- 19.03.2015, 10:37:54
- /
- OTS0090 OTW0090
Zum Weltwassertag am 22.3.: Trinkwasser-Topqualität in Österreich ist nicht selbstverständlich
Erhöhte Werte bei Blei und Nickel durch Armaturen und Leitungen

Utl.: Erhöhte Werte bei Blei und Nickel durch Armaturen und
Leitungen =
Wien (OTS) - Eine aktuelle Auswertung von in Summe 30.000 Wasserdaten
aus den WasserChecks der AQA (Aqua Quality Austria) zeigt, dass auch
in Österreich eine hohe Trinkwasserqualität keine
Selbstverständlichkeit ist. So weist beispielsweise jede fünfte
analysierte Wasserprobe bei den gemessenen Werten eine Überschreitung
auf.
In Österreich sind wir aufgrund unserer geografischen und
geologischen Lage in der glücklichen Situation, ausreichend Wasser in
sehr hoher Qualität zur Verfügung zu haben. "Es ist kurios: Wir haben
alle Voraussetzungen für bestes Wasser, aber dennoch kommt diese
Qualität nicht beim Kunden im Wasserglas an" beschreibt DI Stephan
Bruck, Geschäftsführer der AQA die paradoxe Situation in Österreich.
Denn intensive Flächennutzung, der hohe Anteil an nicht öffentlich
angeschlossenen Haushalten sowie der Zustand von Hausleitungen und
Armaturen setzen der Wasserqualität enorm zu.
Chemischer Wasser-Cocktail
Für die aktuelle statistische Auswertung wurden 30.000 Wasserdaten
herangezogen. Die Qualitätsunterschiede zwischen der guten
Ausgangslage von Grund- und Quellwasser im Vergleich zur Qualität
beim Konsumenten sind beunruhigend: Jede fünfte analysierte
Wasserprobe (21,6%) von öffentlich versorgten Haushalten zeigt bei
zumindest einem gemessenen Parameter eine Überschreitung. Die
Hauptprobleme dabei: Blei und Nickel aus Leitungen und Armaturen.
"Obwohl wir nicht müde werden, an die Leitungs- und
Armaturenindustrie zu appellieren hier verlässliche Lösungen zu
entwickeln, sind diese Probleme seit Anbeginn unserer Messungen
konstant hoch. Eine Verbesserung der Situation ist nicht in Sicht"
zeigt sich Bruck besorgt. Negativer Spitzenreiter beim Bleiwert ist
Wien, wo jede vierte im Labor eingelangte Wasserprobe (27,3%)
Überschreitungen aufweist. Vereinzelt erhöhte Werte bei Chrom,
Kupfer oder Nitrat komplettieren schließlich den chemischen Cocktail
unseres Trinkwassers.
Nitrat im Brunnenwasser
Österreich ist das Land der Hausbrunnen. Nahezu eine Million Menschen
in Österreich sind nicht an die zentrale Wasserversorgung
angeschlossen und decken ihren Bedarf selbst - beispielsweise mit
einem Hausbrunnen. Dieses Wasser unterliegt nicht den öffentlichen
Kontrollsystemen, dadurch ist jeder Haushalt für die Qualität seines
Wassers selbst verantwortlich. Hier sind die Probleme eklatant: Aus
den WasserCheck-Analysen der Hausbrunnen zeigt sich vor allem in den
östlichen Bundesländern Niederösterreich, Burgendland und Wien ein
starkes Nitratproblem. So überschritten in Niederösterreich 21,5%, im
Burgenland 22,5% und Wien 22,6% der Proben den Grenzwert. In der
Steiermark wurden 8,3% Überschreitungen bei Nitrat festgestellt -
diese Werte sind leider seit Jahren stabil. Der absolute Tiefpunkt
bei Hausbrunnen liegt im hygienischen Zustand: Gemäß den
Analyseergebnissen sind 40% der Hausbrunnen als "nicht
genusstauglich" einzustufen. Ein österreichweites Phänomen mit den
negativen Spitzenreitern Steiermark und Burgenland.
Was kann man tun
Im sogenannten Stagnationswasser, das oft mehrere Stunden in den
Leitungen steht, sind die Überschreitungen am größten. Hier hilft das
Wasser - kalt aufgedreht - so lange ablaufen zu lassen, bis sich die
Temperatur nicht mehr ändert. Die Qualität des Trinkwassers sollte
regelmäßig überprüft werden, speziell aber nach baulichen
Veränderungen der Armaturen oder Leitungen sowie bei Kleinkindern,
Allergien, Krankheiten oder Übersiedlungen. Die Hausbrunnen sollten
grundsätzlich jede Saison einmal getestet werden. Besondere Vorsicht
gilt bei Sommerwohnsitzen, starkem Regen oder Hochwasser.
Seit über 10 Jahren gibt es in Österreich die Möglichkeit, sein
Wasser einfach und sicher in Österreichs größtem außeruniversitären
Forschungsunternehmen, dem AIT - Austrian Institute of Technology
(vormals Forschungszentrum Seibersdorf), über die AQA WasserChecks
unabhängig untersuchen zu lassen.
Weltwassertag
Seit 1993 wird der Weltwassertag jährlich am 22. März gefeiert. Er
ist ein Ergebnis der UN-Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung
1992 in Rio de Janeiro, auf der der Tag von der UN-Generalversammlung
per Resolution ausgerufen wurde. 2015 steht der Weltwassertag unter
dem Motto "Wasser und nachhaltige Entwicklung". Im internationalen
Vergleich können sich die ÖsterreicherInnen über ihr Trinkwasser sehr
glücklich schätzen. Denn laut Vereinten Nationen haben 748 Millionen
Menschen keinen Zugang zu sauberen Trinkwasser, 2,5 Milliarden
Menschen müssen ohne hygienischen sanitären Anlagen auskommen. Wasser
stellt nicht nur das wichtigste Lebensmittel dar, sondern ist auch
für die Produktion von Lebensmitteln essentiell.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HIM