• 27.10.2014, 09:39:21
  • /
  • OTS0030 OTW0030

Nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) auf dem Vormarsch

Wie uns Kohlenhydrate und Fruchtzucker krank machen

Utl.: Wie uns Kohlenhydrate und Fruchtzucker krank machen =

Wien (OTS) - Die Nichtalkoholische Fettleber-Erkrankung (NAFLD) gilt
unter Medizinern schon jetzt als DIE Volkskrankheit des 21.
Jahrhunderts. In einer Zeit der absoluten Überernährung hat bereits
jeder dritte Erwachsene eine Fettlebererkrankung, die nicht durch
Alkohol, sondern durch zu viel und falsches Essen, gepaart mit einem
Mangel an Bewegung bedingt ist. "Die Folgen können schwerwiegend
sein", warnt Dr. Bernhard Mayr, wissenschaftlicher Beirat der
Nutridis und Primarius der Abteilung für innere Medizin am LKH
Gmunden.

Aktuelle Studien zeigen, 40 Prozent der übergewichtigen Kinder, 70
Prozent der übergewichtigen Erwachsenen und sogar 90 Prozent der
Typ-2-Diabetiker leiden an einer Fettleber. Selbst 15 Prozent der
schlanken Menschen sind davon betroffen. Ein Großteil denkt bei dem
Begriff "Fettleber" an Alkohol oder Hepatitis als Auslöser, die
meisten Neuerkrankungen werden jedoch bei ganz anderen Patienten
festgestellt. Als wichtigster Verursacher gelten die Kohlenhydrate in
unserem Essen. Wir essen zu viel und bewegen uns zu wenig. Dadurch
kommt es zu einer vermehrten Einlagerung von Triglyceriden in das
Lebergewebe. Deshalb sind vor allem Patienten mit Diabetes mellitus
Typ 2 und Adipositas besonders häufig von einer Nichtalkoholischen
Fettleber betroffen. Als weitere Ursachen gelten auch
Virusinfektionen und Autoimmunerkrankungen.

Fruchtzucker als Gefahr

Von besonderer Bedeutung in Zusammenhang mit NAFLD ist der steigende
Konsum an Fruktose. Diese kommt zu gleichen Teilen wie Glukose in den
handelsüblichen Süßungsmitteln vor. Wegen ihrer stärkeren Süßkraft,
wird Fruktose allerdings immer mehr als Süßungsmittel eingesetzt, vor
allem in Form von "High Fructose Corn Syrup" (HFCS). Viele Produkte
wie Müslis, Fertiggerichte und Softdrinks werden damit versetzt. Dies
führt zu einem enormen Anstieg der Fruktose-Aufnahme in unserer
heutigen Gesellschaft und fördert damit die Entwicklung einer
Nichtalkoholischen Fettleber, da Fruktose ausschließlich in der Leber
verstoffwechselt, zu Trigylceriden umgebaut und dort zum Teil lokal
gespeichert wird.

Doch auch Glukose ist für eine erhöhte Fetteinlagerung
verantwortlich, als Auslöser einer Insulinresistenz. Als Folge des
übermäßigen Zucker-Konsums, entwickelt sich diese vor allem bei
übergewichtigen Menschen. Eine Insulinresistenz hat zur Folge, dass
nach dem Verzehr von Kohlenhydraten deutlich größere Mengen an
Insulin ins Blut abgegeben werden als dies bei schlanken Menschen der
Fall ist, deren Zellen Insulin-sensitiv reagieren. Die großen
Insulinmengen fördern die Verwandlung von Kohlenhydraten in Fett in
der Leber.

Keine Schmerzen

"Das Problem bei der Fettleber ist, dass sie oft unerkannt bleibt.
Man spürt sie eigentlich nicht, weil sie nicht weh tut und auch
anfangs keine eindeutigen Probleme verursacht", erklärt Dr. Bernhard
Mayr. Als Hinweise auf die Erkrankung gelten Abgeschlagenheit,
Müdigkeit und Schmerzen im rechten Oberbauch. Die Folgen können
schwerwiegend sein: Leberentzündungen, Leberzirrhose, Leberkrebs.

Um herauszufinden, ob man an einer Fettleber leidet, ist der erste
Schritt beim nächsten Arztbesuch gezielt nach Hinweisen auf eine
Lebererkrankung zu fragen. Anhand von Körpermaßen und Blutfettwerten
lässt sich die Wahrscheinlichkeit einer Fettleber berechnen. Der
konkrete Nachweis erfolgt durch bildgebende Verfahren, wie zum
Beispiel ein Ultraschall.

Ernährung und Bewegung

Die Basis der Therapie einer Nichtalkoholischen Fettleber ist eine
Lebensstilmodifikation in den Punkten "Ernährung" und "Bewegung". So
geht es bei der Auswahl der Lebensmittel nicht primär darum weniger
Fett zu sich zu nehmen, sondern zum einen die richtigen Fette zu sich
zu nehmen und zum anderen vor allem auf die Kohlenhydrate zu achten.
Der Verzicht auf Lebensmittel mit viel Fruchtzucker muss hier
ebenfalls gesondert erwähnt werden. Immer mehr Lebensmittel werden
damit gesüßt. Fetter Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren), Nüsse,
Olivenöl und Haferflocken sind hingegen geeignete Lebensmittel um das
Leberfett abzubauen. So kann Leberfett der letzten Jahre in kurzer
Zeit wieder beseitigt werden, wie Studien beweisen. Um den positiven
Effekt langfristig zu erhalten, empfiehlt sich eine dauerhafte
Umstellung der Ernährung.

Dazu ist ein ausreichendes Maß an Bewegung ebenfalls essentiell. Nur
so kann man die Volkserkrankungen Fettleber, Übergewicht und Diabetes
mellitus Typ 2 in Zukunft reduzieren. Schafft man hier keine
Bewusstseinsänderung, wird die Nichtalkoholische Fettleber mit
Sicherheit DIE Lebererkrankung des 21. Jahrhunderts.

Über Nutridis

Nutridis ist die Wissenschaftliche Gesellschaft zur Forschung und
Weiterbildung im Bereich nahrungsmittelbedingter Intoleranzen. Sie
versteht sich als unabhängige Informationsplattform für Ärzte,
Apotheker, Wissenschaftler und Betroffene im Bereich
nahrungsmittelbedingter Unverträglichkeiten. Zu den Zielen der
Nutridis gehören die Abgrenzung des neuen Segments der Intoleranzen
von den Allergien, die Erarbeitung und Verbreitung von
wissenschaftlich fundierten Informationen im Bereich
Nahrungsmittelintoleranzen, die Schaffung einer Ausbildungsplattform
durch die Anerkennung im Rahmen der Ärzteakademie als
ausbildungsrelevante wissenschaftliche Institution und die
Erarbeitung von Informationen für Betroffene. Die Mitgliedschaft
steht ausgebildeten Ärzten, Apothekern bzw. Wissenschaftlern mit
Hochschulabschluss frei.

Fotos auf Anfrage.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HIM

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel