• 22.01.2015, 09:05:51
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20 Jahre NÖ Betriebshilfe - eine Erfolgsgeschichte

Wenn in einem Kleinbetrieb plötzlich die Unternehmerin oder der Unternehmer ausfällt, kann dies existenzgefährdend sein. Hier springt die Betriebshilfe ein.

Utl.: Wenn in einem Kleinbetrieb plötzlich die Unternehmerin oder
der Unternehmer ausfällt, kann dies existenzgefährdend sein.
Hier springt die Betriebshilfe ein. =

Wien (OTS) - Ins Leben gerufen hat die Betriebshilfe für die
Wirtschaft die heutige Präsidentin der Wirtschaftskammer
Niederösterreich, Sonja Zwazl, mit Unterstützung der
Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA). "Gerade
für Kleinunternehmen ist es wichtig, einen Rückhalt zu haben, wenn
die Chefin oder der Chef ausfällt", weiß Zwazl. Bis 2002 wurde das
Burgenland und bis 2005 Wien von der NÖ Betriebshilfe mitbetreut,
mittlerweile gibt es sie auch in Oberösterreich, Salzburg, Kärnten,
Steiermark, Tirol und Vorarlberg. Eine österreichweite
Erfolgsgeschichte hat von Niederösterreich ihren Ausgang genommen.

Betriebliches Rettungsnetz

Grundüberlegung ist, dass ein Spitalaufenthalt aber auch die
Babypause bei kleinen Unternehmen regelrecht zu einer
wirtschaftlichen Notlage führen können. "Die Betriebshilfe stellt
hier sicher, dass auch Kleinstunternehmerinnen Kinder bekommen
können, ohne dass dem Betrieb gleich das Aus droht. Und, dass es ein
betriebliches Rettungsnetz im Unglücksfall gibt", so Zwazl. "Die
gesundheitlichen Sorgen kann die Betriebshilfe nicht nehmen, die
wirtschaftlichen sehr wohl", meint SVA Obmann-Stv. Alexander Herzog:
"Unternehmerinnen und Unternehmer bekommen eine Ersatzarbeitskraft,
wenn sie im Falle einer existenzgefährdenden Krankheit für den
Betrieb ausfallen - ebenso aus dem erfreulichen Grund einer
Schwangerschaft und Geburt." Um hier zu helfen, so Herzog, gebe es in
Österreich mit der Betriebshilfe ein sehr effizientes Netzwerk. "Ein
weiterer wichtiger Aspekt: Wenn Betriebsinhaber krank werden, können
sie sich aus Sorge um ihre Firma oft nicht auf die Genesung
konzentrieren. Auch hier springt die Betriebshilfe ein", sagt
Präsidentin Zwazl: "Damit sich Unternehmerinnen und Unternehmer
ordentlich auskurieren können."

Ein Viertel der Einsätze bei EPU

Seit der Gründung wurden von der niederösterreichischen Betriebshilfe
schon rund 2.500 Einsätze geleistet, mit einer durchschnittlichen
Einsatzdauer von 400 Stunden. An der Spitze der Einsatzgründe stehen
Operationen, gefolgt von schweren Krankheiten, Unfällen und Geburten
-- wobei sich die Anzahl der Einsätze ziemlich die Waage hält. "Ohne
Betriebshilfe hätten viele Unternehmen diese Zeit nicht überstanden",
ist Zwazl überzeugt. "Rund ein Viertel der Einsätze entfällt auf
Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Insgesamt wird 85 Prozent unserer
Hilfe in Unternehmen mit keinen oder maximal zwei Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern geleistet.

Bei Geburten erstreckt sich der Betriebshilfeeinsatz auf die Zeit des
Mutterschutzes. Dazu kommen fünf Tage extra als Einarbeitungsphase -
"ein Novum, das wir als weitere Verbesserung eingeführt haben", so
Zwazl. Peter McDonald, Vorstandsvorsitzender im Hauptverband der
österreichischen Sozialversicherungsträger, weist in diesem
Zusammenhang auf die Bemühungen hin, beim Thema Selbständigkeit und
Familie etwas zu bewegen: "Mit der Verdoppelung des Wochengeldes, der
Möglichkeit zur Freistellung von SV- Beiträgen während des
Wochengeldbezuges und der Einführung der Teilselbständigkeit konnten
wir dieser Entwicklung auch in der Sozialgesetzgebung Rechnung
tragen." Dazu komme das seit 20 Jahren bewährte Erfolgsmodell der von
Präsidentin Zwazl initiierten Betriebshilfe, so McDonald.

Neue Rettungsengel gesucht

Die Betriebshelferinnen und -helfer sind erfahrene Kräfte, die sich
in den jeweiligen Berufen auskennen, anpacken und wissen, was zu tun
ist, damit ein Betrieb trotz Ausfalls der Chefin oder des Chefs
weiterläuft. Das Team der BetriebshelferInnen besteht zumeist aus
ehemaligen Selbständigen mit viel Erfahrung. Sie springen im
Bedarfsfall ein und sorgen dafür, dass der Betrieb weiterläuft. Das
Besondere an diesem Beruf ist es, in verschiedenen Betrieben aktiv zu
sein und Erfahrungen sammeln zu können. "Ich mag die Abwechslung und
zudem gefällt es mir, anderen Menschen helfen zu können", bringt es
eine Betriebshelferin auf den Punkt. Und auch neue "Rettungsengel"
werden von der Betriebshilfe nach dem Motto "Praxis ist unbedingt
erforderlich, Alter und Erfahrung von Vorteil" regelmäßig gesucht.
Zwazl: "Fachwissen, Lebenserfahrung und vor allem Einfühlungsvermögen
sind die zentralen Kriterien, nach denen wir unsere Betriebshelfer
auswählen."

Wann springt die Betriebshilfe ein?

Um Betriebshilfe zu erhalten, dürfen die jährlichen Gesamteinkünfte
des Betriebsinhabers höchstens 19.666,92 Euro vor Steuern betragen.
Diese Einkommensgrenze fällt bei der Betriebshilfe im Falle einer
Babypause weg.

- Bei Unfällen und gesundheitlichen Problemen mit einer
Arbeitsunfähigkeit von mehr als 14 Tagen sowie dem darauffolgenden
Anschlussheilverfahren für gesamt maximal 70 Arbeitstage und
zusätzlich 5 Tage für die Einschulung.

- Bei Schwangerschaft und Geburt in den Mutterschutz-Wochen vor und
nach der Geburt - üblicherweise je 8 Wochen vor und nach der Geburt.

- Die Betriebshilfe gibt es als Geldleistung durch
Zuschüsse/Wochengeld oder als Sachleistung durch die Beistellung von
BetriebshelferInnen.

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