• 13.10.2014, 12:28:05
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IndustrieGruppe Pflanzenschutz: Feldversuch zeigt enorme Verluste bei Verzicht auf Pflanzenschutzmittel

Durch Verzicht auf Pflanzenschutzmittel Verluste zwischen 20 und 86 Prozent der Erntemenge - Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln ohne Pflanzenschutz gefährdet

Utl.: Durch Verzicht auf Pflanzenschutzmittel Verluste zwischen 20
und 86 Prozent der Erntemenge - Selbstversorgung mit
heimischen Lebensmitteln ohne Pflanzenschutz gefährdet =

Wien (OTS) - Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz und die
erzeugergemeinschaft zistersdorf haben heute die Ernteergebnisse der
schauFELDER vorgestellt. Bei diesem Feldversuch wurden auf mehreren
Parzellen verschiedene Kulturpflanzen angepflanzt, jeweils eine
Hälfte wurde mit Pflanzenschutzmitteln behandelt, die zweite nicht.
Die Ergebnisse dieses Versuchs sprechen für sich: "Wir haben bei den
Feldern ohne Behandlung mit Pflanzenschutzmitteln signifikante
Verluste zwischen 20 und 86 Prozent zu verzeichnen gehabt. Auch bei
der Qualität hat es deutliche Einbußen gegeben", sagt der Vorstand
der IndustrieGruppe Pflanzenschutz, Christian Stockmar. "Würden die
österreichischen Bauern komplett auf Pflanzenschutzmittel verzichten,
wäre damit die Selbstversorgung mit qualitativ hochwertigen
Lebensmitteln gefährdet."

Hohe Verluste auf unbehandelten Feldern

Die Zahlen sprechen für sich. Bei der Gerste wurde auf dem
konventionellen Feld 0,72 kg/m2 geerntet, auf dem unbehandelten
jedoch nur 0,58 kg/m2 (-20 Prozent). Auch bei den anderen Kulturen
gab es Verluste: Beim Roggen wurden statt 1,03 kg/m2 nur 0,78 kg/m2
geerntet (-25 Prozent), bei den Sonnenblumen statt 0,30 kg/m2 nur
0,12 kg/m2 (-60 Prozent), beim Winterdurum statt 0,80 kg/m2 nur 0,29
kg/m2 (-64 Prozent), beim Winterweizen statt 0,91 kg/m2 nur 0,26
kg/m2 (-72 Prozent). Am größten war der Verlust bei der Zuckerrübe:
Konnten durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln 11,60 kg/m2
geerntet werden, so waren es beim Nachbarfeld nur 1,57 kg/m2. Dies
entspricht einem Verlust von 86 Prozent der Erntemenge. Auch die
Qualität der Ernte hatte gelitten. Durch den Konkurrenzkampf mit den
Unkräutern büßten die Getreidekörner sowohl an Größe als auch an
Gewicht ein. Leider nicht geerntet werden konnte der Ölkürbis, da die
Gemüsewurzelfliege die Ernte auf beiden Feldern vernichtet hat.

"Auf den unbehandelten Flächen mussten die Pflanzen mit Unkräutern,
wie Gänsefuß, Klatschmohn, Kamille und Windhalm um Nährstoffe, Platz
und Licht konkurrieren, das hat sich stark auf das Wachstum
ausgewirkt", sagt Franz Bauer von der erzeugergemeinschaft
zistersdorf. "Den Bauern geht es vor allem um die Gesunderhaltung
ihrer Pflanzen. Wir streben keine Maximalerträge an, sondern wollen
nachhaltig das Optimum auf einem gesunden Boden produzieren."

Selbstversorgung mit heimischen Lebensmitteln gefährdet

Legt man die Ergebnisse der schauFELDER auf den Agrarsektor in
Österreich um, dann zeigt sich, was ein Verzicht auf
Pflanzenschutzmittel für die Versorgung mit qualitativ hochwertigen
heimischen Produkten bedeuten würde. So hat Österreich laut dem
Grünen Bericht 2014 der Ende September vom Landwirtschaftsministerium
vorgelegt wurde, beim Roggen einen Selbstversorgungsgrad von 94
Prozent. Ohne Pflanzenschutzmittel würde dieser auf 71 Prozent
zurückgehen. Auch die Selbstversorgung mit Gerste würde von derzeit
84 Prozent auf 68 Prozent zurückgehen. Beim Weichweizen, zu dem der
Winterweizen zählt, würde sich die Selbstversorgung von 97 Prozent
auf nur mehr 28 Prozent und beim Winterdurum von 57 Prozent auf 21
Prozent reduzieren.

Industrie fordert Bekenntnis der Politik zu moderner Landwirtschaft

Um die Bauern zu unterstützen fordert die IndustrieGruppe
Pflanzenschutz stabile und verlässliche rechtliche sowie politische
Rahmenbedingungen für die Zulassung und Anwendung von
Pflanzenschutzmitteln. "Kurzfristige Verbote aufgrund einseitig
geführter Debatten helfen niemanden, zu einer sachliche Diskussion
über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sind wir aber gerne
bereit", sagt Stockmar. Der Vorstand der IndustrieGruppe
Pflanzenschutz warnt vor einem Alarmismus in der Diskussion ohne
wissenschaftliche Grundlage: "Oftmals wird pauschal vor dem Einsatz
von Pflanzenschutzmitteln gewarnt und unreflektiert ein kompletter
Verzicht auf Pflanzenschutzmittel gefordert. Dabei wird jedoch
übersehen, welche Auswirkungen dies auf die Ernährungssicherheit und
die Selbstversorgung hätte. Wir fordern ein klares Bekenntnis der
Politik zur Absicherung der modernen produzierenden Landwirtschaft in
Österreich."

Stockmar und Bauer sind sich einig: "Die Verluste die bei den
schauFELDERN im kleinen gezeigt wurden, würde für die Bauern zu
enormen Ernteeinbußen führen. Der Einsatz moderner Betriebsmittel hat
in den vergangenen Jahrzehnten dazu geführt, dass im Zuge der grünen
Revolution die Erträge der heimischen Landwirtschaft immens
gesteigert werden konnten. Ein Verzicht darauf würde nicht nur die
Versorgungssicherheit gefährden, sondern Österreich auch abhängig vom
Weltmarkt machen", so Stockmar und Bauer abschließend.

Fotos sowie Unterlagen zur Pressekonferenz stehen unter
https://www.dropbox.com/sh/uzou2kh7cvt1cc8/AAAUrLeKOhLkB__agOaN6iKOa?
dl=0 zur kostenfreien Verwendung bereit.

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