• 21.10.2014, 12:38:34
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ÖH Uni Wien: Für eine Universität frei von rechtem Gedankengut

Studierendenvertretung fordert Uni Wien auf, sich von rechtem Gedankengut klar zu distanzieren. Die ÖH Uni Wien ruft dazu auf sich Burschenschaftern in den Weg zu stellen.

Utl.: Studierendenvertretung fordert Uni Wien auf, sich von rechtem
Gedankengut klar zu distanzieren. Die ÖH Uni Wien ruft dazu
auf sich Burschenschaftern in den Weg zu stellen. =

Wien (OTS) - Jeden Mittwoch findet auf der Rampe vor dem Hauptgebäude
der Universität Wien ein Aufmarsch von Burschenschaftern statt, der,
so kläglich diese Ansammlung auch scheinen mag, keinesfalls
bedeutungslos ist: "Die Burschenschafter frönen ihrem reaktionären
Weltbild und werden dabei von rechten Parteien unterstützt, während
anderen Institutionen dazu schweigen - so auch die Leitung der
Universität Wien", kritisieren die Vorsitzenden der ÖH Uni Wien.

Bereits zu Beginn des Semesters spitzte sich die Situation um den
"Burschibummels" zu: Nachdem am 08. Oktober auf der Rampe der
Universität eine Kundgebung von Antifaschist_innen stattfand und die
Burschenschafter nicht am gewohnten Ort ihrer Bummelei fröhnen
konnten, entschlossen sich diese kurzerhand dazu, sich vor dem
"Siegfriedskopf" im Arkadenhof zu versammeln. In den Zwanziger Jahren
von antisemitischen Deutschnationalen errichtet, war der
"Siegfriedskopf" bis 2006 Pilgerstätte der Rechten. Nach vielen
Protesten und langen Streitigkeiten wurde der Kopf 2006 aus der Aula
der Uni Wien entfernt und, in künstlerischer Neukonzeption, im
Arkadenhof platziert.

"Dass der Schädel auch heute noch als Versammlungspunkt der
Burschenschafter attraktiv ist, verdeutlicht die nur spärliche
historische und politische Aufarbeitung der Uni Wien", macht
Stephanie Marx vom Vorsitzteam deutlich.

Letzte Woche erklärte das Rektorat in einer öffentlichen
Bekanntmachung, weshalb vergangene Woche die Türen der Universität
mit Security-Personal besetzt wurden - ging dabei aber mit keinem
Wort auf die Burschenschafter ein.

"Das zeigt das mangelnde Problembewusstsein gegenüber faschistischem,
rassistischem und sexistischem Gedankengut", so Cathy Schneider vom
Vorsitzteam. "Dass ausgerechnet an dem Tag eine Störung der
öffentlichen Ruhe und Ordnung ausgemacht wird, an welchem sich
Antifaschist_innen den Burschenschaftern entgegenstellten, beweist in
welche prekäre Situation sich die Universitätsleitung mit ihrer
Pragmatisierung des Problems bringt. Die Universität Wien muss
endlich klar Stellung gegen diese Ewiggestrigen und ihre Rituale
beziehen", so das Vorsitzteam unisono.
Auch morgen haben engagierte Antifaschist_innen zur Kundgebung ab 11
Uhr gegen die Burschenschafter aufgerufen. Die ÖH Uni Wien schließt
sich dem an und fordert alle Studierenden dazu auf, sich den
Burschenschaftern ebenfalls in den Weg zu stellen

Die ÖH Uni Wien hat die Broschüre "Völkische Verbindungen. Beiträge
zum deutschnationalen Korporationsunwesen in Österreich" heraus
gegeben. Mit dieser Broschüre sollen Geschichte, Hintergründe und
Verstrickungen völkischer Korporierter beleuchtet werden und sie soll
zur weiteren Auseinandersetztung anregen:
http://oeh.univie.ac.at/sites/default/files/CMS/dokumente/downloads/v
oelk_verbindungen.pdf

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