- 29.10.2014, 12:08:15
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MKV: "Couleur-Verbot ist Anschlag auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit"
MKV verwehrt sich aber auch gegen undifferenzierte Gleichstellung mit den deutschnationalen Burschenschaften
Utl.: MKV verwehrt sich aber auch gegen undifferenzierte
Gleichstellung mit den deutschnationalen Burschenschaften =
Wien (OTS) - Die links-grüne Studentenvertretung predigt zwar
Toleranz an Universitäten, beweist aber in ihren konkreten
Entscheidungen und Maßnahmen oftmals das Gegenteil. Dies zeigt sich
nun wieder durch den Beschluss, dass das Tragen von "Couleur" (Band
und Studentenmütze) am Universitätsgelände und bei
Universitätsveranstaltungen untersagt werden soll. "Darin sehen wir
einen grundsätzlichen Anschlag auf die Meinungs- und
Versammlungsfreiheit an den Universitäten, vor allem auch auf die
spezifische Eigenart des Verbindungswesens und seine historischen
Traditionen. Hier geht es um ein Grundrecht, das nicht in Frage
gestellt werden darf.", stellte dazu der Vorsitzende des
Mittelschüler-Kartell-Verbandes Mag. Helmut Kukacka fest.
Auch der Verfassungsjurist Heinz Mayer hat in einem Artikel der
"Presse" vom 29.10.2014 Stellung bezogen und bestätigt, dass dieses
Vorhaben keine Rechtsgrundlage habe: "Das Tragen von Band und Mütze
in den Farben der einzelnen Verbindungen und Burschenschaften ... ist
eine traditionelle Bekleidung, das gehört zur Uni. Ob einem diese
Burschenschaften jetzt passen oder nicht."
Die ÖH der Uni Wien wirft außerdem bewusst Burschenschaften und
katholische Studentenverbindungen in einen Topf, obwohl beide
verschiedene Weltanschauungen vertreten.
"Wir als katholische Couleurstudenten des MKV und des ÖCV bekennen
uns als Patrioten zu einem demokratischen Österreich und zu einem in
Frieden und Freiheit vereinten Europa. Wir sehen uns dem katholischen
Glauben und seinem Menschen- und Gesellschaftsbild verpflichtet und
lehnen das Schlagen von Mensuren aus ethischen Gründen entschieden
ab. Jede Form des Extremismus - von welcher Seite auch immer - und
jede autoritäre, antidemokratische Haltung oder Staatsform wird bei
uns, aus dem Gesamtzusammenhang unserer Prinzipien, nicht toleriert.
Wir haben aus der Geschichte gelernt!", erklärt der
MKV-Bundesjugendobmann Peter Stellnberger.
"Burschenschaften und katholische Studentenverbindungen sind deshalb
nicht das gleiche. Während des zweiten Weltkrieges wurden
katholischen Studentenverbindungen verboten und deren Mitglieder
aufgrund ihres Glaubens verfolgt", stellt Peter Stellnberger klar.
Der oben genannte Beschluss verstößt zudem gegen die
Meinungsfreiheit, die vor allem an Universitäten herrschen sollte.
Die ÖH der Universität Wien sollte für ihre Studenten arbeiten und
nicht in deren Meinungsfreiheit eingreifen.
"Der MKV lehnt jegliche Art von Extremismus ab. Die vier Prinzipien,
auf die der MKV sich stützt (Bezug zur Wissenschaft, Heimat, Religion
und Freundschaft), streben nach Weltoffenheit", erklärt Stellnberger.
Stellnberger empfiehlt der ÖH, sich den wirklichen Problemen zu
widmen, die an der Universität Wien herrschen, beispielsweise der
drastischen Überbelegung von Hörsälen.
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