• 11.10.2014, 09:42:17
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Aktuelle Pflegedebatte: Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs "Lebenswelt Heim" fordert umfassendes Gesamtkonzept

Wien (OTS) - Der Bundesverband der Alten- und Pflegeheime Österreichs
"Lebenswelt Heim" begrüßt die erneut aufgebrochene Pflegedebatte und
bezeichnet diese als notwendig und richtig. Gleichzeitig betont der
Verband die Notwendigkeit eines umfassenden Gesamtkonzeptes und
kritisiert die neuerlichen Verschärfungen für Pflegegeld-Bezieher.
Auch brauche es Maßnahmen zur Attraktivierung des Pflegeberufes, um
dem Personalmangel entsprechend begegnen zu können. Gefordert werden
deutliche Verbesserungen der Strukturen für den stationären
geriatrisch/gerontologischen Bereich.

Die von Bundesminister Hundstorfer initiierte Adaptierung des
Pflegegeldes ab 2016 kann aus Sicht des Bundesverbandes der Alten-
und Pflegeheime Österreichs "Lebenswelt Heim" nur ein erster Schritt
sein, zumal mit einer Erhöhung um zwei Prozent nicht einmal die
Teuerungsrate abgefangen werden könne und somit keine wirkliche
Entlastung erreicht werde. Das Pflegegeld stelle eine wichtige Säule
der Finanzierung des Pflegesystems dar - eine nicht adäquate
Valorisierung bedeute, dass die erforderlichen Mittel zur
Aufrechterhaltung des Systems aus anderen Töpfen lukriert werden
müssten. Die Verschärfung hinsichtlich der Pflegegeld-Stufen 1 und 2
sieht der Verband sehr kritisch, da insbesondere Angehörige dadurch
vermehrt in die Verpflichtung zur Leistungserbringung gedrängt
würden. So werde der im Regierungsprogramm festgelegte Grundsatz
Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, konterkariert.

"Insbesondere in Hinblick auf die Pflege und Betreuung der älteren
Generation bedarf es eines schlüssigen Gesamtkonzeptes. Mit dem
prognostizierten Einsparungspotenzial dieser Maßnahmen können die
bestehenden strukturellen Schwächen des Pflegesystems jedoch in
keiner Weise kompensieren werden" so Markus Mattersberger, Präsident
des Bundesverbandes. Er betont, dass aktuell rund 49% der
Pflegegeldbezieher älter als 80 Jahre alt sind und dass sich die Zahl
der heute 80-Jährigen bis zum Jahr 2030 nahezu verdoppeln werde. Um
dieser Entwicklung, welche verschärft werde durch sich verändernde
Familien- und Haushaltsstrukturen, adäquat begegnen zu können,
bedürfe es eines konsequent durchdachten Gesamtkonzeptes. In diesem
seien zudem deutliche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des
Pflegeberufes zu setzen, um dem ohnedies schon bestehenden
Personalmangel entgegen zu wirken.

Hierzu werden vom Bundesverband der Alten- und Pflegeheime
"Lebenswelt Heim", neben einer Verbesserung des
Nahtstellenmanagements zwischen den verschiedenen Pflegeangeboten,
deutliche Verbesserungen der Strukturen für den stationären
geriatrisch/gerontologischen Bereich gefordert. Dieses Erfordernis
wird durch die aktuelle WIFO-Studie klar bestätigt!

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