• 18.10.2014, 08:00:35
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"profil": Ex-Justizministerin Claudia Bandion-Ortner über Saudi-Arabien: "Nicht jeden Freitag wird geköpft"

Konferenz mit hohen religiösen Repräsentanten wird im November in Wien zum Thema "Gewalt im Namen der Religion" stattfinden

Utl.: Konferenz mit hohen religiösen Repräsentanten wird im November
in Wien zum Thema "Gewalt im Namen der Religion" stattfinden =

Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe
des Nachrichtenmagazins "profil" zieht Claudia Bandion-Ortner, die
ehemalige Justizministerin und derzeitige Generalsekretärin des
saudi-arabischen "König-Abdullah-Dialog-Zentrums" eine positive
Bilanz der ersten beiden Jahre: "Saudi-Arabien mischt sich in unsere
Arbeit überhaupt nicht ein." Auch ihre persönlichen Erfahrungen in
Saudi-Arabien schildert sie durchgehend positiv: "Ich war angenehm
überrascht. Als Frau dort zu leben, ist sicher nicht einfach." Als
emanzipierte Frau "hätte ich sicher meine Schwierigkeiten dort. Aber
ich bin sehr gut und nett behandelt worden." Bandion-Ortner musste
sich - wie alle Frauen in Saudi-Arabien - mit einer schwarzen Abaya
verhüllen. "Aber ich muss sagen: Die ist praktisch. Ein angenehmes
Kleidungsstück. Sie hat mich ein bisschen an den Talar erinnert." Bei
einem Ladies-Abend sei sie "von gebildeten hochintelligenten Frauen,
Managerinnen, Universitätsprofessorinnen" umgeben gewesen. Sie sei
sich vorgekommen "wie in Österreich bei einer Damenrunde. Da war
eigentlich kein Unterschied." Auf den Vorhalt, dass im Jahr 2014 in
Saudi-Arabien bereits 60 Menschen hingerichtet worden sind, dass an
Freitagen nach dem Gebet öffentlich geköpft und ausgepeitscht werde,
sagt Bandion-Ortner im "profil"-Interview: "Das ist nicht jeden
Freitag" und sie sei natürlich gegen die Todesstrafe.

Sie glaube, dass sich "durch die Dialogbereitschaft in
Saudi-Arabien - der König steht da wirklich sehr dahinter, ich habe
mit dem König persönlich darüber gesprochen - langsam etwas
verändert".

Am 18. Und 19. November werde das Zentrum in Wien eine Konferenz
mit hohen religiösen Repräsentanten zum Thema "Religionsführer gegen
Gewalt im Namen der Religion" veranstalten. Genaueres könne sie nicht
bekanntgeben, denn "so eine Konferenz ist auch ein
Sicherheitsrisiko", so Bandion-Ortner im "profil"-Interview.

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