- 15.04.2015, 18:00:02
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Offener Brief von LAbg. GR Senol Akkilic, BA
Für ein besseres Zusammenleben!
Utl.: Für ein besseres Zusammenleben! =
Wien (OTS) - Ich wende mich in dieser Form an die Öffentlichkeit,
weil es mir ein großes Anliegen ist - und ich denke auch von mir
erwartet wird, dass ich aus meiner Warte auf die Geschehnisse der
letzten Wochen eingehe. Ich möchte meine Sicht der Dinge ohne Filter
und höchstpersönlich weitergeben - an alle Freundinnen und Freunde,
Mitstreiterinnen und Mitstreiter, Menschen die mir Mut zugesprochen,
die mir gratuliert haben und auch an alle Kritikerinnen und Kritiker.
Ich habe in den letzten 5 Jahren mit rot-grün vieles für die
Wienerinnen und Wiener bewegen dürfen und bewegen können. Meinen
lebensbegleitenden Themen konnte ich mich als Gemeinderat und
Landtagsabgeordneter der Stadt Wien in dieser rot-grünen Koalition
widmen. Mein Einsatz für Inklusion, Zusammenleben, Menschenrechte,
Jugendarbeit und Flüchtlingsrechte begann lange vor meinem
parteipolitischen Engagement - wie gesagt, es sind lebensbegleitende
Herzensanliegen.
Ich kann mit Fug und Recht behaupten fleißig und engagiert gearbeitet
zu haben, was auch belegbar ist. Leider wurde meine Arbeit nicht
ausreichend wahrgenommen und ich wurde auf der Grünen
Landesversammlung am 14. Februar 2015 nicht mehr gewählt. Die Grünen
haben sich aber von mir als Abgeordnetem verabschiedet, ich habe dies
zur Kenntnis genommen.
Als sich aber abzeichnete, welchen Weg die Wahlrechtsdebatte noch
nehmen würde, war ich beunruhigt. Und ich war damit nicht alleine.
Was hat sich abgezeichnet?
Ich hatte nicht mehr die Hoffnung, dass die Grünen auf einen
Kompromiss eingehen werden und daher mit der Unterstützung der ÖVP
und der Freiheitlichen gegen den Koalitionspartner, die SPÖ stimmen
wollen! Die Geschäftsordnung sollte ohne Konsens beschlossen werden.
Das war der Punkt an dem ich wusste, dass ich das nicht mittragen
werde.
Ich habe daher nachgedacht, einen Ausweg gesucht und ihn darin
gefunden die Grünen zu verlassen und mit der SPÖ zu stimmen.
Ich denke, die Verantwortlichen bei den Grünen müssen sich selbst
überlegen was ihr Anteil am jetzigen Zustand der rot-grünen Koalition
ist - die ja glücklicherweise weiter besteht.
Ich bin Politiker in einer rot-grünen Koalition, war lange Zeit an
der Basis tätig, schätze das Ehrenamt und die Hilfe für Menschen. Ich
habe die Zusammenarbeit mit der SPÖ und ihre Unterstützung der
letzten Jahre sehr geschätzt und mich mit durchaus lebhaften
Diskussionen in der rot-grünen Zusammenarbeit gut einbringen können.
Ich möchte gerne die Chance auf eine Weiterarbeit wahrnehmen und habe
das aus freien Stücken getan. Natürlich hat es mich sehr gefreut,
dass die Aufnahme im roten Team für Wien möglich ist.
Ich hatte als Gemeinderat und Landtagsabgeordneter der Grünen
verschiedene Funktionen inne. Diese Funktionen habe ich in den
vergangenen Tagen zurückgelegt, so bin ich beispielsweise auch aus
den Vereinsvorständen der Wiener Jugendarbeit zurückgetreten. Ich
bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den
Vorstandsmitgliedern dieser Vereine für die spannende und gute
Zusammenarbeit.
Ich möchte weiterhin den derzeit laufenden Prozess Wiens zur
Menschenrechtsstadt begleiten, das Zusammenleben der Wienerinnen und
Wiener durch positive Maßnahmen unterstützen - wie etwa Antirassismus
und Antidiskriminierung, Interkulturalität fördern, demokratische
Werte vermitteln. Besonders wichtig sind mir das "Wiener Netzwerk für
Deradikalisierung und Prävention", Mehrsprachigkeit, Anonymisiertes
Bewerbungsverfahren und die Aufarbeitung der Geschichte Wiens in
Zusammenhang mit Migration, um nur einige zu nennen.
Als engagierter Integrations- und Menschenrechts-Politiker, als
Wiener und Österreicher kurdischer Herkunft möchte ich Wien mit der
SPÖ weiterhin gestalten.
Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit sind die Prinzipien auf
deren Grundlage ich meine bisherige und zukünftige Arbeit leiste.
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