Heinz Strohmer: „Die Fertilitätsmedizin hat sich in den vergangenen 20 Jahren stark weiterentwickelt und ist heute sehr etabliert und sicher. Dem trägt das Gesetz nun Rechnung.“
Utl.: Heinz Strohmer: „Die Fertilitätsmedizin hat sich in den
vergangenen 20 Jahren stark weiterentwickelt und ist heute
sehr etabliert und sicher. Dem trägt das Gesetz nun Rechnung.“ =
Wien (OTS) - Die heute, Mittwoch, im Nationalrat beschlossene
Gesetzesänderung des Fortpflanzungsmedizingesetzes erlaubt die
Eizellspende, die Samenspende bei der IVF und die
Präimplantationsdiagnostik in bestimmten Fällen.
Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer, Gründer und Leiter des
Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz: "Nach der Diskussion der
vergangenen Wochen, begrüßen wir, dass die Novelle in der
vorgeschlagenen Fassung nun im Nationalrat verabschiedet wurde." Dass
Frauen im fruchtbaren Alter zukünftig Eizellspenden erhalten dürfen,
dass lesbische Paare Samenspenden in Anspruch nehmen können und
heterosexuelle Paare diese Möglichkeit als Teil einer IVF Behandlung
haben, bewertet Strohmer sehr positiv: "Das Gesetz bringt uns auf
europäisches Niveau. Die Gesetzesänderung bringt für viele Paare eine
große Erleichterung, die Strapazen Behandlungen im Ausland
durchführen zu lassen, gehören nun der Vergangenheit an."
Die Neuerungen kommen allerdings in eingeschränkter Form: Die
Eizellspende wird mit einem Alterslimit von 30 Jahren für die
Spenderin und 45 Jahren für die Empfängerin zugelassen. Strohmer
sieht keinen Dammbruch: "Die Eizellspende wird sich voraussichtlich
auf die Bekannten- und Verwandtenspende beschränken. Wir rechnen mit
keinem Patientenansturm."
Auch die in der Öffentlichkeit heftig diskutierte Zulassung der
Präimplantationsdiagnostik (PID) begrüßt Strohmer: "Der Gesetzgeber
hat aus unserer Sicht eine gute Entscheidung getroffen, die PID
restriktiv zuzulassen." Im Gegensatz zur öffentlichen Darstellung
wird die PID in dieser Form zu keiner Selektion von lebensfähigen
Embryonen führen, sondern ermöglicht, dass keine nicht-lebensfähigen
Embryonen eingesetzt werden. "Paaren mit einer besonders belastenden
Ausgangssituation, mit schweren Erkrankungen oder multiplen Aborten,
wird viel Leid erspart werden."
Mit großem Interesse sieht der Leiter des Kinderwunschzentrums der
Entscheidung über die Kostenübernahme entgegen: "Die Finanzierung
wird natürlich von großem Interesse für die Betroffenen sein", führt
Strohmer aus. Wird die Eizellspende und PID keine Leistung des
IVF-Fonds, fürchtet Strohmer, dass nur Besserverdienende wirklich von
der Gesetzesänderung profitieren werden.
Über das Kinderwunschzentrum:
Das Kinderwunschzentrum Goldenes Kreuz wurde im Juni 2000 von Univ.
Prof. Dr. Andreas Obruca und Univ. Prof. Dr. Heinz Strohmer
gegründet. Das Spitzeninstitut bietet ein breites Spektrum an
Behandlungen, von der In-Vitro-Fertilisation (IVF) bis zur
PCOS-Behandlung. Moderne Therapieansätze wie die "Einnistungsspritze"
und "-spülung", der "Ferti-" und "SpermFertilityCheck" wurden im
Kinderwunschzentrum entwickelt bzw. erstmals angewandt.
Kinderwunschzentren bestehen neben Wien, in Bratislava / Slowakei, in
Łódź / Polen, in Sibiu und Bukarest / Rumänien und in Sofia /
Bulgarien.
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