• 20.11.2014, 12:52:05
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Strauss, Krassnitzer, Obonya und Hochmair drehen "Meine Frau, eine Fremde"

Setbesuch bei Lars Beckers topbesetztem ORF/ZDF-Drama

Utl.: Setbesuch bei Lars Beckers topbesetztem ORF/ZDF-Drama =

Wien (OTS) - "Das Spannende an der Geschichte ist, dass man
irgendwann einmal die Perspektive auf das eigentliche Opfer
verliert." Und dieses ist Harald Krassnitzers TV-Ehefrau Ursula
Strauss: Bei den aktuellen Dreharbeiten zum ORF/ZDF-Drama "Meine
Frau, eine Fremde" verliert die titelgebende Protagonistin nach einem
Autounfall ihr Gedächtnis und kann sich an nichts und niemanden mehr
erinnern. Dann stellt sich heraus, dass es kein gewöhnlicher Unfall
gewesen sein kann - und genau daraus entwickelt sich eine ganze
eigene Dynamik aller beteiligten Figuren. Bei einem Setbesuch in Wien
gaben Ursula Strauss und Harald Krassnitzer, die schon beim "Tatort"
und bei "Schnell ermittelt" zusammengearbeitet haben, sowie Dominik
Warta, Philipp Hochmair und Cornelius Obonya gestern, am Mittwoch,
dem 19. November 2014, einen ersten Einblick in den aktuellen Stand
der Ermittlungen. In weiteren Rollen spielen unter der Regie von Lars
Becker, der gemeinsam mit Bernhard Wutka auch für das Drehbuch
verantwortlich zeichnet, u. a. Nicholas Ofczarek, Juergen Maurer,
Michou Friesz und Peter Raffalt. Regie führt Lars Becker. Die
Dreharbeiten dauern bis 6. Dezember, der Sendetermin ist noch offen.

Ursula Strauss: "Wie ein Kind, das die Welt zum ersten Mal sieht"

Ursula Strauss (auch am 17. Dezember in ORF 2 im "Bergdoktor"-Special
"Schuld"), die im September selbst Opfer eines Autounfalls geworden
ist, spielt nun die Pflegerin Maria, die von einem Auto erfasst und
schwer verletzt wird: "Es ist nicht die gleiche Situation. Ich hatte
vorher ein mulmiges Gefühl, das war dann aber total unbegründet. Es
ist Arbeit und es ist eine Geschichte, die man erzählt. Und die
Stuntleute waren so lieb und aufmerksam, das ganze Team ist so
unterstützend. Ich freue mich, dass ich wieder arbeiten darf. Und
gestern bin ich auch das erste Mal wieder Auto gefahren, hat super
funktioniert und Spaß gemacht."

Maria fällt kurzzeitig ins Koma und leidet nach dem Erwachen unter
retrograder Amnesie: Sie kann sich weder an den Unfall noch an ihren
Namen, an Ehemann Bruno (Harald Krassnitzer) oder die zwei
gemeinsamen Kinder erinnern. "Es ist eine grauenvolle Vorstellung.
Die Vorstellung, seine Identität von einer Sekunde auf die andere zu
verlieren und nicht mehr zu wissen, wer man ist, wie man funktioniert
und was man fühlt, ist grauenvoll. Sich auf die Suche nach der
Darstellungsmöglichkeit als Schauspieler zu machen, ist reizvoll.
Unsere Arbeit besteht daraus, sich annähernd in etwas hineinzudenken,
was nicht ist. Man spielt immer einen anderen Charakter, und in
diesem Fall muss ich mir vorstellen, dass sich die Figur, die ich
spiele, an nichts erinnern kann, sich nicht auskennt, dass man alles
zum ersten Mal sieht - wie ein Kind ohne Geschichte, wie ein Kind,
das die Welt zum ersten Mal sieht. Das Buch ist extrem gut
geschrieben, es wird extrem genau gearbeitet, und Lars Becker ist ein
liebevoller Gemeinsam-Entwickler mit Genauigkeit und Präzision. Die
Arbeit macht großen Spaß."

Harald Krassnitzer: "Ein unglaublich schönes Sammelsurium an
Psychogrammen"

Harald Krassnitzer, Ehemann und Staatsanwalt, setzt mit seinem
Freund, Kriminalkommissar Freddy Turek (Dominik Warta), alles daran,
den Verursacher des Unfalls zu überführen: "Der Film beginnt damit,
dass zwei Menschen, die sehr vertraut miteinander umgehen, ein
Kaffeehaus verlassen. Beim Überqueren der Straße passiert ein
fürchterlicher Unfall: Die Frau wird überfahren, der Fahrer begeht
Fahrerflucht. Die Frau liegt bewusstlos am Boden, ist schwer verletzt
und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Dort stellt man fest, dass
sie ein schweres Schädelhirntrauma erlitten hat, mit der Folge einer
kompletten Amnesie - sie kann sich also an nichts erinnern.
Zeitgleich sieht man einen Mann, mit zwei Kindern an den Händen und
einem Packen Windeln, der diese Frau im Krankenhaus besucht. Und man
stellt fest, dass dieses vertraute Paar ein Liebespaar war und dass
dieser Mann mit den Kindern der Ehemann ist, an den sie sich anfangs
nicht erinnern kann. Schrittweise muss sie eine Form der Erinnerung
daran zurückgewinnen - doch diese hat nichts mehr mit der Ehe zu tun,
die einmal war."

Und weiter: "Genau da beginnt ein Spiel, in dem jede dieser Figuren -
Liebhaber, Fahrerflüchtling, Ehemann, Ehefrau und alle, die wiederum
zu diesen in irgendeiner Beziehung stehen - für sich ein
Partikularinteresse verfolgt. Jeder versucht, mit diesem Unfall in
irgendeiner Form umzugehen, jeder hat aber seinen eigenen Blickwinkel
und seine eigenen Interessen. Und das Spannende an der Geschichte
ist, dass man irgendwann einmal die Perspektive auf das eigentliche
Opfer verliert. Das ergibt psychologische Spannungsfelder, macht ein
unglaublich schönes Sammelsurium an Psychogrammen an wirklich sehr
berührenden, offenen, spannenden und auch traurigen Geschichten. Der
Ehemann will auf der einen Seite herausfinden, wer seine Frau so
schwer verletzt hat, der aber ab einem bestimmten Zeitpunkt
vielleicht gar nicht mehr so genau weiß, ob er das alles wissen will.
Denn das kann auch bedeuten, auf Wahrheiten draufzukommen, die ihm
nicht angenehm sind. Denn der Ehemann muss feststellen, dass der
Unfall nur aus einem ganz besonderen Grund passiert. Im Zuge der
Ermittlungen bemüht er sich zum einen, den Fall aufzuklären und den
Täter zu finden, zum anderen merkt er aber, dass er genau damit in
etwas wühlt, was seine eigene Realität und eine vor dem Scheitern
stehende Ehe betrifft. Doch aufgrund der mangelnden Erinnerung hat
seine Frau keine Ahnung von all dem, so dass die Möglichkeit besteht,
sich neu zu treffen. Und diese resettete Begegnung löst in ihm auch
eine andere Kraft aus. Klärst du das ultimativ auf, oder genießt du
den Zustand, weil etwas Neues beginnt? Und in diesem Spannungsfeld
passieren noch sehr dramatische Dinge, es ist ein Schwanken zwischen
Hoffnungen, Sehnsüchten, tiefen Verletzungen und großer Trauer."

Cornelius Obonya: "Das eigene Schicksal anhand des Schicksals eines
anderen umdrehen"

"CopStories"-Bösewicht Cornelius Obonya über seine Rolle: "Ich spiele
Josef Pöschl, einen Cellisten, der mehr oder minder zum Handkuss
kommt und selbst mit zum Täter wird. Dann ist da eine Explosion, und
die Teile dieser Explosion spritzen den verschiedensten Menschen um
die Ohren. Und plötzlich nimmt das jemand zum Anlass, um in ganz
eigener Weise davon Nutznießer werden zu können, indem er sein
eigenes Süppchen kocht und seine Privatrache für sein ganzes Leben
fährt." Und weiter über die Handlung: "Es passiert öfter in dieser
wirklich wunderschön verwobenen Geschichte, dass Figuren dieses
Ereignis zum Anlass nehmen, um ihre ganz eigene Schiene zu fahren,
aus etwas auszubrechen, wo sie bis dahin gefangen waren, und aus
diesem Schicksalsball, der auf sie zurollt, etwas zu machen, was sie
schon immer machen wollten. Sie versuchen, das eigene Schicksal
anhand des Schicksals eines anderen umzudrehen. Und da beginnt das
Verschwinden des eigentlichen Opfers, und es kommen plötzlich ganz
andere Stränge auf, die auch Opfer zeigen. Opfer ihrer selbst oder
Opfer von den Gegebenheiten, die erzählt werden. Im Grunde versucht
jeder, sein Fähnchen zu schwenken und laut aufzuschreien: 'Mir geht's
auch nicht gut.' Und das eigentliche Opfer, dem es wirklich nicht
gutgeht, verschwindet aufgrund der Wahrnehmung. Genauso wie es auch
im wirklichen Leben passiert, wenn plötzlich das eigene Ego da ist.
Diese fehlende Selbstreflexion und sich mit seinem Schicksal bei
einem anderen anzuhängen und daraus etwas zu machen, finde ich höchst
interessant."

Philipp Hochmair als Ursula Strauss' TV-Liebhaber

Philipp Hochmair ("Vorstadtweiber", "Eine Liebe für den Frieden -
Bertha von Suttner und Alfred Nobel") über seine Rolle: "Ich spiele
Marias Liebhaber, der in ihrer Vergangenheit vorkommt. Durch die
Zeugnisse dieser Vergangenheit - ein gefundenes Handy - tauche ich
auf, und das muss in ihrer Familie verarbeitet werden. Dieser
Widerspruch aus völlig gelöschter und völlig präsenter Vergangenheit
ist das Spannungsfeld, in dem ich auftrete und agiere. Und ich finde
es eine sehr schöne und wichtige Position und nachvollziehbare
Geschichte, weil es auch mir durch das viele Reisen und Arbeiten
passiert, dass ich einfach vergesse, wo ich war - um dann von der
Vergangenheit eingeholt zu werden. Auch wenn das hier mit diesem
Unfall inhaltlich auf die Spitze getrieben wird, finde ich das ein
sehr gelungenes Thema unserer Zeit, dieser Zustand, in dem man sich
verliert und wiederfindet, gerade in einem Beruf wie unserem, in dem
man viel parallel macht. Und die neuen Medien: Der Ehemann wird mit
einer Identität seiner Frau konfrontiert, die es gar nicht mehr gibt,
die rein als digitale Ladung da ist. Das ist mir sehr vertraut."

Regisseur Lars Becker: "Eine sehr schöne, bewegende Geschichte"

"Die Idee, dass eine Krankenschwester, die sich täglich mit Herz und
Seele um Patienten mit den verschiedensten Krankheiten kümmert, von
einem Alkoholisierten überfahren und so selbst zur Patientin wird,
fand ich total faszinierend", so Regisseur Lars Becker, der gemeinsam
mit Bernhard Wutka auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnet. "Es
geht hier aber nicht um das übliche Täter-Opfer-Modell. Eine sehr
schöne, bewegende Geschichte. Ursula Strauss und Harald Krassnitzer
sind absolute Topschauspieler, da kann man sich als Regisseur nichts
anderes wünschen. Und neben diesen beiden Stars großartige, wenn
nicht sogar die besten deutschsprachigen Theaterschauspieler."

Mehr zum Inhalt ist online unter http://presse.ORF.at abrufbar.

"Meine Frau, eine Fremde" ist eine Koproduktion von ZDF und ORF,
hergestellt von der Mona Film Produktion, gefördert vom Fernsehfonds
Austria und dem Filmfonds Wien.

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