• 05.11.2014, 16:08:01
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Mückstein: Hürden für Cannabis als Medizin müssen beseitigt werden

Grüne bringen Anfragenserie an fünf MinisterInnen ein

Utl.: Grüne bringen Anfragenserie an fünf MinisterInnen ein =

Wien (OTS) - Cannabis und cannabinoidhältige Medikamente haben ein
breites Wirkungsspektrum. Sie lindern zum Beispiel die
Begleitsymptome einer Chemotherapie, wie Übelkeit und Erbrechen, und
sorgen dadurch bei KrebspatientInnen für mehr Lebensqualität.
Cannabinoide haben eine stark schmerzstillende Wirkung, lindern Angst
und Spastiken und sind nachweislich weit weniger belastend für den
menschlichen Organismus als Opiate.

"Leider gibt es derzeit nur wenige ÄrztInnen in Österreich, die
Medikamente auf Cannabinoid-Basis verschreiben", sagt die
Gesundheitssprecherin der Grünen, Eva Mückstein, und ergänzt: "Die
Medikamente müssen mit einem Suchtgiftrezept verordnet werden und
sind chefarztpflichtig. Ein großes Problem für die PatientInnen ist
der hohe Preis dieser Arzneimittel. PatientInnen müssen sehr oft die
Kosten dafür aus eigener Tasche bezahlen, da die Bewilligungspraxis
der ChefärztInnen der Krankenkassen sehr restriktiv ist."

Die Grünen fordern eine Beendigung der Stigmatisierung von Cannabis
als Medizin und die Beseitigung von bürokratischen Hürden wie die
Chefarztpflicht oder die Verschreibung mittels Suchtgiftrezept.
PatientInnen berichten, dass die synthetische Substanz weniger gut
verträglich ist, mehr Nebenwirkungen aufweist und weniger positive
Wirkung aufweist, als die natürliche Substanz, die ca. 60
Cannabinoide enthält. "

Die derzeitige Gesetzeslage erlaubt jedoch nicht, dass PatientInnen
Cannabis für den Eigengebrauch anbauen, auch die Abgabe von
natürlichem Cannabis nach ärztlicher Verschreibung in Apotheken ist
nicht erlaubt", meint Mückstein und ergänzt: "Wir fragen
Gesundheitsministerin und Justizminister ob hier an eine
Erleichterung und Entkriminalisierung gedacht ist."

Auch im Bereich der Forschung gibt es Handlungsbedarf. "Obwohl die
medizinische Wirksamkeit von Cannabis schon seit Jahrtausenden
bekannt ist, fehlen in Österreich klinische Studien", erläutert
Mückstein und ergänzt: "Diese wären jedoch dringend notwendig, um
wissenschaftlich fundierte Informationen zu erhalten, wann, wie und
vor allem welche Cannabinoide bei welchen Erkrankungen als Medikament
sinnvoll eingesetzt werden können."

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