- 06.11.2014, 13:54:22
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GLOBAL 2000: Kohleverbrennung braucht ein Ablaufdatum - auch in Österreich!
Abbau der Steuerbegünstigung für Kohleverbrennung für die Stromerzeugung muss jetzt der nächste Schritt sein
Utl.: Abbau der Steuerbegünstigung für Kohleverbrennung für die
Stromerzeugung muss jetzt der nächste Schritt sein =
Wien (OTS) - am 6. November 2014: Die Umweltschutzorganisation GLOBAL
2000 begrüßt die heute getätigten Aussagen von Arne Jungjohann,
Berater für Klima- und Energiepolitik, der bei einer Veranstaltung
der IG Windkraft Österreich den Kohle-Ausstieg in Deutschland
gefordert hat und ergänzt: "Auch in Österreich braucht die
Kohleverbrennung ein Ablaufdatum! Noch immer laufen Kohlekraftwerke
ohne Abschaltplan und verursachen neben Millionen Tonnen CO2
gesundheitsschädliche Emissionen von Feinstaub und Quecksilber. Der
Abbau der steuerlichen Subventionen für Kohle in Österreich muss
jetzt der nächste Schritt sein, damit die umweltschädlichste
Energieform neben Atom endlich ins Museum geschickt werden kann", so
Johannes Wahlmüller, Klimasprecher der österreichischen
Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.
In Österreich laufen noch die Kohlekraftwerke Riedersbach in
Oberösterreich (Energie AG), Dürnrohr (Verbund, EVN) und Mellach
(Verbund). Während Riedersbach 2016 still gelegt werden soll und der
Verbund zuletzt angab seinen Block des Kraftwerks Dürnrohr zu
schließen, läuft in Mellach weiter ein Kohlekraftwerk ohne
Abschaltplan. Die Verbrennung von Kohle ist in Österreich steuerlich
begünstigt und von der Kohleabgabe befreit. 1,4 Millionen Tonnen
Kohle werden in Österreich durchschnittlich pro Jahr in der
Stromerzeugung verbrannt, die Befreiung von der Kohleabgabe von 50
Euro pro Tonne hätte also einen Wert von etwa 70 Mio. Euro pro Jahr.
Die Kohleverbrennung in Österreich insgesamt - inkl. Stahlerzeugung -
verursacht große Gesundheitsfolgen von etwa 120 vorzeitigen
Todesfällen und rund 22.000 zusätzlichen Asthamanfällen bei Kindern
und Erwachsenen, wie eine Studie von GLOBAL 2000 und HEAL zeigte.
Kohle ist dazu in Europa und in Österreich hauptverantwortlich für
Quecksilberemissionen. Quecksilber reichert sich unter anderem in
Fischen an und gelangt dadurch auch in den menschlichen
Nahrungskreislauf. Ein kürzlich durchgeführter GLOBAL 2000-Test
zeigte, dass es sich hier um relevante Mengen handelt. "Es ist
höchste Zeit, die ungerechtfertigten Steuervorteile für Kohle in
Österreich abzubauen. Wir fordern Finanzminister Hans Jörg Schelling
auf entsprechende Schritte in der Steuerreformkommission zu setzen
und die völlig grundlose Befreiung von der Kohleabgabe für die
Stromerzeugung aufzuheben", so Johannes Wahlmüller, "Wir fordern aber
auch die Energiekonzerne in Österreich, die noch Kohlekraftwerke ohne
Abschaltplan betreiben, wie z.B. den Verbund, auf, endlich klare
Worte zu finden und der Kohleverbrennung in Österreich in der
Stromversorgung ein rasches Ablaufdatum zu geben."
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