• 10.11.2014, 12:19:06
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Kulturminister Ostermayer: Österreichischer Museumspreis 2014 geht an das Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach (OÖ)

Der Stollen der Erinnerung in Steyr erhält den Förderungspreis, das Jüdische Museum Wien den Würdigungspreis

Utl.: Der Stollen der Erinnerung in Steyr erhält den
Förderungspreis, das Jüdische Museum Wien den Würdigungspreis =

Wien (OTS) - Bereits zum 21. Mal wird der Österreichische
Museumspreis verliehen. Neben dem mit 20.000 Euro dotierten
Hauptpreis für das Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach wird der
mit 10.000 Euro dotierte Förderungspreis an den Stollen der
Erinnerung unter dem Schloss Lamberg im Stadtzentrum von Steyr sowie
der mit 5.000 Euro dotierte Würdigungspreis an das Jüdische Museum
Wien vergeben. Darüber hinaus werden drei weitere österreichische
Museen (GrazMuseum, Porzellanmuseum im Augarten und Wilhelmsburger
Geschirr-Museum) für besondere Verdienste in den Bereichen Sammlung,
Vermittlung und Bewahrung mittels Anerkennungsurkunden ausgezeichnet.
Die Preisverleihung findet am 3. Dezember 2014, um 19 Uhr, im
Webereimuseum in Haslach statt.

Kulturminister Josef Ostermayer: "Mit dem Österreichischen
Museumspreis weisen wir sichtbar auf die Qualität der vielfältigen
österreichischen Museumslandschaft hin, und regen viele andere Museen
dazu an, es den ausgezeichneten Häusern nachzumachen. Die prämierten
Museen präsentieren, vermitteln und bewahren das kulturelle Erbe
Österreichs und dokumentieren die kulturelle Vielfalt unseres Landes
in herausragender Weise. Die facettenreiche Museumslandschaft mit
ihren vielen regionalen Museen ist lebendiger Ausdruck unseres
kulturellen Bewusstseins."

Dem Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach liegt ein Gesamtkonzept
zugrunde, das in seiner umfassend verzahnten Art einzigartig und
höchst ambitioniert umgesetzt worden ist. Das Museum, das in von
heimischen Architekten in gefühlvoller Weise umgebauten und
erweiterten Werkshallen einer ehemaligen Textilfabrik untergebracht
ist, zeigt in beeindruckender Weise die Geschichte und das soziale
Umfeld der vorindustriellen und industriellen Mühlviertler
Textilverarbeitung. Das Webereimuseum ist die "Seele" eines
fünfteiligen Netzwerkes zur Förderung der Textilkultur der Region.
Das 1971 gegründete und 2012 an den heutigen Standort übersiedelte
Museum ist bestrebt, das Interesse an der Webkunst und das Wissen
über die Techniken an kommende Generationen weiterzugeben. Ein
abgestimmtes Begleitangebot dazu reicht von Kreativkursen über
Kunstseminare mit Ausstellungen bis hin zu Experimentalwerkstätten.

"Das Webereimuseum in Haslach beweist, dass es möglich ist, auch in
schwieriger Randlage kulturell hochstehende Museumsinitiativen zu
realisieren, wenn eine enge Verbindung zur ansässigen Bevölkerung
aufgebaut wird, die sich an der großen Zahl begeisterter freiwilliger
MitarbeiterInnen ermessen lässt. Ich gratuliere sehr herzlich", so
Kulturminister Josef Ostermayer anlässlich der Bekanntgabe der
Preisträger.

Der Förderungspreis zum Österreichischen Museumspreis 2014 geht an
den Stollen der Erinnerung unter dem Schloss Lamberg im Stadtzentrum
von Steyr, dem ein völlig neues und unkonventionelles Museumskonzept
zugrunde liegt. Geschichtsvermittlung am authentischen Ort, in der
beklemmenden Atmosphäre einer unterirdischen Stollenanlage, kann
nicht nachvollziehbarer, nicht berührender empfunden werden, als es
hier der Fall ist. Seit Oktober 2013 wird im Stollen der Erinnerung
eine Ausstellung über das Konzentrationslager Münichholz und die
ZwangsarbeiterInnen von Steyr gezeigt, welche die Perspektive dieser
bedauernswerten Menschen ins Zentrum der gesamten Vermittlung stellt.
"Erinnerung, Widerstand und Menschenwürde sind inhaltliche
Schwerpunkte, deren Thematisierung insbesondere für den schulischen
Vermittlungsbereich gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann,
wobei anerkennend festgestellt werden muss, dass die Dramaturgie der
Ausstellungskonzeption dazu führt, dass sich der Ort gleichsam selbst
vermittelt", so die Begründung der Jury (Mitglieder: Sektionschef Dr.
Michael P. Franz, Dr. Wolfgang Fingernagel, Mag. Elke Krasny, Prof.
Erwin Melchardt, Dr. Doris Rothauer, Dr. Gabriele Schor, Prof. Dr.
Carla Schulz-Hoffmann, Prof. Dr. Gerhard Tarmann).

Mit dem Würdigungspreis zum Österreichischen Museumspreis 2014 wird
das Jüdische Museum Wien ausgezeichnet. Ausschlaggebend ist dafür vor
allem, dass das Haus, das nach einer neunmonatigen Umbauzeit im
Oktober 2011 wiedereröffnet wurde, mit der Neugestaltung einen
Riesenschritt nach vorne getan hat. Es zeigt sich nun
publikumsfreundlich wie nie zuvor und vermittelt jüdische Geschichte
und Kultur modern und höchst öffentlichkeitswirksam. "Der
Gesamteindruck, den die BesucherInnen vom Jüdischen Museum Wien
erhalten, ist über alle Bereiche hinweg stimmig, einladend und
Interesse weckend", so die Begründung der Jury für die Zuerkennung
des Preises.

Folgende österreichischen Museen erhalten aufgrund ihrer besonderen
Verdienste in der jeweiligen Sparte eine Anerkennungsurkunde sowie
eine Hinweistafel auf den Österreichischen Museumspreis 2014:

- GrazMuseum (Steiermark) im Bereich Sammlung, für die einfühlsame
Verbindung von Sammlungsobjekten und vielfältigen
Vermittlungselementen.

- Porzellanmuseum im Augarten (Wien) im Bereich Vermittlung, für die
hervorragende Vermittlungsarbeit am autochthonen Ort der Produktion.

- Wilhelmsburger Geschirr-Museum (Niederösterreich) im Bereich
Bewahrung, für das vorbildliche Engagement zum Erhalt regionalen
Kulturgutes.

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