• 08.04.2015, 10:30:16
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Menschen – Würde im Fokus von Palliative Care

Wien (OTS) - Eine unüberhörbare Stimme in der Entwicklung im
Gesundheits- und Sozialsystem sein

Der 5. Österreichische Palliativkongress hat als Motto "Menschen -
Würde im Fokus von Palliative Care". Die Begründung sei, so Harald
Retschitzegger, Präsident der Österreichischen Palliativgesellschaft
(OPG), dass bei allen gesundheitspolitischen Herausforderungen und
den gleichzeitig notwendigen wirtschaftlichen Überlegungen immer der
betroffene Mensch im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen müsse.
Retschitzegger: "Unsere Aufgabe als OPG ist es, daran mitzuwirken,
dass in jedem Betreuungskontext Bedingungen vorherrschen, die den
Menschen ein Leben und Sterben ermöglichen, in welchem diese Würde
hochgehalten wird. Mit diesem Kongress möchten wir einen fachlich
fundierten Beitrag dazu leisten und eine unüberhörbare Stimme vieler
Menschen sein, die sich diesem Thema stellen. Mit dem Beschluss im
Nationalrat zu den Ergebnissen der parlamentarischen
Enquetekommission stehen die Chancen gut, dass die Menschen und die
Würde in der weiteren Entwicklung des Gesundheits- und Sozialsystems
in Österreich einen wesentlichen Platz einnehmen werden. Um das
medizinisch gewährleisten zu können, brauchen wir auch in Österreich
so wie in vielen anderen europäischen Ländern die Möglichkeit einer
Facharztausbildung für Palliativmedizin!"

Nachholbedarf bei Ausbildung, Wissenschaft und Forschung

Herbert Watzke, Professor für Palliativmedizin an der Medizinischen
Universität Wien, weist darauf hin, dass die Palliativmedizin bereits
als Prüfungsstoff Einzug in die Ausbildungspläne der medizinischen
Universitäten gefunden hat und damit für die heranwachsende
Medizinergeneration eine palliativmedizinische Versorgung ein
selbstverständlicher Teil ihrer Berufsausübung sein wird. Viel
schwieriger sei es, die jetzt tätigen MedizinerInnen zu erreichen. Es
gebe zwar Fortbildungsangebote, ein Umschwung in der Akzeptanz der
Palliativmedizin habe aber noch nicht überall stattgefunden. Hier sei
noch großer Nachholbedarf gegeben.

Watzke: "Darüber hinaus ist auch die Forschungsaktivität im Bereich
der Palliativmedizin in Österreich gering. Die parlamentarische
Enquetekommission hat einen Ausbau dieses Segments empfohlen. Sie
anerkennt damit auch, dass medizinische Maßnahmen bei
PalliativpatientInnen nicht nach Gefühl und Gutdünken getroffen
werden dürfen, sondern wie in den anderen Gebieten der Medizin auch
zunehmend evidenz-basiert sein müssen. Damit sind die
forschungsfördernden Institutionen in Österreich aufgerufen, Mittel
auch für diesen Forschungsbereich zur Verfügung zu stellen, was
bisher de facto nicht der Fall war."

Das Geschenk des Da - Seins als Beitrag ehrenamtlicher
Hospizarbeit

Leena Pelttari, Geschäftsführerin des Dachverbandes Hospiz
Österreich, weist darauf hin, dass ehrenamtliche Tätigkeit in Hospiz
und Palliative Care unverzichtbar ist: "Das große Geschenk der
ehrenamtlichen Begleitung ist das einfache DA-Sein, Zeit zu haben und
ein Stück Alltäglichkeit in eine schwierige Situation zu bringen.
Ehrenamtliche stehen auch für gesellschaftliche Werte wie Solidarität
und Mitmenschlichkeit. Die Situation in den Ländern Europas ist sehr
unterschiedlich: von Ehrenamtlichen, die schwerkranke Menschen und
ihre Familien begleiten, über die ehrenamtliche Tätigkeit als
Palliativärztin bis zu Ehrenamtlichen, die z.B. ausschließlich
Gartenarbeit für ein Hospiz machen. Die EAPC Task Force for
Volunteering in Hospice and Palliative Care hat sich daher zum Ziel
gesetzt, Art und Umfang des ehrenamtlichen Engagements im Hospiz- und
Palliativbereich in Europa zu erfassen, den Wert und die Unterschiede
zu beschreiben und damit auch den Stellenwert zu erhöhen."

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