Wiener Krankenanstalten setzen ein Zeichen und beteiligen sich an EU-Kampagne
Utl.: Wiener Krankenanstalten setzen ein Zeichen und beteiligen sich
an EU-Kampagne =
Wien (OTS) - Am heutigen Tag findet mit einer Veranstaltung im AKH
der Auftakt des Projekts "GewaltFREI leben durch mein Krankenhaus"
statt. Das Projekt wird vom Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien,
dem Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, dem Hanusch-Krankenhaus und
der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie gemeinsam
durchgeführt. Ziel ist es, Opfern familiärer Gewalt wirkungsvoll zu
helfen und nicht nur ihre körperlichen Verletzungen zu behandeln,
sondern sie auch zu beraten und an Opferschutzeinrichtungen zu
vermitteln. Im Rahmen des Projektes werden bisherige Maßnahmen
gestärkt und Schulungen für Gesundheitsfachkräfte durchgeführt.
Krankenanstalten sind zentrale Anlaufstelle
Laut der Studie der EU-Grundrechtsagentur ist jede 3. Frau in der EU
seit ihrem 15. Lebensjahr von Gewalt betroffen. Viele Opfer scheuen
sich, das Problem öffentlich zu machen und nur ein Drittel zeigt den
schwersten Vorfall an oder vertraut sich einer Einrichtung an. Wenn
Opfer Hilfe suchen, wenden sie sich am häufigsten an Einrichtungen
des Gesundheitswesens. Krankenanstalten sind somit eine zentrale
Anlaufstelle für gewaltbetroffene Frauen. Über die Ursachen von
Verletzungen sprechen jedoch nur wenige. Das sensible Ansprechen
eines Verdachtes durch Gesundheitsfachkräfte ist daher Voraussetzung
für eine adäquate Behandlung und Weitervermittlung an
Opferschutzeinrichtungen. Die Studie der EU Grundrechtsagentur zeigt,
dass 87% der befragten Frauen es in Ordnung finden, wenn Fachkräfte
im Gesundheitsbereich das Problem von sich aus ansprechen.
Krankenanstalten aktiv im Opferschutz
"Gewaltprävention ist für uns Teil einer ganzheitlichen
Krankenbehandlung und ganz besonders ist uns die sensible Versorgung
von gewaltbetroffenen Frauen und Kindern ein zentrales Anliegen", so
Klaus Klaushofer, Ärztlicher Direktor des Hanusch Krankenhauses.
Auch Therese Lutnik, Pflegedirektorin des KH der Barmherzigen Brüder,
macht deutlich, dass Opferschutz ein zentraler Bestandteil der
Krankenbehandlung ist: "Im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder werden
Menschen unterschiedlichster sozialer und kultureller Schichten
betreut. Dabei behandeln unserer MitarbeiterInnen immer wieder Opfer
nach körperlichen Gewalteinwirkungen. Für uns gilt: bei Gewalt ist
wegschauen verboten und wir freuen uns, Teil dieser EU-weiten
Kampagne zu sein.
Sabine Wolf, Pflegedirektorin des Allgemeinen Krankenhauses der Stadt
Wien betont, dass Opferschutz interdisziplinäres Zusammenarbeiten
erfordert: "Im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien - Medizinischer
Universitätscampus ist der Opferschutz ein
berufsgruppenübergreifender, zentraler und umfassender Bestandteil,
er erstreckt sich auf alle zu betreuenden Menschen und bei Bedarf und
Möglichkeiten auch auf deren Umfeld und schließt demnach auch für
mich als Führungskraft die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ein."
Rosa Logar und Elisabeth Gruber von der Wiener Interventionsstelle
gegen Gewalt in der Familie, die das EU Projekt koordinieren, zeigen
sich erfreut über die Kooperation: "Nur durch die enge Zusammenarbeit
von Krankenhaus und Opferschutzeinrichtungen kann es uns gelingen,
Opfern familiärer Gewalt besser zu helfen und ihr Leid früher zu
erkennen. Das ist besonders wichtig, wenn Kinder von Gewalt betroffen
sind."
GewaltFREI leben durch mein Krankenhaus - das Projekt
Die Kampagne "GewaltFREI leben" leben wird vom Bundesministerium für
Bildung und Frauen aus Mitteln der Europäischen Union finanziert und
vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) in
Zusammenarbeit mit der Bundesjugendvertretung (BJV) und der Wiener
Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie im Zeitraum 2014 bis
Ende 2015 durchgeführt.
Nähere Informationen zur Kampagne finden Sie unter
www.gewaltfreileben.at
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