- 27.03.2015, 16:16:51
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Verkehrsverbünde zur Diskussion um Regionalbus-Ausschreibungen
Modernisierungsschübe im öffentlichen Verkehr werden zum Nutzen der Fahrgäste umgesetzt!
Utl.: Modernisierungsschübe im öffentlichen Verkehr werden zum
Nutzen der Fahrgäste umgesetzt! =
Wien (OTS) - Zur aktuellen Diskussion um die Ausschreibungspraxis bei
Regionalbusleistungen halten die österreichischen Verkehrsverbünde
fest: Transparente öffentliche Ausschreibungen werden nach
Bestbieterprinzip mit Qualitätskriterien umgesetzt und sind ein
wichtiges Werkzeug zur Optimierung des öffentlichen Verkehrs: Moderne
Busflotten, aufeinander abgestimmte Fahrpläne und bessere
Kundeninformationssysteme sind dabei wesentliche Zielsetzungen. Im
Fokus steht primär der Kundennutzen, nicht das wirtschaftliche
Interesse einzelner Verkehrsunternehmen. Der Forderung nach weiteren
Sozial- und Qualitätskriterien stehen die Verkehrsverbünde positiv
gegenüber.
Die Verkehrsverbünde als Auftraggeber im öffentlichen Verkehr stehen
zu ihrer sozialen Verantwortung: Neben Qualitätskriterien, die
generell in die Vergabepraxis der Verkehrsverbünde integriert wurden,
stehen Sozialkriterien immer wieder im Fokus der
Vergabe-Diskussionen. Zweck von Sozialkriterien ist es, dass
Ausschreibungen solche soziale Errungenschaften nicht untergraben
sollen, welche nicht ohnehin bereits an anderer Stelle festgelegt
wurden - etwa über kollektivvertragliche Regelungen oder über das
Arbeitsrecht. Die österreichischen Verkehrsverbünde bekennen sich zur
Erarbeitung solcher Sozialkriterien, die jedenfalls den Bestimmungen
des BvG genauso wie EU-Recht entsprechen müssen. "Vor ähnlichen
Herausforderungen stehen nicht nur die Verkehrsverbünde, auch bei
anderen Ausschreibungen der öffentlichen Hand, etwa im
Infrastrukturbereich, gibt es Diskussionen, wie sozial erwünschte
Kriterien, etwa eine Lehrlingsquote oder ein entsprechender
Altersschnitt der Angestellten, umgesetzt werden können",
unterstreicht Wolfgang Schroll, Vorsitzender der
Interessensgemeinschaft der Österreichischen Verkehrsverbünde (IGV)
die gesamtgesellschaftliche Brisanz des Themas. Dazu sind derzeit
konstruktive Gespräche der Verkehrsverbünde unter anderem mit
Vertretern der Sozialpartnerschaft im Gange.
Einheitliche Qualität des Busmaterials
Zur aktuellen Debatte rund um Qualitätskriterien bezüglich
Fahrzeugausstattung, Design oder Fahrzeugalter halten die
Verkehrsverbünde fest: Im Fokus steht auch hier der Kundennutzen.
Gerade beim rollenden Material hat sich gezeigt, wie wichtig hohe
Qualität und einheitlicher Auftritt für Akzeptanz und Sichtbarkeit
des Gesamtsystems öffentlicher Verkehr ist: Das Vorarlberger Modell
mit gekennzeichneten Bussystemen (Stadtbus - Landbus - Ortsbus) ist
eines der österreichischen Erfolgsmodelle eines kundenfreundlichen,
hochwertigen öffentlichen Regionalverkehrs. Mit dem St. Pöltener
Stadtbus LUP wurde dieses Prinzip auch in anderen Regionen angewandt.
Auch die in Wien verkehrenden Verkehrsmittel, egal ob von den Wiener
Linien betrieben oder von den in ihrem Auftrag verkehrenden
Subunternehmen, verkehren selbstverständlich in einem einheitlichen
Design. Dieses Prinzip des einheitlichen Auftritts wird nun zunehmend
bei Regionalbussen in allen Bundesländern angewandt. "Design,
Qualität und Wiedererkennbarkeit sind wesentliche Erfolgskriterien im
öffentlichen Verkehr, die entsprechend in unsere Ausschreibungen
ebenso Eingang finden wie die Forderung nach barrierefreiem
Busmaterial für Menschen mit eingeschränkter Mobilität",
unterstreicht Wolfgang Schroll, der gleichzeitig darauf hinweist,
dass mit der üblicherweise achtjährigen Laufzeit eine hohe
Investitionssicherheit für jene Verkehrsunternehmen gegeben ist, die
ihre Fahrzeugflotte erneuern müssen.
Bessere Abstimmung der Fahrpläne
Nicht nur in Punkto Fahrzeugausstattung, auch in der Qualität der
Fahrpläne setzen die österreichischen Verkehrsverbünde Verbesserungen
im Sinne der Kunden um, indem die Angebote aller Verkehrsunternehmen
und Verkehrsmittel abgestimmt werden. Dabei geht es um optimierte
Umstiege an allen Schnittstellen - etwa zwischen Stadt und Land,
zwischen Bus und Bahn, aber auch zwischen den einzelnen Buslinien
verschiedener Verkehrsunternehmen. "Diese Abstimmung ist das Um und
Auf eines funktionierenden öffentlichen Verkehrs, hier sollten
wirtschaftliche Eigeninteressen ebenso hintangehalten werden wie
Konkurrenzdenken unter den einzelnen Unternehmen", appelliert Schroll
an alle Partner im öffentlichen Verkehr, weiterhin gemeinsam im Sinne
eines abgestimmten Gesamtsystems öffentlicher Verkehr an einem Strang
zu ziehen.
Hintergrund: Ausschreibungen im öffentlichen
Regionalbusbereich
Ausschreibungen im regionalen Linienbusverkehr werden aufgrund
entsprechender wettbewerbsrechtlicher Rahmenbedingungen von den
sieben österreichischen Verkehrsverbünden umgesetzt (insbesondere EU
PSO-Verordnung 2007, österreichisches BVergG). Und bereits heute
müssen alle öffentlichen Linienbusverkehre in Österreich in einer
transparenten, fairen Weise neu vergeben werden. Die österreichischen
Verkehrsverbünde nutzen diese Ausschreibungen, um die Qualität des
öffentlichen Verkehrsangebots den jeweiligen regionalen Anforderungen
entsprechend zu optimieren und kundenfreundlicher zu gestalten. Bei
Ausschreibungen der österreichischen Verkehrsverbünde kommt entgegen
anderslautender Kritik das Bestbieterprinzip zum Zuge, wobei
Qualitätskriterien wie Busalter, Fahrzeugausstattung, optimierte
Fahrgastinformation Anwendung finden.
Über die IGV
Die Interessengemeinschaft Österreichischer Verkehrsverbünde (IGV)
ist ein Zusammenschluss aller
Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften, der VertreterInnen der
finanzierenden Gebietskörperschaften und der innerstädtischen
Verkehrsunternehmen Österreichs. Einzelne Arbeitsgruppen der IGV
beschäftigen sich insbesondere mit den Themen ÖV-Rabattkarte,
Qualitäts- und Sozialkriterien in Ausschreibungen und
vergaberechtliche Angelegenheiten.
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