• 04.11.2014, 13:10:55
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VII: Auch Vermieten muss leistbar sein, die unendliche Geschichte des MRGs

Wien (OTS) - Bei einer Umfrage der Stadt Wien vor wenigen Jahren,
waren über 70 Prozent der Mieter mit ihrer Wohnsituation zufrieden.
Heute leben die meisten, die in Privathäusern eingemietet sind, im
Durchschnitt auf 100m2. Das ist gut so. Sie haben Bad und Küche und
zahlen dafür eine adäquate Miete. Das kann sich nicht dramatisch
negativ verändert haben, da nur rund 10 Prozent aller Wohnung im Jahr
neu vermietet werden. Trotzdem wird einem immer wieder suggeriert,
dass alle Mieten stark gestiegen wären. Das kann so nicht sein, da
die vermieteten Wohnungen nicht willkürlich jährlich teurer werden
können", deponiert Dr. Wolfgang Louzek, Präsident des Verbandes der
institutionellen Immobilieninvestoren. Wenn renovierte, bzw.
zusammengelegte Wohnungen teurer als zuvor vermietet werden, dann hat
das nichts mit einer klassischen Mieterhöhung sondern mit einer
Qualitätsverbesserung zu tun. Im Übrigen ist anzumerken, dass die
Kosten des Vermieters auch deutlich über dem VPI steigen, diese
können aber nur bei der Neuvermietung wenigstens teilweise adäquat
weitergeben werden.

Das heute oftmals die befristete Vermietung bevorzugt wird hat nichts
mit der "Gier" des Vermieters zu tun sondern schlicht mit der
Tatsache, dass man Mieter die den Mietzins nicht bezahlen, jahrelang
kaum aus der Wohnung bringt und die Rechtsunsicherheit, aufgrund
eines völlig intransparenten Mietrechtsgesetzes, bei dem sich nur
mehr ganz wenige und daher hoch bezahlte Spezialisten auskennen,
einen dazu zwingen.

Modernisierung des Mietrechts ist gefragt

Die täglichen Diskussionen um eine Verschärfung des
Mietrechtsgesetztes tragen im Übrigen auch nicht dazu bei, die
Vermieter vom Abschluss unbefristeter Mietverträge zu überzeugen. Das
zu bedauern und noch schärfere Regelungen zu fordern, führt nur zu
noch weniger Angebot am Mietmarkt. Das Ergebnis dabei wird sein, dass
die sozial Schwachen noch weniger Mietobjekte finden werden, denn die
Vermieter werden sich aus den Wohnungssuchenden jene mit genügend
finanziellem Hintergrund aussuchen können.

Das Wien ein hohes Bevölkerungswachstum bevor steht, entstand nicht
über Nacht sondern kann man seit Jahren in internationalen Berichten
nachlesen. Dass eine diesbezüglich vorausschauende adäquate
Wohnbaupolitik dabei schlichtweg "vergessen" wurde, kann man nicht
privaten Hausbesitzern anlasten. Denn ein künstlich regulierter Markt
wird immer weniger auf Verknappung reagieren.

Sozialleistungen sind Angelegenheiten des Staates

Jedem der sich eine vernünftige Wohnung wirklich nicht leisten kann,
soll vom Staat geholfen werden, dafür tragen die österreichischen
Steuerzahler auch die höchste Steuerlast in Europa, das kann nicht
Aufgabe eines privaten Vermieters sein. Jene Länder wo es ein
marktwirtschaftlich ausgerichtetes Wohnrecht gibt, funktioniert der
Wohnungsmarkt durchaus gut, in Österreich sind wir leider trotz aller
Versprechungen noch weit davon entfernt.

Forderung nach mehr Transparenz

"Ein transparentes Wohnrecht sollte das Ziel sein", betont Louzek.
"Was wir derzeit erleben ist leider ein politisches mutloses
Unterfangen, alle Seiten mit einer ‚Verschlimmbesserung’ des
hochkomplizierten vorhandenen MRGs halbwegs ruhig zu stellen. Das
dabei wieder geplant ist in bestehendes Recht zulasten der Vermieter
rückwirkend einzugreifen- wen interessiert das schon."

Mehr Infos unter: www.vii.co.at

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