• 18.02.2015, 10:00:32
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Gefahr Mini-Schlaganfall: Rasche und konsequente Therapie verhindert Schlimmeres!

Auf Risikofaktoren achten

Utl.: Auf Risikofaktoren achten =

Wien (OTS) - Werden die Ursachen eines Mini-Schlaganfalls rasch und
konsequent behandelt, kann jeder zweite, meistens erheblich schwerere
Folge-Schlaganfall verhindert werden. Was in der Fachsprache TIA (=
transiente ischämische Attacke) genannt und im Volksmund als
"Schlagerl" verharmlost wird, führt bei bis zu jedem dritten
Betroffenen zu einer massiven Attacke. Darum gilt TIA als
medizinischer Notfall, der umgehend einer umfangreichen ärztlichen
Abklärung bedarf. Kurzfristig auftretende und rasch wieder vergehende
Symptome wie hängender Mundwinkel, Muskelschwächen, Schwierigkeiten
beim Sprechen oder Sehen, Schwindel oder starke Kopfschmerzen sind
daher sehr ernst zu nehmen. Darauf machen ärztliche Experten in der
Österreichischen Ärztezeitung im Rahmen eines aktuellen
Informationsschwerpunktes nachdrücklich aufmerksam.

Das Hinterhältige an einem Schlagerl: Die genannten Beschwerden
treten zwar im Regelfall nur wenige Augenblicke auf und bilden sich
dann zurück. Das ist jedoch auf keinen Fall Grund zur Entwarnung.
Denn: "Die Hälfte der TIA-Patienten erleidet innerhalb von 24 bis 48
Stunden nach der TIA einen schweren Schlaganfall, etwa zehn bis 20
Prozent trifft es innerhalb der ersten 90 Tage", warnt Univ. Prof.
Dr. Reinhold Schmidt, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für
Neurologie. Das Risiko für einen Schlaganfall sei aber selbst nach
einem Jahr noch vierfach erhöht. Die diagnostische Abklärung nach
einer TIA habe laut Schmidt so schnell wie möglich zu erfolgen, da
die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen entscheidend ist, um
Schlimmeres verhindern zu können.

Auch wenn der Mini-Schlaganfall plötzlich und unvermutet auftritt,
kommt er selten aus heiterem Himmel. Die Gefahr für eine TIA braut
sich oftmals über Jahre zusammen, wenn gesundheitliche Probleme nicht
erkannt oder ignoriert werden. "Letztlich werden Mini-Schlaganfälle
genauso wie mittelschwere und schwere Attacken durch Verstopfungen
von Gehirngefäßen ausgelöst", betont Univ. Doz. Dr. Hans-Peter
Haring, Präsident der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft.
Diese Gefäßblockaden entstehen fast immer durch Ablagerungen, die
sich aus anderen Gefäßen des Körpers lösen und mit dem Blut ins
Gehirn gespült werden. Die Ablagerungen wiederum haben sich oft über
viele Jahre in Folge von nicht behandelten Erkrankungen und
ungesundem Lebensstil gebildet.

Bluthochdruck

Der Bluthochdruck gilt als Hauptursache für einen Mini-Schlaganfall.
An Hypertonie leiden in Österreich nach Expertenschätzungen 30
Prozent. Ein Drittel der Betroffenen wird nur unzulänglich behandelt,
ein weiteres Drittel weiß überhaupt nichts von seiner Erkrankung.
"Wird das Blut dauerhaft mit hohem Druck durch die Gefäße gepumpt,
steigt die Gefahr, dass sich in Vergabelungen der Gefäße Ablagerungen
bilden", verdeutlicht Haring das Problem. Diese Plaques können sich
lösen, mit dem Blutfluss ins Gehirn geschwemmt werden und dort ein
Gefäß verstopfen.

Herzrhythmusstörung

Mindestens 15 Prozent der Schlaganfälle werden durch Vorhofflimmern
verursacht, eine Herzrhythmusstörung, die ebenfalls oftmals unerkannt
bleibt. Bis zu 300.000 Betroffene werden in Österreich befürchtet,
die Dunkelziffer ist hoch. Vorhofflimmern äußert sich oft nur in
einem Schwächegefühl, in Kurzatmigkeit, vorübergehendem Herzrasen
oder kurzen Aussetzern des Herzschlags. Wird die Erkrankung nicht
behandelt, können sich im Herzen Blutgerinnsel bilden, die wiederum
in Hirngefäße verschleppt und zum "Schlagerl" bzw. Schlaganfall
führen können.

Erhöhtes Cholesterin

Zu gefährlichen Ablagerungen kommt es über die Jahre auch durch hohe
Blutfettwerte (Hyperlipidämie), wenn nichts dagegen unternommen wird.
Das Zuviel an LDL-Cholesterin und Triglyceriden ist auf Dauer ebenso
schädlich für die Blutgefäße wie erhöhte Blutzuckerwerte, die
ebenfalls oft viele Jahre nicht erkannt und therapiert werden: Auch
die altersbedingte Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) wird als eine
der wichtigsten Risikofaktoren für TIA und Schlaganfall angesehen.

Lebensstil

Je eher die Ursachen für einen Mini-Schlaganfall dingfest gemacht und
behandelt werden, desto besser stehen die Chancen, einem schwereren
Schlaganfall zu entkommen. Neben einer medikamentösen Therapie
brauche es gerade bei TIA-Patienten oft auch Korrekturen im
Lebensstil. Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol und Stress
im Übermaß bilden in vielen Fällen den ungesunden Nährboden, auf dem
sich die Auslöser der TIA entwickeln können. Die Sekundärprävention
mit Medikation, Lebensstiländerungen und Kontrollen liege wesentlich
in den Händen der Hausärzte, betont Dr. Reinhold Glehr, Präsident der
Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin. Die Mühe lohnt
sich, denn: "Werden die Ursachen einer TIA konsequent behandelt und
die Risikofaktoren abgebaut, kann jeder zweite Schlaganfall
verhindert werden", macht Neurologe Schmidt Mut.

Über den Informationsschwerpunkt:
Die Kampagne "Mini-Schlaganfall" des Verlagshauses der Ärzte wird
unterstützt von der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft, der
Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, der Österreichischen
Gesellschaft für Innere Medizin, der Österreichischen Kardiologischen
Gesellschaft, der Österreichischen Gesellschaft für Allgemeinmedizin,
den Firmen Bayer, Sanofi und Boso sowie den Trägermedien aus dem
Verlagshaus der Ärzte Österreichische Ärztezeitung und MEDIZIN
populär.

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