• 27.02.2015, 11:19:58
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  • OTS0105 OTW0105

Anreize schaffen! Mehrwertsteuer auf Kulturgüter und -leistungen erhöhen ist keine nachhaltige Lösung

Wien (OTS) - Die Bildrecht - die Gesellschaft zur Wahrnehmung
visueller Rechte, spricht sich gegen die geplante Anhebung des
ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Kunst- und Kulturleistungen aus.
Aus der Sicht der Bildrecht ist es angesichts stagnierender
Kulturbudgets dringend notwendig eine Strategie und ein Klima des
Anreizes zu schaffen - Impulse, die Investitionen in die Kunst
auslösen und Kunst- und Kulturschaffende stärken.

Mit der geplanten Erhöhung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes von
10% bei Kunst- und Kulturleistungen gewinnt die Kunst nicht mehr an
Wert, sondern - wie es unisono alle betroffenen Kulturträger
kritisieren - verliert ihn. Sie verliert nämlich an Publikum. Eine
Verteuerung der gesamten Kulturleistungen schadet der
österreichischen Kulturlandschaft. Denn wie sollte sich damit die
Nachfrage nach Kunst und Kultur erhöhen oder auch nur am gleichen
Niveau bleiben? Erhalten die kulturkonsumierenden Menschen im Land
durch andere Steuerentlastungen soviel mehr an Pouvoir, um das
auszugleichen? Der Kunst gebührt ein ermäßigter Mehrwertsteuersatz,
weil sie ein ideelles ‚Grundnahrungsmittel’ ist. Je breiter ihre
Leistbarkeit, desto mehr Einkommens- sprich Bevölkerungsschichten
kommen in ihren Genuss. Ein simples, aber gutes Rezept, das mit einer
Steueranhebung vereitelt wird und gegen die wir uns im Interesse
aller Kunstschaffenden und ihrem Publikum entschieden aussprechen.

Die mit der Finanzkrise einhergehenden Kürzungen der Kulturausgaben
könnten mit einer finanziellen Erleichterung im Kunst- und
Kulturbereich ausgeglichen werden. Eine bis jetzt immer noch
ungenutzte Chance sehen wir in der Einführung der steuerlichen
Absetzbarkeit für Kunstankäufe. Privatpersonen und Unternehmen muss
via steuerlicher (Teil)Absetzbarkeit ein nennenswerter Anreiz zu
Kunstkäufen und zu Kunstsponsoring geboten werden. Das wäre eine
längst fällige, effektive Maßnahme, um auch jenen Kunstmarkt zu
stabilisieren, der nicht für die Bestverdienenden relevant ist. Damit
wäre eine konjunkturelle Vision verbunden und gleichzeitig eine
kunstfreundliche: nämlich die Vielschichtigkeit der Gegenwartskunst
in Österreich aufrecht zu erhalten.

Der Schöpfergeist und das kulturelle Niveau, für das Österreich weit
über die eigenen Grenzen hinweg bekannt ist, brauchen ein Echo. Der
Stellenwert der Kunst misst sich an der Möglichkeit ihrer
Wahrnehmung. Wir rufen die Politik dazu auf, diese Möglichkeit nicht
fiskal zu beschränken, sondern - im Gegenteil - zu fördern!

Die Bildrecht - Gesellschaft zur Wahrnehmung visueller Rechte -
vertritt österreichweit und international Kunstschaffende aus den
Sparten der Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie, Video- und
Lichtkunst, Choreografie, Architektur und des Designs.
http://www.bildrecht.at

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