• 28.11.2014, 11:57:50
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Experten: Wie der Smart Citizen die Stadt der Zukunft mitgestalten kann

Verwaltung erfährt über Social Media-Analyse, was Bürger bewegt – „Citizen Jams“ sollen Bevölkerung einbinden – Viele Partizipationsprojekte sind aber nur ein „Feigenblatt“

EBC - Smart Citizen: Wieso ohne den Bürger in der
Stadt von morgen nichts läuft. Im Bild v.l.n.r.: Michael Schramm
(IBM Österreich), Christian Adelsberger (evolaris), Thomas Stern
(Moderator, Braintrust), Roman Ganhör (TU Wien) und Daniel Scheikl
(Dimension Data)

Utl.: Verwaltung erfährt über Social Media-Analyse, was Bürger
bewegt – „Citizen Jams“ sollen Bevölkerung einbinden – Viele
Partizipationsprojekte sind aber nur ein „Feigenblatt“ =

Wien (OTS) - Der Hype um die Stadt von morgen ist enorm. Neue
Technologien und smarte Anwendungen sollen eine intelligente
Ressourcennutzung ermöglichen und die Kommunen in eine innovative
Zukunft führen. Bei der Beteiligung der Bürger an diesen Prozessen
steht man aber erst am Anfang, erklärten Experten bei einer
Podiumsdiskussion der APA-E-Business-Community gestern,
Donnerstagabend, in Wien.

Auf dem Weg zur Partizipation gebe es mehrere Schritte, erklärte
Michael Schramm von IBM Austria: Die Verwaltung müsse erstens zuhören
und verstehen. Das sei beispielsweise über die Auswertung von Social
Media-Plattformen wie Facebook oder Twitter möglich. Dabei würde eine
Vielzahl an Informationen durchforstet und ein Stimmungsbild mittels
intelligenter Text-Analyse herausgefiltert. So könnte man verstehen,
was die Menschen bewegt.

Zweitens gelte es, neue Ideen zu finden. Dies sei etwa über "Citizen
Jams" - virtuellen "Think Tanks", in denen Konzepte mit Tausenden
Bürgern diskutiert werden können - möglich. Und drittens müsste die
Bevölkerung eingebunden werden. Dabei helfe der Siegeszug der
Smartphone-Apps. So könnten in manchen Städten beispielsweise Mängel
in der Kommune - etwa ein kaputtes Gerät am Spielplatz - fotografiert
und versehen mit GPS-Daten an die Verwaltung gemeldet werden. "So
lernen die Bürger auch mitzugestalten", sagte Schramm.

Entsprechende Aktivitäten in den Gestaltungsprozess der Stadt zu
integrieren, sei ein Schlüsselfaktor für den Erfolg, "losgelöste
Einmal-Aktionen bringen nicht viel", so der Experte. Bei der
Einbindung der Bevölkerung dürfe außerdem nicht nur auf die
"lautesten" Personen gehört werden. Schließlich seien manche Gruppen
gar nicht auf Social Media-Plattformen vertreten.

Rascher Feedback-Kanal wichtig

Gegen Einmal-Aktionen sprach sich auch Christian Adelsberger vom
Kompetenzzentrum evolaris aus: "Viele Partizipationsprojekte haben
eher den Charakter eines Feigenblattes und versanden sehr rasch."
Sehr wichtig bezüglich Beteiligung sei auch die Verfügbarkeit eines
raschen Feedback-Kanals in der jeweiligen Situation. Wer sich etwa
über eine Verschmutzung in der U-Bahn ärgere, könne diese mittels
Smartphone sofort melden und müsse nicht warten, bis er wieder vor
einem Computer sitzt. Die Kommune hätte den Vorteil, schnell für
Abhilfe sorgen zu können, bevor sich noch viele weitere Personen
ärgern.

Die Möglichkeit, die eigene Umwelt aktiv mitgestalten zu können, sei
für viele Bürger eine neue Erfahrung, ergänzte Roman Ganhör von der
Technischen Universität (TU) Wien. "Die Herausforderung liegt darin,
möglichst viele Personen in diesen Gestaltungsprozess einzubinden und
gleichzeitig die Vielzahl an Meinungen sinnvoll unter einen Hut zu
bekommen", so Ganhör. Dabei dürfe die Stimme der Bevölkerung aber
nicht auf die der Konsumenten und Werbeempfänger reduziert werden.

Auf die Städte der Zukunft würden viele Herausforderungen zukommen,
sagte Daniel Scheikl vom Kommunikationsspezialisten Dimension Data.
"Die möglichen Änderungen sind weitläufig, vom gemeinschaftlich
genutzten Elektroauto, über die intelligente Heizung bis hin zu neuen
Kommunikationsmedien auf Basis Green-IT", erklärte Scheikl. Wichtig
dabei seien einerseits eine entsprechende Infrastruktur und
andererseits smarte Endgeräte, um schnell Informationen beziehen und
nutzen zu können.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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