- 14.04.2015, 10:32:22
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Wider die Einfalt: Erste Konferenz für ökonomische Vielfalt in Wien
Studierende und junge ForscherInnen organisierten von 10.-12. April die erste Wiener Konferenz für Pluralismus in der Ökonomik an der Wirtschaftsuniversität Wien.
Utl.: Studierende und junge ForscherInnen organisierten von 10.-12.
April die erste Wiener Konferenz für Pluralismus in der
Ökonomik an der Wirtschaftsuniversität Wien. =
Wien (OTS) - Nicht erst seit der Finanz- und Wirtschaftskrise stehen
die Wirtschaftswissenschaften in der Kritik, entscheidende Fragen
nicht zu beleuchten. Die Lehre hat kaum auf die Krise reagiert. Bis
heute hören die Studierenden meist nur von Modellen, die bereits in
Vorkrisenzeiten alternativlos unterrichtet wurden. Vor einem Jahr
erreichte der internationale studentische Aufruf für eine Plurale
Ökonomik weltweit große mediale Aufmerksamkeit. Auch in Wien
starteten zahlreiche UnterstützerInnen eine Kooperation mit dem Ziel,
die ökonomische Lehre zu verändern. Einen vorläufigen Höhepunkt
stellt die erste Wiener Konferenz für Pluralismus in der Ökonomik
dar, die vergangenes Wochenende an der Wirtschaftsuniversität Wien
stattfand und gänzlich von Studierenden organisiert wurde.
Diese nun zum ersten Mal stattfindende Konferenz stieß auf breite
positive Resonanz: "Qualitätsvolle Sessions, spannend-kontroverse
Keynotes, gute Stimmung - diese Konferenz war wirklich ein Ereignis.
Und wenn bei bestem Wetter an einem Freitagnachmittag mehrere hundert
Menschen im Festsaal sitzen, müssen die OrganisatorInnen wohl etwas
richtig gemacht haben", resümmiert Dr. Fred Luks vom Kompetenzzentrum
für Nachhaltigkeit der WU. Ähnlich begeistert zeigt sich auch der
renommierte post-keynesianische Professor Engelbert Stockhammer
(Kingston University London): "Die Konferenz war mit rund 300
Teilnehmern nicht nur sehr gut besucht, sondern beeindruckte mit dem
Enthusiasmus der Studierenden. Die Qualität der Vorträge war hoch und
die intensiven Diskussionen spiegeln das breite Interesse der
Studenten an wirtschaftlichen Fragen wider, das an Österreichs
Universitäten nur unzureichend befriedigt wird. Das Lehr- und
Forschungsangebot ist dort vom neoklassischen Mainstream dominiert
und deckt innovativere Ansätze wie Postkeynesianismus, Feministische
Ökonomie oder Ökologische Ökonomik nur unzureichend ab. Die Konferenz
war von der Größe her mit den Rethinking Economics Konferenzen in
London vergleichbar und dokumentiert eindrucksvoll, dass die
internationale Bewegung für mehr Pluralismus in der Ökonomie, die
letztes Jahr ihr Manifest vorlegte, weiter am Wachsen ist. Auch in
Österreich wären die Universitäten gut beraten auf die Forderungen
der Studierenden zu reagieren."
"Wir wollen ein Zeichen setzen, dass eine breit aufgestellte
Wirtschaftswissenschaft gesellschaftlich notwendig ist und endlich
Lösungsansätze für die Behandlung gegenwärtiger Wirtschaftsprobleme
bieten könnte - im Gegensatz zum Mainstream", so eine Mit-Initiatorin
der Konferenz. Die Wiener "Gesellschaft für Plurale Ökonomik" setzt
sich aus kritischen Studierenden und jungen WissenschafterInnen aus
dem Bereich der VWL und verwandten Fächern zusammen. Die Initiative
wird von den einschlägigen Studierendengruppierungen an Wiens Unis
unterstützt: Mastervertretung VW/SozÖk/SEEP (WU), Roter Börsenkrach
(Uni Wien), VrauWL (Ökonominnen).
weiterführende Informationen und Fotos:
http://conference.plurale-oekonomik.at/wider-die-einfalt-erste-konfer
enz-fur-okonomische-vielfalt-in-wien/
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