- 24.10.2014, 11:27:55
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Ellensohn: Denkmal am Ballhausplatz verschafft Deserteuren Respekt und Stellenwert im öffentlichen Raum
Wien (OTS) - "Nach vielen Jahren - und für manche auch viel zu spät -
 ist heute einer besonders verdienstvollen Gruppe für diese Republik
 ein Denkmal gesetzt worden. Ohne den Widerstand der Deserteure und
 anderer Verfolgter der NS-Militärjustiz würde Österreich heute anders
 dastehen", so der Klubobmann der Grünen Wien, David Ellensohn, bei
 der heutigen Eröffnung des Deserteursdenkmals am Wiener
 Ballhausplatz. 30.000 Todesurteile für Deserteure und
 Wehrkraftzersetzer wurden während des Naziregimes ausgesprochen,
 15.000 davon vollstreckt.
Die Grünen setzen sich schon seit Ende der 1980er Jahre für die
 Rehabilitierung der Deserteure ein. "Die Desertion ist immer eine
 Friedenstat", so Ellensohn. 2009 schließlich rehabilitierte der
 Nationalrat die Opfer der Verfolgung durch die Wehrmachtsgerichte.
 2010 beschloss die Stadt Wien unter der ersten Rot-Grünen Regierung
 die Errichtung eines Denkmals für die Verfolgten der
 NS-Militärjustiz, dies wurde auch im rot-grünen Koalitionsabkommen
 vereinbart. "Das Denkmal wird den Deserteuren den ihnen angemessenen
 Respekt und Stellenwert endlich auch im öffentlichen Raum geben. Der
 Ballhausplatz mit seiner Nähe zu den Heldendenkmälern ist nicht nur
 der ideale Standort, sondern von heute an vielleicht der
 Ausgangspunkt für zivilgesellschaftliches Engagement, für Protest und
 zivilen Ungehorsam", betont Ellensohn, der in diesem Zusammenhang
 herausstreicht, dass das Deserteursdenkmal nicht möglich gewesen wäre
 "ohne den unermüdlichen Einsatz von Richard Wadani und dem
 Personenkomitee 'Gerechtigkeit für die Opfer der NS-Militärjustiz'".
"Ich darf an dieser Stelle anregen, die Gitter zu entfernen das
 Denkmal in den Volksgarten zu integrieren, das Mahnmal nicht vom
 Garten des Volkes auszugrenzen sondern einzugrenzen", so Ellensohn
 abschließend.
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