• 02.02.2015, 11:03:02
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Erstmals in Österreich - Ambulante Rehabilitation nach einer Krebserkrankung

Linz (OTS) - Nach Abschluss der Krebstherapie ist die Rehabilitation
für Patientinnen und Patienten ein wesentlicher Baustein auf dem Weg
zurück in ihr Leben. Bisher war dafür ein dreiwöchiger Aufenthalt in
einem Reha-Zentrum erforderlich. Als Alternative dazu bietet das
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz für Betroffene, die im
Erwerbsleben stehen, nun erstmals eine Ambulante Onkologische
Rehabilitation nach dem medizinischen Leistungsprofil der PVA an.

Die Diagnose Krebs und die meist kurzfristig startende Akutbehandlung
mit oft markanten Veränderungen des gesamten vertrauten Lebensumfelds
bedeuten für Patientinnen und Patienten eine starke körperliche und
seelische Belastung. Ebenso bewegt viele auch die Frage nach dem
Danach.

Krebs - was folgt nach der Therapie?
"Wie schaffe ich den Weg zurück in ein vielleicht völlig verändertes
Leben? Ich habe doch einen Partner, Kinder, Menschen um die ich mich
kümmern muss. Ich kann und will jetzt nicht einfach irgendwohin einen
Monat auf Reha fahren. Außerdem war ich eh' schon lang genug weg. Von
meiner Familie, vom Job - und so krank fühl ich mich jetzt ja
eigentlich gar nicht mehr!" Gedanken und Befürchtungen, die Primaria
Dr.in Daniela Gattringer, Leiterin des Institutes für Physikalische
Medizin und Rehabilitation am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
in Linz täglich hört und gut versteht: "Krebsdiagnose und -
behandlung bringen jeden Menschen aus dem Gleichgewicht. Umso
wichtiger, dass die Rehabilitation als nächstes Glied der Kette
seelisch und körperlich fühlbar den Weg aus dem Gewitter heraus
zurück ins Licht weist. Sie ist integraler Bestandteil einer
erfolgreichen Krebstherapie und soll natürlich so positiv wie möglich
erlebt werden. Passiert dies in einem vertrauten Umfeld, so
unterstützt das die Heilung enorm", weiß die Medizinerin.

Aus diesem Grund wurde am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern
Linz die "Ambulante Onkologische Rehabilitation" für Betroffene, die
im Erwerbsleben stehen, entwickelt. Ziel ist, notwendige und
sinnvolle Therapien ohne stationären Aufenthalt möglichst gut der
aktuellen Lebenssituation der Patienten anzupassen. "Wenn eine Mutter
nicht weiß, wie sie während einer mehrwöchigen stationären Reha die
Kinderversorgung organisieren kann, dann wird sie kaum die für viele
Therapien notwendige Entspannung finden. Wenn sie aber das Gefühl
hat, stundenweise an zwei, drei Tagen pro Woche aktiv an ihrer
Genesung zu arbeiten, um dann in die Geborgenheit ihrer Familie
zurückzukehren, dann ist das ein ganz anderer, motivierend erlebter
Weg", erklärt Gattringer den Leitgedanken des neuen Angebots.

Maßgeschneiderte Rehabilitation
So wird der Therapieplan individuell mit den Patienten geplant und
terminlich optimal abgestimmt. Dabei arbeiten von Medizinern über
Psychologen, Physio- und Ergotherapeuten bis hin zur
Ernährungsberatung alle Begleiter Hand in Hand. Die Therapiemaßnahmen
finden im modernen und ansprechenden Ambiente des Instituts für
physikalische Medizin am Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in
Linz statt. Auf Wunsch werden auch Angehörige durch spezielle
Schulungen mit ins Programm eingebunden.
Die Reha setzt nach Abschluss der Akutbehandlung (Operation,
Chemotherapie, Bestrahlung etc.) von Krebserkrankungen an. Das
Programm dauert sechs Wochen, die insgesamt 60 Therapieeinheiten
werden an zwei bis drei Tagen pro Woche absolviert. Die restliche
Zeit verbringen die Genesenden daheim. Viele gehen bereits ihrem
Alltagsleben nach oder sind schon wieder teilberufstätig. "Unsere
Ziele sind neben der körperlichen und seelischen Genesung nach der
intensiven Krebstherapie nachhaltige Erholung und ein langfristig
gesunder Lebensstil. Mit unserem neuen Angebot stellen wir als
Onkologisches Leitspital in OÖ dafür einen modern-menschlichen
Baustein bereit", so das Credo des Reha-Teams.

Bilateraler Vertrag - Kooperation von KH der Barmherzigen Schwestern
Linz & PVA
"Dieses Zusammenwirken von PVA mit dem Krankenhaus der Barmherzigen
Schwestern Linz ist der erste bilaterale Vertrag auf dem Gebiet der
ambulanten onkologischen Rehabilitation. Mit jährlich an die 47.000
Rehabilitationsverfahren leistet die Pensionsversicherungsanstalt
einen enormen Beitrag für die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, die
Vermeidung von Pflege und eine höhere Lebensqualität für Patientinnen
und Patienten", so Peter Lehner, Obmann-Stellvertreter der PVA.

Ideale Lösung - Verbindung von Therapie und Alltag
"Die ambulante Rehabilitation ist zusätzlich bzw. nach einer
stationären Reha eine optimale Möglichkeit, die medizinische Therapie
mit dem Alltag zu verbinden. Seit 2012 gibt es zu den Indikationen
Stütz- und Bewegungsapparat, Herz-/Kreislauferkrankungen,
Neurologische Erkrankungen, Atemwegs- und Stoffwechselerkrankungen
zwei weitere Indikationen - psychiatrische Erkrankungen und
Onkologie. Aus diesem Grund wurde vor drei Jahren der erste
Pilotversuch einer onkologischen Reha im stationären Bereich mit
großem Erfolg in Althofen durchgeführt", erklärt Lehner.
Die ambulante Rehabilitation für Krebspatientinnen und -patienten im
Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz ging mit vor kurzem
in Betrieb und ist auf drei Jahre befristet.

Onkologische Reha - 4.520 Heilverfahren alleine 2014 genehmigt
"Wir sind uns der Wichtigkeit der ambulanten Reha bewusst, daher
plant die PVA weitere Einrichtungen in Oberösterreich - auch in Wels.
Im Bereich der onkologischen Rehabilitation wurden 2014 insgesamt
4.520 Heilverfahren genehmigt, davon alleine 277 in SKA Bad
Schallerbach", erklärt Lehner.

Projektstart - PVA investiert rd. Euro 30 Mio. in Reha-Zentrum Bad
Schallerbach
"Ganz aktuell ist der heutige Projektstart der massiven Erweiterung
der Sonderkrankenanstalt und des Reha-Zentrums Bad Schallerbach. Mit
einer Investitionssumme von annähernd Euro 30 Millionen schaffen wir
hier 80 weitere Betten. Das ist beinahe eine Verdoppelung der
Bettenzahl", so Peter Lehner, Obmann-Stellvertreter der PVA.

Die Ambulante Onkologische Rehabilitation im Überblick

Was sind die Ziele der Rehabilitation?
Das ambulante Programm zielt auf eine konstante Verbesserung des
gesundheitlichen Zustandes und der Sicherung der selbstständigen
Lebensführung sowie der Arbeitsfähigkeit ab. Im Detail bedeutet das:
- Festigung eines gesunden Lebensstils
- Reduktion der durch die Krebserkrankung bzw. Krebstherapie
bedingten Beschwerden, wie z.B.: chronischer Erschöpfungszustände,
Polyneuropathie
- Ganzheitliche Stabilisierung (psychisch und körperlich)
- Bewahrung und Wiederbelebung der Lebensfreude
- Verbesserung der Leistungsfähigkeit
- Rückkehr zum Arbeitsplatz

Weitere Vorteile der ambulanten Rehabilitation:
- Es besteht eine enge Kooperation des Rehabilitationsteams mit dem
betreuenden Onkologen
- Betreuung durch erfahrenen ÄrztInnen und TherapeutInnen
- Unsere langjährigen Erfahrungen sprechen für eine hohe Erfolgsrate
und Zufriedenheit in der Nachbehandlung.

Voraussetzungen für die ambulante Rehabilitation
- Versicherung nach dem ASVG
- Berufstätigkeit oder laufendes Pensions- oder Invaliditätsverfahren
- Zuweisungen aus allen Behandlungseinrichtungen sind möglich.

Für wen ist die ambulante Rehabilitation geeignet?
Für Patienten mit onkologischen Erkrankungen, nach Abschluss der
Akutbehandlung, Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung, wie z.B.:
- der Brust
- der Prostata
- des Verdauungstraktes
- der Atemwege
- der Harn- und Geschlechtsorgane
- des lymphatischen- und blutbildenden Gewebes

Wie umfangreich ist die ambulante Rehabilitation?
- 6-wöchiges Programm
- an 2-3 Tagen pro Woche
- insgesamt 60 Therapieeinheiten

Was beinhaltet die ambulante Rehabilitation?
Medizinische Leistung:
- Durchgängige Betreuung durch Fachärzte für Physikalische Medizin
und Rehabilitation
- Erstellen eines individuellen Therapieplans auf Grundlage einer
Gesamtschau der Beschwerden und Befunde
- Gemeinsame Festlegung der Therapieziele
- Leistungsdiagnostik
- Komplementärmedizinische Beratung

Physiotherapie & Ergotherapie:
- Einzel- und Gruppentherapie
- Kraft-, Ausdauer- und Koordinationstraining an modernen
Trainingsgeräten
- Arbeitsplatz-/Ergonomietraining
- Kreativ-Workshops

Physikalische Therapie:
- Heilmassage, Reflexzonenmassage, Akupunkturmassage
- Lymphdrainage
- Moorpackungen, Heublumenbäder, Kneippwickel
- Elektrotherapie, Ultraschall
- Hydrojet

Lebensstil-Empfehlungen:
- Psychologische Beratung
- Krankheitsbewältigung
- Entspannungstechniken
- Stress - und Schmerzbewältigung
- Ernährungsberatung
- Sportberatung

Das Zentrum für Tumorerkrankungen
Das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Linz ist das Onkologische
Leitspital in OÖ und als einziges Onkologisches Zentrum in Österreich
von der Deutschen Krebsgesellschaft qualitätsgeprüft. Die
Schwerpunkte in der Versorgung liegen auf Bauchspeicheldrüsenkrebs,
Brustkrebs, Darmkrebs, Gynäkologische Tumorerkrankungen,
Kopf-Hals-Tumoren, Magenkrebs, Prostatakrebs sowie Speiseröhrenkrebs.
"Das Zentrum verfolgt einen ganzheitlichen, integrativen Ansatz - von
der Diagnose über die Therapie bis hin zu Palliativmedizin - ist der
gesamte Behandlungsweg unter einem Dach abgebildet. Es ist in seinen
Strukturen speziell auf die Besonderheiten der Erkrankungen und die
Bedürfnisse der Betroffenen und deren Familien ausgerichtet." erklärt
Doz. Dr. Holger Rumpold, Leiter des Zentrums für Tumorerkrankungen.
Das Spektrum der Versorgung wurde nun um das Angebot der Ambulanten
Onkologischen Rehabilitation erweitert.
- Pro Jahr werden 1.500 Tumorpatienten neu diagnostiziert.
- Ca. 4.400 Krebspatienten sind jährlich in Behandlung.
- Jedes Jahr werden rund 11.000 Chemotherapeutika verabreicht und
60.000 Bestrahlungen durchgeführt.
- Wöchentlich finden neun interdisziplinäre Tumorkonferenzen statt.

Bildmaterial verfügbar unter www.vinzenzgruppe.at/presse

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