Zum Inhalt springen

MKV: "Couleur-Verbot ist Anschlag auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit"

MKV verwehrt sich aber auch gegen undifferenzierte Gleichstellung mit den deutschnationalen Burschenschaften

Wien (OTS) - Die links-grüne Studentenvertretung predigt zwar Toleranz an Universitäten, beweist aber in ihren konkreten Entscheidungen und Maßnahmen oftmals das Gegenteil. Dies zeigt sich nun wieder durch den Beschluss, dass das Tragen von "Couleur" (Band und Studentenmütze) am Universitätsgelände und bei Universitätsveranstaltungen untersagt werden soll. "Darin sehen wir einen grundsätzlichen Anschlag auf die Meinungs- und Versammlungsfreiheit an den Universitäten, vor allem auch auf die spezifische Eigenart des Verbindungswesens und seine historischen Traditionen. Hier geht es um ein Grundrecht, das nicht in Frage gestellt werden darf.", stellte dazu der Vorsitzende des Mittelschüler-Kartell-Verbandes Mag. Helmut Kukacka fest.

Auch der Verfassungsjurist Heinz Mayer hat in einem Artikel der "Presse" vom 29.10.2014 Stellung bezogen und bestätigt, dass dieses Vorhaben keine Rechtsgrundlage habe: "Das Tragen von Band und Mütze in den Farben der einzelnen Verbindungen und Burschenschaften ... ist eine traditionelle Bekleidung, das gehört zur Uni. Ob einem diese Burschenschaften jetzt passen oder nicht."

Die ÖH der Uni Wien wirft außerdem bewusst Burschenschaften und katholische Studentenverbindungen in einen Topf, obwohl beide verschiedene Weltanschauungen vertreten.

"Wir als katholische Couleurstudenten des MKV und des ÖCV bekennen uns als Patrioten zu einem demokratischen Österreich und zu einem in Frieden und Freiheit vereinten Europa. Wir sehen uns dem katholischen Glauben und seinem Menschen- und Gesellschaftsbild verpflichtet und lehnen das Schlagen von Mensuren aus ethischen Gründen entschieden ab. Jede Form des Extremismus - von welcher Seite auch immer - und jede autoritäre, antidemokratische Haltung oder Staatsform wird bei uns, aus dem Gesamtzusammenhang unserer Prinzipien, nicht toleriert. Wir haben aus der Geschichte gelernt!", erklärt der MKV-Bundesjugendobmann Peter Stellnberger.

"Burschenschaften und katholische Studentenverbindungen sind deshalb nicht das gleiche. Während des zweiten Weltkrieges wurden katholischen Studentenverbindungen verboten und deren Mitglieder aufgrund ihres Glaubens verfolgt", stellt Peter Stellnberger klar.

Der oben genannte Beschluss verstößt zudem gegen die Meinungsfreiheit, die vor allem an Universitäten herrschen sollte. Die ÖH der Universität Wien sollte für ihre Studenten arbeiten und nicht in deren Meinungsfreiheit eingreifen.

"Der MKV lehnt jegliche Art von Extremismus ab. Die vier Prinzipien, auf die der MKV sich stützt (Bezug zur Wissenschaft, Heimat, Religion und Freundschaft), streben nach Weltoffenheit", erklärt Stellnberger. Stellnberger empfiehlt der ÖH, sich den wirklichen Problemen zu widmen, die an der Universität Wien herrschen, beispielsweise der drastischen Überbelegung von Hörsälen.

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Helmut Kukacka, Tel. 0664/532 48 80
Peter Stellnberger, Tel. 0664/75 11 38 80

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | MKV0001