10 Jahre Gynmed Ambulatorium auch in Salzburg
Nach anfänglichen Diskussionen ist die Ambulanz heute fester Bestandteil der medizinischen Versorgung von ungewollt schwangeren Frauen in Salzburg
Wien/Salzburg (OTS) - Was am Anfang heftige Diskussionen auslöste, ist heute zum Vorbild für andere Bundesländer geworden: Die im Jahr 2005 nach dem Vorbild des Gynmed Ambulatorium Wien errichtete und von dessen ärztlichem Direktor geleitete Ambulanz betreut auch in Salzburg Frauen mit ungewollten Schwangerschaften nach höchstem medizinischen und beraterischem Standard. Als Teil der Universitätsklinik Salzburg engagiert sich dort ein hochqualifiziertes Team von FachärztInnen, welche teilweise regelmäßig von der Gynmed in Wien anreisen, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und diplomierten PflegerInnen. Jedes Jahr werden konstant etwa 800-900 Frauen behandelt.
Anfänglicher Widerstand verstummt
Die Eröffnung der Klinik erfolgte 2005 unter der Regierung von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller, die sich an die bewegten Zeiten erinnert: "Damals stieß die Einrichtung auf erheblichen Widerstand, doch mit viel Mut und konsequentem Handeln ist es uns gelungen, diese wohnortnahe medizinische Versorgung für Frauen in Krisensituationen durchzusetzen. Heute müssen SalzburgerInnen für eine Abbruch nicht mehr in andere Bundesländer reisen."
"Die Gynmed Ambulanz in Salzburg ist in der medizinischen und sozialen Infrastruktur Salzburgs sehr gut integriert und nicht mehr wegzudenken", bestätigt auch DDr. Christian Fiala, ärztlicher Leiter von Gynmed in Wien und Salzburg. Das "Modell Salzburg" ist österreichweit Vorbild für die Behandlung und Betreuung von ungewollt schwangeren Frauen in öffentlichen Spitälern geworden.
Von der Versorgung zur Prävention
"Aus den zahlreichen Gesprächen mit Frauen und Paaren können wir viel lernen, um die Prävention ungewollter Schwangerschaften zu verbessern", berichtet Mag.a Petra Schweiger, Psychologin in der Gynmed Ambulanz. So zeigt sich u.a., dass nicht primär junge Frauen zu einem Abbruch kommen, sondern hauptsächlich Frauen zwischen 20 und 35, welche meist bereits eines oder mehrere Kinder haben. Auch haben sich einige Lebenssituationen als besonders riskant für eine ungewollte Schwangerschaft herausgestellt: Trennungssituationen, die Stillphase nach einer Geburt oder fehlende finanzielle Mittel für eine wirksame Langzeitmethode, wie z.B. eine Spirale für welche Frauen ca. 400-500 Euro bezahlen müssen. Verhütungsberatung hat in der Gynmed eine zentrale Bedeutung - es wäre jedoch wichtig, alle Frauen und Männern bereits vor der Entstehung einer ungewollten Schwangerschaft regelmäßig zu informieren und Frauen mit geringem Einkommen eine kostenlose Verhütung anzubieten, insbesondere die sehr wirksamen Langzeitmethoden. Hierfür müsste unbedingt eine Kostenübernahme durch die Sozialversicherung erfolgen, wenn die hohe Zahl an Schwangerschaftsabbrüchen gesenkt werden soll. Dies ist im übrigen Westeuropa seit langem ein selbstverständlicher Standard.
Die Zahlen:
*Über 80% der Patientinnen kommen aus dem Bundesland Salzburg oder dem angrenzenden Einzugsbereich der benachbarten Bundesländer. *Mehr als die Hälfte der Patientinnen hat bereits eines oder mehrere Kinder.
*Die meisten Frauen sind zwischen 20-35 Jahre alt.
*Entgegen manchen Vermutungen ist die Gruppe der jungen Frauen gering vertreten. So sind etwa gleich viele Frauen in der Altersgruppe 15-20 Jahre, wie in der Gruppe der 40-45-Jährigen.
*Die Zufriedenheit der Patientinnen ist sehr groß und die allermeisten Frauen würden die Ambulanz weiterempfehlen.
"Angesichts der sehr positiven Ergebnisse sollte es selbstverständlich sein, dass jedes Bundesland Frauen eine solche medizinische Grundversorgung anbietet, schließlich finanzieren Frauen mit ihren Sozialversicherungs-Beiträgen auch die Krankenkassen und öffentlichen Spitäler mit", erklärt Christian Fiala.
Über Gynmed
Das Wiener Gynmed Ambulatorium wurde 2003 vom Gynäkologen DDr. Christian Fiala und einem engagierten ExpertInnen-Team gegründet. Von Beginn an wurden höchste medizinische Qualitätsstandards in diesen ideologisch umkämpften Bereich der Medizin eingeführt, diese werden laufend weiterentwickelt. Das Team des Gynmed hat z.B. bereits 1999 den medikamentösen Abbruch als patientinnenfreundliche Alternative zum chirurgischen Eingriff in Österreich eingeführt und laufend Verbesserungen entwickelt, sowie umgesetzt. Im Mittelpunkt stehen stets die Bedürfnisse von Frauen in einer schwierigen Situation:
Bereits die Webseite enthält alle Informationen, die Frauen benötigen - in zehn Sprachen. Im Jahr 2005 wurde die Gynmed Ambulanz als Teil des Universitätsklinikums Salzburg eröffnet. Gynmed setzt sich für eine Verbesserung der Verhütung und Behandlung von ungewollt schwangeren Frauen ein. Es zählt heute zu den modernsten Ambulatorien für Schwangerschaftsabbruch und Familienplanung in Europa. Christian Fiala leitet auch das Wiener Verhütungsmuseum, das 2010 mit dem Kenneth Hudson Museumspreis ausgezeichnet wurde und jedes Jahr von hunderten Schulklassen besucht wird. Es leistet für viele Schulen einen unverzichtbaren Beitrag zur Sexualaufklärung und Vorbeugung ungewollter Schwangerschaften.
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