Mediationsangebot des RFS gegenüber WKR und ÖH Uni Wien verkennt die Tatsachen
Belegtes rechtes, antisemitisches, rassistisches und sexistisches Gedankengut bedarf keiner Mediation, sondern einem entschiedenen Entgegentreten
Wien (OTS) - Für die ÖH Uni Wien ist der Konflikt den Burschenschaften unausweichbar. Eine Mediation, die eine Annäherung suggerieren würde, erscheint uns geradezu höhnisch, denn von vom RFS unterstelltem "Halbwissen" oder "Unwahrheiten", die in Bezug auf Burschenschaften verbreitet würden, kann keine Rede sein:
Noch 2009 krakeelte die "Wiener Akademische Burschenschaft Teutonia" (aktuelle Vorsitzende des WKR), dass der "Schandfrieden" von 1918 ungerecht sei und als Handlungsgebot wird gefordert "Gebietsabtretungen revidieren! Zahlungen revidieren!". Die Eröffnung des Deserteursdenkmals am 24.10. hat die selbe Burschenschaft mit "[...] zum Zustand unseres Landes: Wir sind im Begriff uns selbst abzuschaffen" kommentiert. Ebenso eindeutige Worte findet die "Olympia" in einer Einladung zu einem Erstsemestrigenfest: "Bist Du häßlich, fett, krank oder fremd im Land, bist Du von Sorgenfalten, Weltschmerz oder linksliberaler Gesinnung gepeinigt, trägst Du alternative oder Schicky-Kleidung oder gar ein Flinserl im Ohr, studierst Du Publizistik, Politologie oder Theologie oder gar nicht, hast Du den Wehrdienst verweigert oder eine Freundin, die weder schön noch still ist, kurz: bist Du auf irgend eine Weise abnormal oder unfröhlich, dann bleib lieber zu Hause, Du würdest sowieso von uns nicht eingelassen werden."
"In Anbetracht solcher politischer Positionen ist der von Seiten des Rektors gewünschte Diskurs ohnehin außerhalb des Akademischen", so das Vorsitzteam der ÖH Uni Wien. Dass hier der RFS aufspringt und die gebotene Möglichkeit wahrnimmt, die Burschenschaften in ein besseres Licht zu rücken, ist nicht verwunderlich in Anbetracht der massiven personellen Überschneidungen von eigenen Funktionären und schlagenden Burschenschaftern. Von einer "vermittelnden Rolle" Seitens des RFS kann also keine Rede sein, er hat auf keinen Fall eine neutrale dritte Position inne, sondern ist klar von Burschenschaften geprägt.
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Erneut verweisen wir für detaillierte Informationen auf unsere Broschüre "Völkische Verbindungen", die demnächst eine erweiterte Neuauflage erfahren wird:
http://www.oeh.univie.ac.at/sites/default/files/CMS/dokumente/downloa
ds/voelk_verbindungen.pdf
Für die aktuelle Auseinandersetzung besonders erhellend sind folgende Beiträge:
Matthias Lunznig: Von Treue und Verrat, Bannfluchen und Vernichtungsstosen. Das Verhaltnis von FPÖ und völk. Verbindungen.
Heribert Schiedel: Korporierte Legenden. Zur burschenschaftlichen Geschichtsumschreibung
Weitere Informationen zur akademischen Burschenschaft "Teutonia":
http://www.stopptdierechten.at/2012/01/31/burschenschaft-teutonia-ein-braunes-nest/
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