• 04.02.2015, 12:44:05
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Bullen unter Dopingverdacht

Q-Check erstmals in Linz

Gute Stimmung in der Stahlwelt der voestalpine AG

Utl.: Q-Check erstmals in Linz =

Linz (OTS) - Die Roadshow "Q-Check", veranstaltet von DerBörsianer
und Metrum Communications, stand am Dienstag bei der Premiere in
Linz, ganz im Zeichen der großen Frage an den Finanzmärkten: Wer
macht 2015 das Rennen - Bulle oder Bär? Dabei waren sich die
vortragenden Investment-Spezialisten einig, dass die Chancen für
einen Bullenmarkt in Europa gut stehen. Allerdings nicht aufgrund
starker Fundamentaldaten, sondern hauptsächlich bedingt durch die
EZB-Geldschwemme und dem niedrigen Ölpreis. Der ersehnte Bullenmarkt
steht unter Dopingverdacht.

So dürfte sich die positive Entwicklung an den Aktienmärkten nach
Einschätzung von Erika Karitnig, Chief Investment Officer der BAWAG
P.S.K INVEST, 2015 fortsetzen: "Verantwortung dafür trägt vor allem
die lockere Geldpolitik der EZB, die das Zinsniveau weiter in
Rekordtiefen hält und damit den Außenwert des Euros nachhaltig senkt.
Davon profitieren die Exportunternehmen der Eurozone." Daneben
spreche auch der niedrige Ölpreis für einen bevorstehenden
Bullenmarkt. Generell müsse man sich aber auf eine höhere Volatilität
einstellen: "Die Wachstumssorgen in Europa und China, die
Entwicklungen in Griechenland sowie die vielen geopolitischen
Krisenherde könnten noch für böse Überraschungen sorgen", warnt
Karitnig vor überzogenen Optimismus.

Für Mike Judith, Vice President bei DNB Asset Management, kann von
der EZB alleine keine nachhaltige Lösung ausgehen und auch der
niedrige Ölpreis werde nur kurzfristig die Konjunktur stützen.
Wichtig ist ihm bei der Wahl eines Investments der Blick auf die
Fundamentaldaten, wobei er die Aufmerksamkeit auf den
Technologiesektor lenkt. "Trotz des schwierigen Umfeldes weisen viele
Tech-Unternehmen ein starkes Gewinnwachstum und hohe Cash-Bestände
aus", erläutert Judith und empfiehlt, Technologieaktien gut im Auge
zu behalten.

Einen Aufholprozess am Euro Aktienmarkt erwartet Alois Wögerbauer,
Geschäftsführer der 3 Banken-Generali Investment-Gesellschaft:
"Billiges Geld, tieferer Ölpreis und starker Dollar legen eine
Outperformance von Euro-Aktien nahe." Einen raschen Anstieg beim
Ölpreis sieht Wögerbauer nicht: "Eine V-Förmige Erholung des
Ölpreises wäre für die OPEC widersinnig. Saudi Arabien wird das
Ölangebot weiter hoch halten, um die US-Schieferölindustrie
nachhaltig zu schwächen." Dass die Schweizerische Nationalbank die
Eurobindung des Franken aufgegeben hat, sieht Wögerbauer als einzig
logischen Schritt und zitiert zur Begründung eine alte
Indianerweisheit: "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest,
dann steige ab."

Angesichts der Geldschwemme der EZB sieht Franz Weis,
Europa-Fondsmanager bei Comgest Asset Management, in Europa keine
Alternativen zu Aktien. Gleichzeitig weist er aber auch darauf hin,
dass die Fundamentaldaten keinen Grund zur Freude geben. "Die
Börsenentwicklung ist eine Konsequenz des Quantitative Easing der EZB
und hat nichts mit der Gewinnentwicklung bei den Unternehmen zu tun."
Weis setzt auf Stock-Picking - und zwar vor allem auf jene
Unternehmen, die sich strategisch positioniert haben, um nachhaltig
von den großen Megatrends profitieren zu können: "Alternde
Bevölkerung", "Digitalisierung" und "Polarisierung des Wohlstandes."

Mit Skepsis begegnet auch Wolfgang Eder, CEO der voestalpine AG, der
Nullzinspolitik der EZB. "Es ist naiv zu glauben, dass die
Geldpolitik die Realwirtschaft zum Investieren bringen kann, wenn die
Standortbedingungen Investitionsfeindlich sind." Viel wichtiger als
das niedrige Zinsniveau seien für Unternehmen ein stabiles Umfeld,
niedrige Energiepreise, eine gute Infrastruktur und ein hohes
Ausbildungsniveau der Bevölkerung. Unter den gegebenen
Rahmenbedingungen seien andere Weltregionen einfach attraktiver, um
Investitionen zu tätigen: "Europa braucht dringend Reformen um
vorwärts zu kommen". Wobei er auf EU-Ebene unter der neuen
Junker-Kommission optimistischer ist als für Österreich.

Als bloße "Kopfschmerztablette" bezeichnete Andreas Gerstenmayer, CEO
von Austria Technologie & Systemtechnik AG (AT&S), die
geldpolitischen Maßnahmen der EZB. "Solange wir die grundlegenden
Strukturprobleme nicht lösen, wird es nicht zur Erholung kommen", ist
Gerstenmayer überzeugt und fordert bessere Investitionsbedingungen
für die Realwirtschaft. Die Geschäftsentwicklung bei AT&S gibt
hingegen keinen Grund zur Klage. Der Leiterplattenhersteller konnte
in den ersten drei Quartalen des laufenden Geschäftsjahres 2014/15
sehr gute Zahlen liefern und hat den Jahresausblick erhöht. "Wir sind
nur dort vertreten, wo wir uns als Technologieführer differenzieren
können", bringt Gerstenmayer die Strategie von AT&S auf den Punkt.

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