• 15.04.2015, 18:10:19
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70 Jahre ÖGB: Eine Erfolgsgeschichte

Wien (OTS) - "Das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen war und ist
die Grundlage für den Erfolg des ÖGB und der Sozialpartnerschaft",
lautet eine der Grundaussagen von ÖGB-Präsident Erich Foglar heute,
am 15. April, anlässlich des 70-jährigen Jubiläums des
Gewerkschaftsbundes.

Das Gemeinsame vor das Trennende stellen

Foglar betonte in seiner Rede die Verdienste von Gewerkschaftsbund
und Sozialpartnerschaft um die Zweite Republik, die wesentlich dazu
beigetragen hätten, "Österreich vom Armenhaus Europas zu einer der
reichsten Demokratien der Welt zu machen". Er verwies auch auf die
enorme Vielfalt des ÖGB: "Wir sind die vielfältigste Organisation,
die es gibt. Wir vertreten den Richter genauso wie den Bauarbeiter.
Da ist es nicht immer leicht, zu Entscheidungen zu kommen. Aber wir
sind auch eine Kampforganisation - unser Kampf richtet sich
allerdings niemals gegen Menschen, sondern dient immer dazu, deren
Arbeitsbedingungen zu verbessern. Unsere Waffen sind
Verhandlungsstärke und Solidarität. Das Gemeinsame vor das Trennende
zu stellen war und ist die Grundlage für den Erfolg des ÖGB und der
Sozialpartnerschaft".

Festakt im Catamaran

Den Beginn des Festakts gestalteten ÖGB-Vizepräsidentin und
Bundesfrauenvorsitzende Renate Anderl sowie ÖGB-Vizepräsident und
Bundesvorsitzender der Fraktion Christlicher GewerkschafterInnen,
Norbert Schnedl.

Anderl erklärte: "Wir können auf 70 Jahre sozialen Frieden und
wachsenden Wohlstand zurückblicken. Und die Gewerkschaft hat diese
Entwicklung wesentlich mitbestimmt. Manches wurde auf diplomatischem
Wege erreicht, anderes musste mit Protesten oder Streiks hart
erkämpft werden."

Schnedl betonte, dass der ÖGB seit seiner Gründung vor 70 Jahren ein
Erfolgsmodell für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist: "Die
Kollektivvertragsdichte liegt bei 95 Prozent - das ist ein
Spitzenwert weltweit; das ASVG war und ist ein wesentlicher
Meilenstein zur Absicherung von Lebensrisiken und für das Halten des
Lebensstandards im Ruhestand für die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer; Urlaubsregelungen, die heute als selbstverständlich
empfunden werden. All das sind Errungenschaften, die es ohne den ÖGB
nicht gäbe."

Prominente Gratulanten

Bundespräsident Heinz Fischer: "Viele Menschen zur Mitarbeit zu
motivieren hat dazu beigetragen, dass sich die Gewerkschaftsbewegung
sich in Österreich gut entwickelt hat, dass sie gelernt hat,
Schwierigkeiten zu meistern, zum Aufstieg der Menschen enorm viel
beigetragen hat und ein fester Kit für die Demokratie ist."

Einen "verlässlichen Partner für soziale Gerechtigkeit" nannte
Bundeskanzler Werner Faymann die Gewerkschaftsbewegung in seiner per
Video eingespielten Grußbotschaft: "Ich bedanke mich bei den
Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern, die Österreich in den
letzten 70 Jahren ein wesentliches Stück schöner, sozialer und
gerechter gemacht haben." Ohne die Gewerkschaftsbewegung gäbe es
vieles nicht, etwa den Schutz der Arbeitsplätze, das Gesundheitswesen
oder das Sozialversicherungssystem.

Eine ganz klare Korrelation, was Demokratieentwicklung,
Wirtschaftswachstum und ArbeitnehmerInnenrechte betrifft, sieht
Vizekanzler Reinhold Mitterlehner, der, als gelernter Sozialpartner,
in der Gewerkschaft ein "Miteinander im Sinne einer
Auseinandersetzung am grünen Tisch, eben Problemlösungen zum Wohle
der Gesellschaft" sieht.

WKÖ-Präsident Christoph Leitl betonte in seiner Geburtstagsbotschaft,
dass die Sozialpartner wichtige Bildungsfundamente geschaffen haben:
"Wir setzen uns in Europa gegen die Jugendarbeitslosigkeit und gegen
Spekulationen ein. Und wir stehen für ein Europa der Integration. In
Österreich stehen wir vor der Herausforderung, das Land auf einen
Pfad zurückzuführen, das den Menschen Sicherheit und Wohlstand
bringt. Am besten funktioniert das über Wirtschaftswachstum, denn ein
Prozent Wirtschaftswachstum bedeutet 25.000 neue Arbeitsplätze."

AK-Präsident Rudi Kaske ergänzte in seinen Geburtstagsgrüßen: "Die
Realwirtschaft muss wieder Vorrang vor der Finanzwirtschaft haben.
Wir brauchen einen Big Deal für Arbeit. Es geht aber auch um einen
Neustart in diesem Europa, der Standort und Arbeitsplätze sichert."
Kaske betonte zudem, dass der ÖGB eine Zukunft habe. "Gemeinsam
werden wir dafür sorgen dass sie dementsprechend gestaltet ist."

Einen regen Schlagabtausch mit Augenzwinkern gab es bei der Talkrunde
mit der ehemaligen Staatssekretärin und derzeitige
Aufsichtsratsvorsitzende der ÖBB, Brigitte Ederer, dem Vorsitzenden
des Generalrates der Österreichischen Nationalbank, Claus Raidl, und
der Mitbegründerin und Vorsitzenden von ATTAC, Alexandra Strickner.

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