- 12.12.2014, 12:48:54
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BEIGEWUM: Erbschaftssteuern für mehr Verteilungsgerechtigkeit in Österreich
Über 1000 WissenschafterInnen unterstützen die Initiative „Erbschaften besteuern!“
Utl.: Über 1000 WissenschafterInnen unterstützen die Initiative
„Erbschaften besteuern!“ =
Wien (OTS) - Anlässlich der Debatte um die Steuerreform bekräftigt
der Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und umweltpolitische
Alternativen (BEIGEWUM) die Forderung nach der Wiedereinführung einer
Erbschafts- und Schenkungssteuer. Verstärkt wird der Ruf nach einer
Erbschaftssteuer durch eine Petition von mehr als 1000
BefürworterInnen aus den Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.
Erbschaften sind in Österreich sehr stark konzentriert. Das bedeutet,
wenige Menschen erben sehr hohe Beträge und werden ohne zu arbeiten
reich. Auf diese leistungslosen Einkommen sind seit Abschaffung der
Erbschaftssteuer keine Steuern fällig, gleichzeitig ist die
Steuerbelastung auf Ar-beitseinkommen in Österreich hoch. "Bei der
Steuerreform muss es um eine echte Umverteilung gehen. Die Entlastung
von Menschen mit niedrigen Einkommen ist wichtig, die
Gegenfinanzierung muss aber unbedingt einen Beitrag zu mehr
Verteilungsgerechtigkeit leisten. Die Besteuerung sehr großer
Erbschaften schafft Spielräume für die dringend notwendige Entlastung
von Arbeitsein-kommen und sorgt damit für mehr
Verteilungsgerechtigkeit", so der BEIGEWUM-Vorstand.
Ähnlich sieht es auch Verteilungsexperte Alois Guger: "Lohneinkommen
wurden in den letzten Jahrzehnten immer stärker belastet,
Kapitalerträge und Vermögen entlastet. Eine Erbschafts- und
Schenkungssteuer wäre ein richtiger Schritt zu mehr
Steuergerechtigkeit." Guger ist einer von zahlreichen renommierten
Sozial- und WirtschaftswissenschafterInnen, die die Petition
"Erbschaften besteuern!" (www.erbschaften-besteuern.at) unterzeichnet
haben. Über 1000 Personen aus der Wissenschaft haben sich der
Initiative angeschlossen. Neben der ökonomischen Wirksamkeit ist der
Aspekt der sozialen Gerechtigkeit zentral. "Die soziale Herkunft darf
nicht über die Zukunft der Menschen entscheiden. In Österreich prägen
die unterschiedlichen sozialen Ausgangslagen von Menschen bzw. ihr
familiärer Hintergrund den Lebensweg sehr stark. Eine
Erbschaftssteuer kann hier ein Schritt in die richtige Richtung sein,
wenn die Einnahmen etwa für eine Entlastung von Menschen mit geringen
Einkommen oder soziale Investitionen eingesetzt werden", so der
BEIGEWUM abschließend. "Den beiden Verhandlungsparteien möchten wir
außerdem unser neues Buch "Mythen des Reichtums" als Leseempfehlung
über die Feiertage mitgeben."
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