Nachhall zu Affäre um thailändisches Feuerwehrgeschäft 2004
Utl.: Nachhall zu Affäre um thailändisches Feuerwehrgeschäft 2004 =
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, muss der Wiener Fahrzeugbauer GD
European Land Systems (GDELS) Steyr GmbH, vormals Steyr-Daimler-Puch
Spezialfahrzeuge, 820 Millionen thailändische Baht - zu heutigen
Kursen rund 22 Millionen Euro - Schadenersatz an die Stadtverwaltung
Bangkok zahlen. Nach einem Bericht der "Bangkok Post" hatte dies ein
Genfer Schiedsgericht Ende des Vorjahres verfügt. Die Entschädigung
steht in Zusammenhang mit einem 2004 erhaltenen Auftrag zur Lieferung
von 315 Feuerwehrfahrzeugen und 30 Löschbooten nach Thailand im
Gegenwert von 6,6 Milliarden Baht (heute 177 Millionen Euro). Die
Fahrzeuge wurden ab 2006 ausgeliefert, ehe Untreue- und
Korruptionsvorwürfe gegen thailändische Entscheidungsträger laut
wurden. Demnach soll der Kaufpreis massiv überzogen gewesen sein.
2013 fassten der damalige stellvertretende Innenminister Pracha
Maleenont und ein ranghoher Feuerwehroffizier Haftstrafen von zwölf
respektive zehn Jahren aus, beide flüchteten aus dem Land. Die Witwe
(und Erbin) des früheren Gouverneurs Bangkoks und späteren
Ministerpräsidenten Thailands Samak Sundaravej wurde 2014 ihrerseits
zu 587 Millionen Baht (15,7 Millionen Euro) Schadenersatz verurteilt.
GDELS-Steyr-Geschäftsführer Robert Pristauz-Telsnigg hält dazu auf
"profil"-Anfrage fest: "Das Urteil war nur die formelle Feststellung
eines bereits früher getroffenen Vergleichs. Wir wurden mit diesem
Geschäft in die Turbulenzen der thailändischen Innenpolitik
hineingezogen und haben uns diesbezüglich nichts vorzuwerfen."
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