• 04.11.2014, 11:40:08
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Kennzeichnungspflicht für Martinigansl gefordert

In einer drastischen Aktion am Wiener Stephansplatz zeigte der Österreichische Tierschutzverein die Hintergründe der grausamen Gänsemast auf

Passanten reagieren mit Betroffenheit auf die
Grausamkeiten der Gänsemast.

Utl.: In einer drastischen Aktion am Wiener Stephansplatz zeigte der
Österreichische Tierschutzverein die Hintergründe der
grausamen Gänsemast auf =

Wien (OTS) - Das Martinigansl-Essen - eine (leider) zunehmend
beliebte Tradition. Doch über 80 % der in Österreich verzehrten Gänse
erfüllen die vom Gesetzgeber geforderten Qualitätsstandards nicht.
Aufgrund einer Gesetzeslücke sind dem Import (vorwiegend aus
Frankreich, Ungarn, Polen etc.) für Gastronomie und Handel Tür und
Tor geöffnet. Somit konsumieren die meisten ÖsterreicherInnen
Fleisch, dessen Produktion im Inland höchst illegal wäre!

Der Österreichische Tierschutzverein ruft daher auf: Eine
Kennzeichnung hinsichtlich Herkunft und Haltungsart soll
verpflichtend für Gastronomie und Handel eingeführt werden! Um darauf
aufmerksam zu machen, wurde am Stephansplatz mit Unterstützung der
Kreativ-Agentur Springer & Jacoby eine plakative Aufklärungsaktion
gegen Stopfgänsehaltung und die tierquälerische Gänsemast
durchgeführt. Gänse aus Pappmaché, die kopfüber auf Straßenpoller
gesteckt wurden, verdeutlichten das grausame Stopfen mit
Metallrohren. Dazu wurde das Gespräch mit interessierten Passanten
gesucht und Info-Flyer verteilt.

"Mastgänse werden meist in körperenge Käfige gesperrt, denn Bewegung
bremst das Leberwachstum. Dann wird den armen Kreaturen über 21 Tage
bis zu drei Mal täglich ein langes Metallrohr in den Hals gerammt und
dabei rund ein Kilo Maisbrei in den Magen gepumpt. Halsverletzungen,
Knochenbrüche und andere Qualen nimmt man für die billige
Fleischproduktion bewusst in Kauf", ist Susanne Hemetsberger,
Geschäftsführerin des Österreichischen Tierschutzvereins, entsetzt.

Was kann der Konsument gegen tierquälerische Gänsemast tun?

Komplett auf Gänsefleisch zu verzichten ist der sicherste Weg,
Tierleid zu minimieren. Wer aber dennoch Gans am Speiseplan haben
möchte, dem sei geraten, genau auf die Herkunft zu achten.

Biofleisch von Weidegänsen oder Tieren aus Freilandhaltung wird
überwiegend im Ganzen verkauft. Das kann man als verlässliches
Qualitätsmerkmal werten. Gänseteile (Brust oder Keule) aus dem
Supermarkt stammen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Mastgänsen. Sie
sind sozusagen "Abfallprodukte" bei der Produktion der Stopfleber und
werden ebenso "wirtschaftlich verwertet".

Weidegansbetriebe in Oberösterreich, Salzburg, Kärnten, dem
Mostviertel, der Steiermark und dem Burgenland bilden die Ausnahme:
Sie beliefern ausgewählte Gastronomen (aufgelistet unter
www.weidegans.at) und Feinkostläden wie Radatz, Gourmet Express und
Sonnberg Bioläden. "In Eisenberg an der Pinka beispielsweise leben
1.500 glückliche Gänse - jede einzelne auf 100 m2 Weidefläche - bis
zu ihrem Ende am hauseigenen Schlachthof", weiß Ing. Max Gala von der
Vereinigung Österreichische Weidegans. "Damit sollte der Konsument
beim Verzehr seines Gänsebratens auch besser leben können."

Und noch ein Vorschlag des Österreichischen Tierschutzvereins:
"Fragen Sie im Restaurant nach der Herkunft des Gänsefleischs. Wenn
der Wirt offen erklärt, woher die Gans auf Ihrem Teller stammt,
können Sie beruhigt speisen. Ansonsten verzichten Sie besser auf den
zweifelhaften Genuss und fordern ihn auf, keine Stopfgans mehr
anzubieten."

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

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