• 15.01.2015, 13:34:09
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Q-Check: Das verflixte siebente Jahr oder sieben magere Jahre?

Das verflixte siebente Jahr oder sieben magere
Jahre?

Wien (OTS) - Die Roadshow "Q-Check", veranstaltet von DerBörsianer
und Metrum Communications, befasste sich am Mittwoch mit den
Erwartungen für die Kapitalmärkte im Jahr 2015. Dabei herrschte bei
den Anlageexperten vorsichtiger Optimismus in einem anhaltend
schwierigen Marktumfeld vor.

Kommt nach sechs Jahren starker Performance auf den Kapitalmärkten
nun das verflixte siebente Jahr? Diese Frage stellte Heinz Bednar,
CEO Erste Asset Management. Seine Antwort: eher nein. Die Devise für
die Anleger im Jahr 2015 lautet für ihn daher "kontrollierte
Offensive". Bednar sieht durchaus Gefahren für die Finanzmärkte. Aus
seiner Sicht überwiegen aber die positiven Faktoren: "Die
US-Wirtschaft ist gut aus der Finanzkrise herausgekommen. Sie ist
sehr anpassungsfähig." Dazu kommt der niedrige Ölpreis, "der sich
positiv auf die Weltwirtschaft auswirkt" und der erstarkte US-Dollar,
"der die Exportwirtschaft im Rest der Welt unterstützt". Und China?
"Das ist die Rezession, von der jedes Mal zu Jahresbeginn die Rede
ist, die aber dann nie kommt."

Thomas Neuhold, Head of Austrian Equity Research von Kepler
Cheuvreux, geht dagegen davon aus, dass "nach sieben fetten Jahren
auf den Kapitalmärkten nun sieben magere Jahre folgen werden". Seine
Argumentation: Government Bonds bieten keine Renditen mehr - "in sie
zu investieren, ist eine sichere Methode, um Geld zu verlieren." Und
US-Aktien seien nach der guten Performance der vergangenen Jahre
"noch nie so hoch bewertet wie jetzt." Neuhold rechnet damit, dass
Renditen von 15 bis 20% für die nächsten sieben bis zehn Jahre der
Vergangenheit angehören und nur noch "um die 3 bis 5%" zu erzielen
sein werden". Für vergleichsweise interessant hält Neuhold
europäische und dabei insbesondere auch österreichische Aktien.

Walter Liebe, Senior Vice President Pictet Asset Management erwartet,
dass die Weltwirtschaft in 2015 Wachstumsimpulse vom niedrigen
Ölpreis, dem starken US-Dollar und einer expansiven Geldpolitik der
EZB erhalten wird. In den USA rechnet er mit einer Zinserhöhung, "die
aber flacher verlaufen und früher enden wird, als viele befürchten".
Den niedrigen Ölpreis hält Liebe für ein "weltweites
Konjunkturprogramm". Natürlich gebe es auch Verlierer, aber er warnt
vor überzogenen Befürchtungen: "Länder wie Russland, Nigeria und
Venezuela leiden unter dem Ölpreis, aber ich sehe keine
Insolvenzgefahr. Russland zum Beispiel hat einen Verschuldungsgrad
von nur 9% des BIP". Liebe rechnet damit, dass die Emerging Markets
in 2015 "die positive Überraschung des Jahres sein werden".

Über das Erfolgsgeheimnis im Retail-Immobilienmarkt sprach Hannes
Pachler, Retail Investment BergsTopp. "Woran erkennt man eine gutes
Shopping Center? Ganz einfach, am richtigen Mix". Man brauche starke
Marken aber auch immer wieder neue Shops. "Abwechslung ist ganz
wichtig." Das Retail-Segment hat in Österreich in den vergangenen
Jahren stark zugelegt. Laut Pachler machte es 2014 mit rund eine
Milliarde Euro etwa 40% des gesamten Immobilientransaktionsmarktes
aus. Und es wird seiner Ansicht mit durchschnittlichen Renditen von
4% für Top-Einkaufsstraßen, 5,5% für Shopping Center und 6,2% für
Fachmarktzentren weiter attraktiv bleiben.

Ein großes Ergebnispotenzial sieht Wolfgang Anzengruber, CEO der
Verbund AG, für sein Unternehmen: "Der Verbund ist eine Wette auf den
Strompreis." Ein um einen Euro höherer Großhandels-Strompreis bedeute
für den Verbund ein höheres EBIT von 25 Mio. Euro pro Jahr. Derzeit
liege der Strompreis bei 33 Euro/MWh, vor sieben Jahren habe er 75
Euro betragen. Anzengruber ist zuversichtlich, dass der Strompreis
bis Ende des Jahrzehnts wieder steigen wird. In den nächsten zwei bis
drei Jahren könne er noch stagnieren, wenn die massive Förderung von
Solarenergie und Windkraft in Deutschland nicht nachlasse. Den
Verbund sieht Anzengruber gut aufgestellt: "Wir haben unsere
Hausaufgaben gemacht und produzieren bereits 90 Prozent unseres
Stroms CO2-frei." Die eigenen Erzeugungskosten seien so niedrig, dass
der Verbund immer verdiene, auch bei niedrigen Strompreisen wie
derzeit.

Bilder und Präsentationen finden Sie unter www.q-check.at

Über Q-Check - Quarterly Market Roadshow

Die "Q-Check - Quarterly Market Roadshow" ist die führende Plattform
zur Meinungsbildung am österreichischen Kapitalmarkt. Im Rahmen
regelmäßiger Roadshows präsentieren renommierte Finanzhäuser, den
Top-Entscheidern der Finanzcommunity, ihre Investmentchancen für das
nächste Quartal (Quartals-Check). Ziel ist es zur individuellen und
medialen Meinungsbildung beizutragen sowie ein schlagkräftiges
Branchen-Netzwerk zur Stärkung des heimischen Kapitalmarkts zu
schaffen.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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