• 13.11.2014, 12:56:20
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Karmasin: "Gewalt gegen Kinder ist ein absolutes No-Go!"

Tragischer Fall "Leonie" zeigt, dass Gewaltverbot noch nicht im Erziehungsverhalten aller Eltern verankert ist - Leitfaden für Pädagogen "Gewalt am Kind erkennen und helfen" präsentiert

Mag.a. Elisabeth Harasser, Kinder- und
Jugendanwältin für Tirol, Familien- und Jugendministerin Dr. Sophie
Karmasin und Mag.a Hedwig Wölfl von der Österreichischen Liga für
Kinder- und Jugendgesundheit bei der Studienpräsentation "Gewalt am
Kind".

Utl.: Tragischer Fall "Leonie" zeigt, dass Gewaltverbot noch nicht
im Erziehungsverhalten aller Eltern verankert ist - Leitfaden
für Pädagogen "Gewalt am Kind erkennen und helfen" präsentiert =

Wien (OTS) - "Der tragische Fall der verstorbenen Leonie macht mich
wütend und betroffen! Gewalt darf niemals Teil der Erziehung sein und
die sprichwörtlich "gesunde Watsche" ist niemals gesund, sondern
immer falsch und kategorisch abzulehnen" betonte Familienministerin
Sophie Karmasin heute anlässlich der Präsentation einer aktuellen
Studie zu "Gewalt am Kind". Nach Schweden, Norwegen und Finnland war
Österreich der weltweit vierte Staat, in dem die körperliche
Züchtigung von Kindern ausdrücklich und endgültig gesetzlich verboten
wurde.

Der tragische Fall der kleinen Leonie zeige jedoch, dass das
Gewaltverbot gegen Kinder auch nach 25 Jahren noch immer nicht bei
allen Eltern verankert ist.

Die Studie des Bundesministeriums für Familien und Jugend verzeichne
einen abnehmenden Trend bei der Einstellung zu körperlicher Gewalt
gegen Kinder in den letzten dreißig Jahren. Waren es 1977 nur 27% der
Befragten die "Schlagen" ablehnten, so sind es heutzutage 78%.
Bedenklich bleibe jedoch die noch immer hohe Anzahl der
Gewalterfahrungen der Studienteilnehmer, 38% berichten von Schlägen
mit der Hand die sie in ihrer Kindheit erlebt hätten.

"Gerade anlässlich des 25-Jahre Jubiläums der Kinderrechte-Konvention
müssen wir besser hinschauen wenn wir Anzeichen von Gewalt in der
Familie erkennen", so Karmasin die einen neuen Leitfaden für
Pädagogen präsentierte der helfen soll, Gewalt am Kind
schnellstmöglich zu erkennen und den betroffenen Kindern zu helfen.
Zudem fördere das BMFJ Kinderschutzzentren, Familienberatungsstellen,
Kinder- und Jugendhilfe, sowie Elternbildungsmaßnahmen um die
gewaltfreie Erziehung noch stärker zu etablieren.

"Österreich hat bei der Gewaltfreiheit schon viel erreicht - wenn ich
nur an die USA denke, wo in 19 Bundesstaaten Gewaltausübung durch
Lehrer in den Schulen noch erlaubt ist, oder an Frankreich wo Gewalt
an Kindern nicht unter Strafe steht. Dennoch sind wir noch nicht dort
wo wir hinwollen, das hat uns der Fall "Leonie" wieder schmerzhaft
vor Augen geführt", so Karmasin und weiter: "Kinder haben zwar nicht
immer Recht, aber Kinder haben immer Rechte!".

Neben Karmasin nahmen heute Mag.a Hedwig Wölfl , von der
Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit , und Mag.a.
Elisabeth Harasser, Kinder- und Jugendanwältin für Tirol an der
Studienpräsentation teil.

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