
Wien (OTS) - Sozialminister Rudolf Hundstorfer stellte am Freitag bei
einer Pressekonferenz während der BeSt-Messe in Wien eine neue
Initiative zur Verbesserung der Einstiegschancen von Jugendlichen ins
Berufsleben vor. Die sogenannte "Produktionsschule" ist bereits seit
Jänner dieses Jahres ein weiteres Leistungsangebot des NEBA Netzwerk
Berufliche Assistenz.
Österreich hat nach wie vor die zweitniedrigste
Jugendarbeitslosigkeitsquote innerhalb der EU. In Zahlen ausgedrückt
sind das rund 75.000 Jugendliche. Besonders betroffen sind
Jugendliche mit einer körperlichen oder sozialen Behinderung. "Wir
müssen in jedem Einzelfall versuchen, die Potenziale dieser
Jugendlichen zu stärken. Denn auch die Wirtschaft fordert eine
bessere Vorbildung der Jugendlichen und mehr soziale Kompetenzen für
einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben", erklärte
Sozialminister Hundstorfer. Seit Jahresbeginn bietet daher das
Sozialministeriumservice innerhalb seiner NEBA-Leistungen wie
Jugendcoaching, Berufsausbildungsassistenz, Arbeits- und Jobassistenz
die Produktionsschule als weitere Möglichkeit an, bestehende
Bildungsdefizite auszugleichen. "In der Produktionsschule geschieht
dies auf der einen Seite durch praktisches Arbeiten für bestimmte
Berufsbilder und andererseits durch Lernen in der Wissenswerkstatt
sowie verschiedene persönlichkeitsbildende Angebote." Ziel sei es
generell, so Mag. Charlotte Welzl von der Volkshilfe Jobfabrik, das
Selbstwertgefühl der Jugendlichen zu stärken.
Vergleichbare Bemühungen setzte das Sozialministeriumservice auch im
Vorjahr mit der Arbeitsmarktinitiative "NEBA-Schnuppertage", die 2014
bereits zum zweiten Mal österreichweit organisiert wurden. Insgesamt
wurden 1.300 Schnuppertage für mehr als 300 Berufsbilder geboten.
"Das starke Engagement der Wirtschaft lässt sich auch damit
begründen", so der Leiter des Sozialministeriumservice Dr. Günther
Schuster, "da der Mangel an Fachkräften evident ist und es nach wie
vor in vielen Fällen Berührungsängste seitens der Unternehmen gibt,
wenn es um die Beschäftigung von Menschen mit Benachteiligung geht."
Bei der Pressekonferenz begründeten Unternehmensvertreter aber auch,
warum sie sich für das Thema engagieren. Der Vorstandsvorsitzende von
Siemens Österreich, Wolfgang Hesoun, betonte in seinem Statement,
dass man Jugendlichen Mut machen müsse, spannende, aber eben oft auch
fordernde Berufe zu ergreifen. "Unabhängig von körperlichen
Einschränkungen, oder auch Geschlecht, sollte alleine die Neugier,
Motivation und das Interesse junger Menschen ausschlaggebend für den
weiteren Berufsweg sein." Um dieses Potenzial zu heben, müssten die
vielleicht noch bestehenden Berührungsängste auf beiden Seiten
abgebaut werden. Ebenso wie die Siemens AG beschäftigt auch auch die
ELK Fertighaus GmbH, die an den NEBA-Schnuppertagen im vergangenen
Jahr teilgenommen hat, Menschen mit Behinderung. "Das betrifft nicht
nur Lehrlinge, sondern auch Mitarbeiter, die durch Krankheit oder
einen Unfall einen Schicksalsschlag erlitten haben. Sie bleiben
entsprechend ihren Fähigkeiten und Stärken selbstverständlich
weiterhin im Unternehmen", so Elk-Geschäftsführer Marcus Ramsauer.
Über das NEBA Netzwerk Berufliche Assistenz
Im NEBA Netzwerk http://www.neba.at bieten rund 240 Organisationen in
ganz Österreich insgesamt vier Beratungs-, Unterstützungs- und
Serviceleistungen für Menschen mit Behinderung sowie für Jugendliche
mit Benachteiligungen am Arbeitsmarkt an. Das gemeinsame Motto aller
NEBA-Angebote Jugendcoaching, Berufsausbildungsassistenz, Jobcoaching
und Arbeitsassistenz lautet: Erfolgreich am Arbeitsmarkt.
NEBA ist eine Initiative des Sozialministeriumservice
http://www.sozialministeriumservice.at, das dem NEBA-Netzwerk 2013
insgesamt rund 54 Mio Euro zur Verfügung gestellt hat.
Fotos von Jugendlichen sowie Videomaterial übermitteln wir gerne auf
Anfrage.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
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