Das Beispiel Alaba zeigt: Der Fußballsport bringt oft erhebliche Knieverletzungen mit sich. Auch Hobbyspieler können betroffen sein, warnen Orthopäden.
Utl.: Das Beispiel Alaba zeigt: Der Fußballsport bringt oft
erhebliche Knieverletzungen mit sich. Auch Hobbyspieler können
betroffen sein, warnen Orthopäden. =
Wien (OTS) - "Meniskusverletzungen gehören zu den häufigsten
Verletzungsarten beim Sport. Vor allem so genannte
"Stop-and-Go-Sportarten", bei denen ruckartige Bewegungen
durchgeführt werden, sind absolute Risikosportarten", sagt Dr.
Michael Enenkel. "Dazu zählen etwa Fußball, Tennis, Squash oder
Handball."
Enenkel ist Oberarzt im Orthopädischen Spital Speising in Wien,
leitet dort das Spezialteam Knie-Rekonstruktionen, und hat sich unter
anderem auf die Behandlung von Meniskus- und Kreuzbandverletzungen
bei Sportlern spezialisiert.
Aus aktuellem Anlass - Österreichs "Sportler des Jahres" David
Alaba erlitt ja einen Meniskusriss und kann bei den aktuellen Spielen
nicht antreten - gibt der Speisinger Experte zu bedenken:
"Fußballspielen bringt durchaus hohe Verletzungsrisiken für das Knie
mit sich, auch für den Nicht-Profi. Üblicherweise erfolgt eine
Schädigung des Meniskus durch eine schräge Krafteinwirkung wie eine
Drehbewegung des Körpers bei fixiertem Fuß und gebeugtem Kniegelenk".
Die Folgen sind Schmerzen, die sich bei Drehbewegungen und beim
Hocken verstärken und sich oftmals in stechender Art äußern. Häufig
treten auch mechanische Symptome wie Klicken, Schnappen oder sogar
Blockaden auf.
Operation erfordert viel Geschicklichkeit - Ärzte müssen einen
Meniskus nähen können
Dazu Enenkel: "Der primäre Behandlungsweg ist eine Operation.
Dabei wird der verletzte Meniskus wenn möglich genäht; dislozierte
Teile werden entfernt. Für diese Operation muss gehöriges Fachwissen
mitgebracht werden - viel Erfahrung und Geschicklichkeit beim Nähen.
Im Orthopädischen Spital Speising können wir durch unser Spezialteam
solche Behandlungen auf hohem Niveau durchführen."
Aber: Einiges kann man auch präventiv machen, um die
Wahrscheinlichkeit für Meniskus- oder sonstige Knieverletzungen beim
Fußball zu reduzieren: "Hobbysportler, die öfters spielen, sollten
eventuell mit Anleitung eines Physiotherapeuten Übungen
durchführen, mit denen eine gute muskuläre Stabilisierung und
Koordination erreicht wird.
Alaba und "Back to Sports"
Der prominente Verletzungsfall David Alaba wird indes auch in der
medizinischen Fachwelt diskutiert: Auf der Ärztetagung "Back to
Sports", die Mitte Jänner im Orthopädischen Spital Speising
stattfindet, werden unter Experten alle geeigneten Behandlungsarten
bei Kreuzband- und Meniskusverletzungen diskutiert. Ziel ist es, die
Sportler so schnell wie möglich "back to sports", also zurück aufs
Spielfeld zu bringen, auch wenn dies individuell schon mal lange
dauern kann.
"Während bei einer Teilentfernung des Meniskus schon in einigen
Tagen eine Sportfähigkeit gegeben ist, muss ein genähter Meniskus
erst einheilen, und dementsprechend ist eine Sportpause für drei
Monate, wie bei David Alaba durchaus realistisch", sagt Oberarzt
Enenkel.
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