• 22.12.2014, 10:22:46
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Mit „Universum“ ein Jahr im Zauberwald in Roseggers Waldheimat

Am 23. Dezember um 20.15 Uhr in ORF 2

Utl.: Am 23. Dezember um 20.15 Uhr in ORF 2 =

Wien (OTS) - Im Winter eine Landschaft wie aus einem Märchen, im
Sommer eine Region, um Geist und Seele zu erfrischen: Roseggers
Waldheimat. Die Geschichten des Waldbauernbuben Peter Rosegger zählen
bis heute zu den emotionalsten und beliebtesten Erzählungen rund um
Weihnachten - und die steirische Waldheimat rund ums Alpl zu den
waldreichsten Gebieten Österreichs. Diese Wälder, nur selten von
naturnahen Wiesen und Streusiedlungen unterbrochen, liefern am
Dienstag, dem 23. Dezember 2014, um 20.15 Uhr in ORF 2 spannende,
reichhaltige und höchst unerwartete Geschichten für ein "Universum"
über die Wildtiere des steirischen Voralpenlandes. Noch mehr Peter
Rosegger zeigt ORF 2 am Sonntag, dem 28. Dezember: Im Rahmen der
"matinee" steht um 10.00 Uhr Klaus T. Steindls Dokumentation
"Waldbauernbub und Revolutionär" auf dem Programm.

Ausgangspunkt für Klaus T. Steindls "Universum"-HD-Dokumentation
"Roseggers Waldheimat - Ein Jahr im Zauberwald", die als Koproduktion
von epo-film, ORF und BMBF, gefördert von Fernsehfonds Austria,
Cinestyria, CINE ART, Stadt Graz Kultur, Stadt Graz Wirtschaft und
Volkskultur Steiermark entstand, ist eine der berühmtesten
Weihnachtsgeschichten überhaupt: Von ihrem Hof auf fast 1.200 Metern
Seehöhe wandert die Familie des "Waldbauernbuben" Peter Rosegger am
Weihnachtsabend zur Christmette ins Tal nach St. Kathrein. Der
Waldbauernbub wird später ein gefeierter Schriftsteller, der dieser
Region ihren Namen geben sollte: Waldheimat. Roseggers Geschichte
erzählt, wie er als kleiner Bub durch den hohen Schnee stapfte und
sich dabei im tiefen Wald verirrte: "Außer dem Rauschen des Windes in
den Wäldern hörte ich nichts. Ich wusste nicht, wo ich war. Wenn
jetzt ein Reh käme, ich würde es fragen nach dem Weg, vielleicht
könnte es ihn mir weisen. In der Christnacht reden ja Tiere die
menschliche Sprache ..."

Was also, wenn Tiere reden könnten? Welche faszinierenden Geschichten
würden sie uns erzählen? Welche Überraschungen hätten sie für uns
parat? In welche Welten würden sie uns entführen? Ausgehend von
dieser Idee folgt Regisseur Klaus T. Steindl den Tieren der Region in
verborgene Lebenswelten und stößt dabei auf "Exoten" wie den
Marderhund, "Alteingesessene" wie das Reh, "Wasserratten" wie
Fischotter und Steinkrebs oder "Bergfexen" wie Gams und Steinbock.
Dabei lassen die einzigartigen Tieraufnahmen staunen - und
schmunzeln: denn die "Universum"-Dokumentation lässt die Zuseherinnen
und Zuseher hautnah am turbulenten Paarungstanz der Fischotter, an
der Geburt eines Rehkitzes oder dem "Schlupf" von Steinkrebsen
teilnehmen; sie beobachtet ungestüme junge Gämsen, die sich im
"Gämsenhort" auf einem frühsommerlichen Schneefeld austoben; und sie
ist dabei, wenn die Rehgeiß den Fuchs zum Schutze ihres Kitzes im
wahrsten Sinne des Wortes an der Nase herumführt. Für Unterhaltung
und Erstaunen sorgen auch andere Verhaltensweisen aus der Tierwelt:
beispielsweise die "vorbildliche" Erziehung von Jungstörchen, die
"ewige" Rivalität zwischen Fuchs und Raben, die frechen Machtkämpfe
unter Steinböcken oder die geduldig klugen Rehe, die sich im Notfall
schon einmal bis zum Kopf einschneien lassen.

Den Rahmen für diese spannenden Tiergeschichten bildet die
faszinierende Landschaft zwischen Semmering und Hochschwab, die bis
heute weitgehend unberührt blieb - und da gibt es im Besonderen einen
verborgenen Urwald, bis heute nicht für die Öffentlichkeit
zugänglich. Es ist ein geheimnisvoller Ort, wo sich die Natur
gänzlich selbst überlassen ist. Ein Ort, der außerhalb jedes
Zeitbegriffs zu stehen scheint - ein wahrer "Zauberwald". Die Region
hat auch andere Kostbarkeiten zu bieten: Hirschbirnen, zum Beispiel.
Sie gelten heute als Besonderheit, noch vor zwei/drei Generationen
war der Hirschbirnenbaum ein weit verbreiteter Obstbaum in den
bäuerlichen Hausgärten der Region. Die Bezeichnung "Hirsch" hat
allerdings nichts mit den Hirschen zu tun, die es in dieser Region
häufig gibt, sondern kommt von einem alten steirischen Wort für
"Herbst". Heute werden diese spät reifen Birnen vor allem zu Säften
und Schnäpsen verarbeitet.

Tief verschneit können hier die Winter sein. Doch während sich die
Rehe regelrecht einschneien lassen, toben die Fischotter im eiskalten
Wasser: Ihr Pelz schützt sie bestens vor der Kälte. Im Frühling
strotzt die Erde vor Feuchtigkeit. Noch sind die Bäume kahl und
lassen das wärmende Sonnenlicht bis zum Boden des Waldes durch. Unter
diesen Bedingungen explodiert die Natur: Am Fuße des Hochschwabs
findet man dann Zigtausende von Krokusblüten, die den ganzen
Wiesengrund mit Weiß oder Violett überziehen, und oft gar nicht weit
davon entfernt dicht blühende Obstbäume - und in deren Schatten die
scheuen Rehkitze. Der Sommer hat ein anderes Gesicht: kühlende
Baumriesen, saftige Almen, übermütige Gamskitze auf den letzten
Schneefeldern und träge Steinböcke am Hochschwab-Plateau. Im Herbst
kehrt die Farbenpracht des Frühlings zurück - allerdings in anderen
Tönen: Nun herrschen Gold-, Gelb- und Brauntöne vor.

Regisseur Klaus T. Steindl führt in einzigartigen Bildern durch das
Jahr der Waldheimat. Er hat eine Rehgeiß übers Jahr beobachtet, die
in diesem Zeitraum ihr Kitz bis zur Selbstständigkeit bringen muss.
Bricht wieder der Winter an, muss das kleine Reh gelernt haben,
eigenständig über die Runden zu kommen; denn wenn die Geiß im
kommenden Frühjahr erneut Nachwuchs haben wird, dann ist an ihrer
Seite kein Platz mehr für das nun bereits erwachsene "Kleine". Vieles
davon hat auch Peter Rosegger in seinen Büchern beschrieben. Hundert
Jahre sind seitdem vergangen, doch der besondere Zauber der
Waldheimat hält immer noch an.

matinee: "Peter Rosegger - Waldbauernbub und Revolutionär" - 28.
Dezember, 10.00 Uhr, ORF 2

Peter Rosegger lebte in einer Zeit des Umbruchs. Die Jahre zwischen
1850 und dem Fin de Siècle sind eine Zeit der Börse, der neuen
Technologien und des ungebremsten Wachstums. Weltausstellung,
Semmeringbahn, Ringstraßenbauten etc. waren die sichtbaren Zeichen.
Gleichzeitig traten jedoch auch soziale Bruchlinien immer deutlicher
zutage. Peter Rosegger ist ein Kind dieser Zeit - und hat seine
Erlebnisse in autobiografischen Schriften für die Nachwelt erhalten.
Auch seine Heimatregion spielt in Roseggers Büchern eine zentrale
Rolle. Klaus T. Steindls Film reflektiert die Zeit aus heutiger
Sicht: Anhand von punktuellen Ereignissen, die von Rosegger als
Zeitzeuge kommentiert wurden, greift Steindl die großen Themen,
Umwälzungen und Brüche auf.

"Roseggers Waldheimat - Ein Jahr im Zauberwald" und "Peter Rosegger -
Waldbauernbub und Revolutionär" sind nach der TV-Ausstrahlung sieben
Tage als Video-on-Demand abrufbar und werden auch als Live-Stream auf
der ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) angeboten.

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