• 29.10.2014, 12:33:08
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Wiener Stadtverband fordert Verbesserung des Geschichte-Unterrichtes und Erweiterung und Vertiefung des Faches politische Bildung

Schlechter Unterricht in Geschichte und politischer Bildung dürfte der Grund für den Beschluss der ÖH Wien sein, ein Couleurverbot an der Uni zu verlangen

Utl.: Schlechter Unterricht in Geschichte und politischer Bildung
dürfte der Grund für den Beschluss der ÖH Wien sein, ein
Couleurverbot an der Uni zu verlangen =

Wien (OTS) - Angesichts des Beschlusses der ÖH Wien, das Tragen von
Couleur auf der UNI zu verbieten, versteht der WStV des MKV die Klage
vieler akademischer Lehrer über das miserable Bildungsniveau der
Maturanten und fordert die Unterrichtsbehörden auf hier endlich tätig
zu werden.

Die Bildungsmisere an den höheren Schulen könne nicht deutlicher
erkennbar werden, stellt der Senior des Wiener Stadtverbandes des
MKV, Thomas Bartl, fest: "Der Beschluss der ÖH Wien, das Tragen von
Couleur auf der UNI zu verbieten, hat seine Ursache sichtlich in
einem nur unzureichenden Unterricht in den Fächern Geschichte und
politische Bildung an den höheren Schulen." Denn die Verknüpfung des
Couleur-Verbotes mit dem offensiven Auftreten gegen faschistische
Tendenzen zeige, dass den Protagonisten sowohl das Wissen um die
geschichtlichen Zusammenhänge fehle, als auch die politische Reife,
um einen demokratischen Diskurs auf akademischen Niveau zu führen.
"Mit Verboten haben wir so unsere Erfahrungen," ergänzt Bartl, "wir
wurden von den Nazis nicht nur behördlich aufgelöst sondern auch
verboten. Einer der ersten Österreicher, die in einem
Konzentrationslager für ihr Bekenntnis zu Österreich ermordet wurden,
war mit Hans Karl Zessner-Spitzenberg ein Mitglied einer MKV
Verbindung." Etliche MKVer engagierten sich im Widerstand, die
Mitglieder unserer Verbindungen wurden verfolgt, mit Berufsverbot
bestraft oder von den Nazis ermordet. Die Jahre des von den Nazis
entfesselten Terrors mit dem Ständestaat zu vergleichen sei
lächerlich und wenig wissenschaftlich oder akademisch. Thomas Bartl:
"Natürlich wissen wir es heute besser und müssen den Ständestaat ohne
jeden Vorbehalt als tragischen Irrtum bezeichnen. Es war der, wie wir
heute wissen, untaugliche Versuch Hitler-Deutschland Paroli zu
bieten. Die Rolle von Dr. Engelbert Dollfuss kann selbstverständlich
unterschiedlich beurteilt werden, unbestritten ist aber, dass er vor
80 Jahren von nationalsozialistischen Putschisten ermordet wurde und
unbestritten ist auch, dass er sich vehement gegen Hitler und sein
Regime gestellt hatte." Und unbestritten sei auch, dass so etwas nie
wieder geschehen dürfe. Der Wiener Stadtverband ist immer gegen
totalitäre oder faschistische Tendenzen aufgetreten und hat seit
seiner Gründung vor 81 Jahren immer ein klares Bekenntnis zur
Demokratie abgelegt. Die Gräben, die in den 30ern zwischen den
Weltanschauungen keiner überqueren konnte, existieren zwar heute
noch, aber wir haben aus der Geschichte gelernt und bemühen uns in
Österreich um ein zwar kompliziertes aber letztlich gedeihliches
Miteinander.

Die Executive der ÖH Wien sei hiermit herzlich eingeladen die
sichtlich vorhandenen Wissenslücken gemeinsam zu schließen, der
Wiener Stadtverband ist für eine konstruktive Diskussion immer zu
haben. Darüber hinaus regt der WStV hiermit einen gemeinsamen,
starken Auftritt gegen Faschismus, faschistoides Gedankengut und den
sogenannten Alltagsfaschismus an und lädt die ÖH Wien, aber auch alle
anderen Jugend- und Studenten-Gruppen, sehr herzlich ein hier
mitzumachen. "Als größter Landesverband des
Mittelschüler-Kartell-Verbandes diskutieren wir gerne über diese
Themen und können so ganz sicher dazu beitragen, die durch einen
mangelhaften Unterricht entstandenen Wissenslücken zu schließen." Vor
allem dürfe man nicht alle Verbindungen in einen Topf werfen, die
Unterschiede sind sehr groß und ein Mitglied einer katholischen
Gymnasialverbindung und einer pennalen Burschenschaft trennen Welten,
nicht nur in weltanschaulichen Fragen. "Wir wurden von den
schlagenden Verbindungen jahrzehntelang als Katholen verhöhnt und
verdroschen und haben uns unser Aufzugsrecht hart erkämpft, heute
mehren sich die Vorfälle, wo katholische Couleurstudenten von
vermummten Aktionisten verdroschen werden."

Der Wiener Stadtverband des MKV ist der größte Landesverband des
Mittelschüler-Kartell-Verbandes der katholischen farbentragenden
Studentenkorporationen Österreichs, der mit mehr als 160 Verbindungen
an so gut wie allen Schulorten Österreichs nicht nur der weltweit
größte, eigenständige Verband von Gymnasialverbindungen ist, sondern
mit 20.000 Mitgliedern auch die größte Schüler- und
Jugendorganisation Österreichs darstellt.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MKV

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