zwischen Vertraulichkeiten, Geheimhaltung und Verschweigen
durch Inkompetenz?

Dr. Biegelbauer über das Elend der Wissensvermittlung
Weitere Diskussionsteilnehmer der Tagung unter der Leitung des
Institutsvorstandes Dr. Leo W. Chini: Dr. Peter Biegelbauer vom AIT,
Lazarsfeld-Preisträger 2011 und einer der renommiertesten Politik-
und Informationswissenschaftler Europas, DDr. Heinz Mayer,
Verfassungsjurist und ehemaliger Dekan der Rechtswissenschaftlichen
Fakultät der Universität Wien, der sich immer wieder kritisch gegen
Verfassungsinkonformitäten von Gesetzesvorlagen und
Regierungsbeschlüssen geäußert hat.

Szekeres und Wolff über Freie Berufe und Zivilgesellschaft
Weitere Diskutanten sind Dr. Thomas Szekeres, Präsident der
Ärztekammer für Wien, der sich vehement in Fragen wie Sterbehilfe,
Datenschutz und Patientenschutz sowie Autonomie der Ärzte einbringt
und Dr. Rupert Wolff, Präsident des Rechtsanwaltkammertages, der
immer wieder vor einer Beschneidung und sukzessiven Aushöhlung der
Befugnisse und des Autonomiestatus der freien Berufe warnt.

"Wissenstransfer und Wissensmanagement als Prävention gegen ein
Systemversagen der herrschenden politischen Strukturen und handelnden
Personen. Das ist ein brisantes, auch gesellschaftspolitisches Thema.
Gerade in einer globalisierten digitalisierten Welt, die sich
vernetzt und komplex ist. Wenn lokale Entscheidungsträger überfordert
sind, trifft das breite Bevölkerungskreise und wirtschaftliche und
wissensbasierte Grundfesten einer Gesellschaft", so der Organisator
und Vorstand des Forschungsinstituts für Freie Berufe, Dr. Leo W.
Chini.

Anmeldung
Die Tagung findet am 28. April 2015 ab 14:00 Uhr im Festsaal der WU
Wien am Welthandelsplatz 1 am neuen Campus statt.

Festsaal der Wirtschaftsuniversität Wien
1020 Wien, Welthandelsplatz 1

Anmeldung unter: freieberufe@wu.ac.at

"Multiorganversagen": Wissen als Prävention?

 Datum:   28.4.2015, um 14:00 Uhr
 Ort:     Wirtschaftsuniversität Wien Library & Learning Center,
          Festsaal 2
          Welthandelsplatz 1, 1020 Wien

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