Ausgabe vom 3.11.2014
Utl.: Ausgabe vom 3.11.2014 =
Wien (OTS) - Dass im Umgang Europas mit Flüchtlingen einiges
schiefläuft, hat sich unter menschenrechtlich gesinnten Europäern
inzwischen herumgesprochen. Nun aber strebt die EU, und damit als
deren Bürger wir alle, einem neuen Tiefpunkt der Asyl-Blockadepolitik
mit einer unabwägbaren Zahl neuer humanitärer Opfer zu.
Tatsächlich scheint mit dem Ende der italienischen Rettungsaktion
Mare Nostrum und dem Beginn der EU-Grenzschutzmission Triton
stillschweigend in Kauf genommen zu werden, dass wieder weit mehr
Bootsflüchtlinge ums Leben kommen könnten, als es dank Mare Nostrum
im vergangenen Jahr waren. Auch wenn es hier vielleicht doch noch
politische Bewegung geben wird: Man kann das nicht anders als
ungeheuerlich bezeichnen.
Doch statt das auch so zu benennen und für Abhilfe durch eine EU-weit
akkordierte und finanzierte Flüchtlingsrettungsaktion zu sorgen,
ducken sich die politisch Verantwortlichen in den nationalen
Regierungen großteils weg. Sie fürchten den Groll jener Teile ihrer
Wähler, die Flüchtlinge ablehnen - mehr als den vermeidbaren Tod von
Menschen, die auf der Flucht vor Kriegen oder auf der Suche nach
einem besseren Leben nach Europa streben.
Das ist nun bereits seit Jahren so und charakterisiert die
asylpolitische Katastrophe Europas. Lösung ist keine in Sicht. Doch
ohne grundlegendes Umdenken wird es die auch nicht geben.
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