• 27.11.2014, 15:05:19
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ÖGB-Tirol: Foglar pocht bei Innsbruck-Besuch auf Lohnsteuersenkung

Pensionsautomatik würde zu Lasten junger Menschen gehen

Utl.: Pensionsautomatik würde zu Lasten junger Menschen gehen =

Tirol (OTS/ÖGB) - ÖGB-Präsident Erich Foglar pochte bei seinem
heutigen Besuch in Innsbruck erneut auf ein rasches Handeln der
Politik hinsichtlich einer Lohnsteuersenkung. Im Rahmen von
Betriebsbesuchen beim Brenner Basistunnel und Innsbrucker Flughafen
forderte Foglar eine rasche Entlastung der ArbeitnehmerInnen und
PensionistInnen: "Mit dem Lohneinkommen die monatlichen Ausgaben
bestreiten zu können, ist besonders in teuren Regionen wie Tirol
schwierig. Eine spürbare Lohnsteuersenkung würde den Menschen
zugutekommen und der Wirtschaft auch den notwendigen Schub zu mehr
Wachstum verleihen", sagte Foglar und bedankte sich für die Tausenden
Tiroler Unterschriften zur gemeinsamen Kampagne "Lohnsteuer runter!".
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Am Rande seines Besuchs erteilte Foglar einer "Pensionsautomatik"
eine klare Absage. Diese würde vor allem junge Menschen treffen und
zu einer enormen Altersarmut führen: "Schauen wir uns heute die
Realität an: Junge Menschen - egal mit welcher Ausbildung - haben
enorme Hürden beim Berufseinstieg zu meistern. Nach unzähligen
Praktika oder Volontariaten - also Zeiten mit schlechter oder gar
keiner Entlohnung - ergattern sie nach Jahren endlich ein ordentlich
entlohntes Beschäftigungsverhältnis", so Foglar mit Verweis auf die
Erfahrungen mit der Aktion "Watchlist-Praktikum".

Das Risiko heute arbeitslos zu werden, steige schon ab 45 Jahren an.
"Wenn sich daran nichts ändert, bleiben jungen Menschen im
schlechtesten Fall nur mehr 20 gute Jahre im Berufsleben, auf denen
sie ihr ganzes Leben aufbauen müssen", erklärte Foglar. Und zu den
alltäglichen Lebensrisiken wie zum Beispiel Krankheit,
Arbeitslosigkeit, Scheidung etc. würde dann auch noch die
Unsicherheit der Pensionsautomatik dazu kommen. "Damit würde eine
vernünftige Lebens- oder Familienplanung für all jene verunmöglicht,
die nicht aus reichem Elternhaus kommen", so Foglar. Dazu komme, dass
es bereits heute zu wenige Arbeitsplätze für ältere ArbeitnehmerInnen
gibt. Das zeige sich auch in Tirol, wo die Lage am Arbeitsmarkt
besonders angespannt sei.

"Hinter dem Krankjammern des umlagefinanzierten Pensionssystems
steckt Absicht", warnte Foglar. Im Übrigen solle man alle Zahlen und
Fakten bei dem Langfristgutachten zur Pensionsfinanzierung in
Betracht ziehen. Der Bereich der BeamtInnenpensionen sei nämlich
ausgeklammert, kritisiert der ÖGB-Präsident. Durch die
Pensionsharmonisierung und das Auslaufen der
Beamtenpensionsregelungen würden die gesamten öffentlichen
Pensionsausgaben wesentlich geringer steigen. Foglar fordert daher
eine Gesamtbetrachtung der öffentlichen Pensionsausgaben.

"Unser umlagefinanziertes Pensionssystem steht für Pensionen, die den
Lebensstandard sichern und die Altersarmut verhindern", sagte Foglar.
Eine vermeintliche Unfinanzierbarkeit oder das Ausspielen zwischen
den Generationen werde nur von jenen ins Spiel gebracht, die davon
profitieren würden. "Die Verantwortung für Soziales und
Alterssicherung muss bei den PolitikerInnen bleiben und darf nicht
einem Computer oder einer Statistik überlassen werden", so Foglar.

Betriebsbesuch Flughafen Innsbruck

Am Vormittag war Foglar am Innsbrucker Flughafen und bei den dort
ansässigen Unternehmen zu Besuch. Gemeinsam mit den BetriebsrätInnen
unterhielt sich der ÖGB-Präsident mit den Beschäftigten über die
Geschehnisse der vergangenen Jahre. "Man spürt die Verunsicherung bei
der Belegschaft der Fluggesellschaften noch immer. Die Turbulenzen
der vergangenen Monate und Jahre haben Spuren bei den
ArbeitnehmerInnen hinterlassen. Durch den engagierten Einsatz der
BetriebsrätInnen und der Gewerkschaft vida sind wir zuversichtlich,
dass bald Ruhe einkehrt", sagte Foglar.

Betriebsbesuch Brenner Basistunnel

Beeindruckt zeigte sich Foglar vom Megaprojekt Brenner Basistunnel,
das ihm Konrad Bergmeister, Vorstand der BBT SE, ausführlich
schilderte: Die Wertschöpfung des Großprojekts sei beeindruckend und
vor allem schaffe der Bau des 64 Kilometer langen Tunnels
Arbeitsplätze. Die gute sozialpartnerschaftliche Zusammenarbeit der
Gewerkschaft Bau-Holz mit der Unternehmensführung sorge vor Ort für
beste Rahmenbedingungen für die ArbeiterInnen.

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