• 02.10.2014, 12:23:31
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100jährige E-Lok 1072.01 im Eisenbahnmuseum Schwechat eingetroffen!

Präsentation in der ORF Lange Nacht der Museen 2014

Präsentation in der ORF Lange Nacht der Museen 2014

Utl.: Präsentation in der ORF Lange Nacht der Museen 2014 =

Wien (OTS) - Dem Verband der Eisenbahnfreunde gelang es die original
Lokomotive der Lokalbahn Wien - Pressburg von einer deutschen
Sammlerin zu erwerben. Am 21. September brachte sie der ÖBB Hilfszug
von Strasshof in das Eisenbahnmuseum Schwechat, das auf dem Gelände
ihrer ehemaligen Heimatdienststelle angesiedelt ist.

Dieses wertvolle Exponat stellt eine besondere Bereicherung der
Sammlung im Rahmen des entwickelten Leitbildes dar. An den nächsten
Dampftagen und in der Langen Nacht der Museen wird es vor der
denkmalgeschützten Lokomotivwerkstatt präsentiert werden.

Auf dem Foto steht sie, passend zum Thema Lokalbahnen, neben der
Dampflokomotive 124 der Raab - Ödenburg - Ebenfurther Eisenbahn.

Programm ORF LANGE NACHT DER MUSEEN:
Fotoaufstelung fer neu eingetroffenen E-Lok vor IHRER Halle

"ZUCKERLZUG"

Die jüngsten Besucher dürfen auf der Modellbahnanlage nicht nur den
"Zuckerlzug" in Betrieb nehmen, sondern auch auf den großen
Lokomotiven mitfahren.

FELDBAHNZÜGE (14:30-23:30 Uhr)

Die mittlerweile vier Hallen werden durch eine Feldbahn mit einer
600-mm-Spurweite verbunden. Als Motor der Wirtschaft waren diese
Bahnen einst unverzichtbar. Abfahrt stündlich.

- FÜHRERSTANDSMITFAHRTEN (18:00-23:00 Uhr) - FOTOSHOW (18:00-00:30
Uhr) - "100 JAHRE PRESSBURGERBAHN" Die Sonderausstellung 2014 zeigt
alte Ansichten zum Jubiläum

TIPP: Das Eisenbahnmuseum hat ab 14:00 Uhr für Sie geöffnet.

www.eisenbahnmuseum.at

Technik und Geschichte

Die Lokalbahn Wien - Pressburg LWP war vom Typus her ein
"Interurban", wie der Fachbegriff lautet. In den Städten als
Straßenbahn, außerhalb auf eigener Trasse verkehrend. Die Badner Bahn
ist ein typisches Beispiel. In den USA gab es einst Strecken mit rund
28.000 km, bis sie von der Autoindustrie aufgekauft wurden.

Mit der Straßenbahn nach Pressburg zu fahren war ein geflügeltes
Wort.

Dabei gab es auf der LWP eine Besonderheit. Zwischen Groß Schwechat
und Kittsee entstand die zweiten (nach der Mittenwaldbahn in Tirol)
mit hochgespanntem Wechselstrom (15kV; 16 2/3Hz) elektrifizierte
Überlandstrecke Österreichs. In den genannten Orten übernahmen
1072.01 und ihre Schwestern die Züge von mit Gleichstrom betriebenen
Stadtlokomotiven. Lok Eg 2 von der Strecke in Wien ist mit einem von
Otto Wagner gestalteten Zug und eine Ausstellung ebenfalls im Museum
zu sehen.

Den Betrieb führten die NÖ Landesbahnen bis 1919 auf der gesamten
Strecke, im österreichischen Abschnitt bis 1921. Von Berg
Landesgrenze bis Pressburg bestand formal eine gepachtete eigene
ungarische Gesellschaft. Die 1072er hießen damals Ewp =
Elektrolok/Wechselstrom/Personenzug.

Übrigens, ein ähnliches Projekt Wien - Brünn verhinderte der Beginn
des I. Weltkrieges.
Foto: VEF Verband der Eisenbahnfreunde Stefan Kamper

Öffnungszeiten

Das Museum ist für unsere Besucher von 1. Mai bis 26. Oktober zu
folgenden Zeiten geöffnet:
Mittwoch bis Samstag

14:00 - 18:00 Uhr

Sonntag + Feiertage

10:00 - 17:00 Uhr

Fahrbetrieb auf der Feldbahn findet nur an Wochenenden (Sa. + So.)
sowie an Feiertagen statt!
An jedem letzten Sonntag im Monat, sowie am 1. Mai und 26. Oktober
findet in unserem Museum Dampfbetrieb statt.
Für Gruppen sind Sondertermine jederzeit möglich. Nähere
Informationen hierzu finden Sie unter dem Menüpunkt "Angebote" im
linken Auswahlmenü.

Erreichbarkeit

§ mit der Flughafenschnellbahn S7 im Halbstundentakt (Station
Schwechat - Kernzone 100), erreichbar durch die Bahnunterführung
"Industriestraße"
§ mit der Autobuslinie 271 (ab Reumannplatz) über die Schnellstraße
S1, Abfahrt Mannswörth

Über das Museum:

Das EISENBAHNMUSEUM SCHWECHAT

Das Eisenbahnmuseum Schwechat ist in der ehemaligen Zugförderung der
"Lokalbahn Wien - Pressburg" untergebracht und wurde vom Verein VEF
gemeinsam mit mehreren Partner eingerichtet. Unter anderem sind auch
viele Fahrzeuge des Technischen Museums Wien hier beheimatet.

Der Bahnhof "Groß Schwechat" wurde am 6. Jänner 1884 an der Strecke
Klein Schwechat - Fischamend - Mannersdorf von der StEG eröffnet.
Drei Gleise reichten damals zur Betriebsabwicklung aus.

Zentrale Bedeutung erlangte der Bahnhof mit der Aufnahme des
durchgehenden Betriebes der elektrischen Lokalbahn Wien - Preßburg am
1. Februar 1914. Neben der Hauptwerkstätte und Remisen befand sich
hier die Wechselstation zwischen der mit 600 V Gleichstrom
betriebenen Stadtstrecke und der mit 16 kV Wechselstrom betriebenen
Überlandstrecke bis Köpcseny (= Kittsee). Die Gleisanlagen wurden
entsprechend erweitert und blieben mit wenigen Umbauten bis etwa 1970
unverändert.

1945 wurde die im Krieg beschädigte Stadtstrecke nicht wieder in
Betrieb genommen und abgebaut. Der Lokomotivwechsel blieb allerdings
erhalten, weil die Strecke Hauptzollamt (= Wien Mitte) - Groß
Schwechat mit Dampf und Groß Schwechat - Wolfsthal elektrisch
befahren wurde.

Am 17. Jänner 1962 nahm die ÖBB in Wien den Schnellbahnbetrieb und
die elektrische Traktion auf der Strecke nach Groß Schwechat auf.
Damit konnte die Zugförderungsstelle Groß Schwechat aufgelassen und
die Fahrzeuge nach Wien Nord übersiedelt werden.

Für die Betriebsgebäude fanden sich andere Verwendungen:

Die Lokomotivwerkstätte diente der Firma Elin zur elektrischen
Ausrüstung der ersten Lokomotiven Reihe 1042. Danach war sie Lager
und Büro der örtlichen Fahrleitungs- und Fernmeldemeisterei. In die
Wagenwerkstätte zogen Kabelbauabteilung und die Brückenmeisterei Wien
Ost ein.

Leider kam es 1970 zum Abriß der Lokomotivremise zugunsten des
Ausbaues der ÖMV Raffinerie, obwohl bereits damals Museumsfahrzeuge
hinterstellt waren. Auf dem Gelände lagerte die Firma BBC lange Zeit
Material für den Bau des Zentralverschiebebahnhofes in Kledering.
Nach dessen Vollendung entstand aus der ehemaligen Magazinsbaracke
unser Feldbahnschuppen (Halle III). Der zurückgebliebene
Fahrleitungsschrott dient ab und zu noch immer als Rohmaterial.

Ganze Wagen sind so durch Resteverwertung entstanden.

Ab 1975 gelang es, vorerst mehreren Privatpersonen des Vereines
"Österreichisches Feldbahnmuseum" um Egon Charlemont und dem jetzigen
Museumsleiter wieder Museumsgut einzulagern. Zu Beginn der 80er Jahre
gewährte man dem Verband der Eisenbahnfreunde ebenfalls ein Dach über
dem Kopf. Als der VEF das Heizhaus Stadlau verlor wurde der Beschluß
zur Anmietung des Geländes von der ÖBB und es zum gemeinsamen Ausbau
zu einem Eisenbahnmuseum gefaßt. Bereits damals kam es, erstmals in
Österreich, zur Erstellung eines Museumskonzeptes. Die Arbeiten
umfaßten Herrichten der Grünflächen, Umbau und Instandhaltung der
Gleisanlagen und der Hochbauten, den Ausbau der 600 mm Schmalspurbahn
und natürlich die Restaurierung und Erhaltung von Lokomotiven und
Waggons. Das alles ist bei weitem nicht abgeschlossen.

Nach und nach, bis etwa 2000, konnte mit dem Auszug von Dienststellen
Stück um Stück des Geländes dazu übernommen werden. Leider gab es
auch immer wieder Einschränkungen durch den Neubau der S7 oder die
Errichtung eines Sendemastes.

War der Museumsbetrieb vorerst nur einmal im Monat auf wenigen
Quadratmetern, mit ein paar Bildtafeln möglich, so steigerte sich das
zusehends bis zur kompletten Übernahme der Halle II. Als eines der
ersten "Großprojekte" erfolgte deren Adaptierung. Zu der Zeit begann
auch die konsequente Aufarbeitung der Museumswagen, geführt vom
damaligen Fahrzeugreferenten Herbert Prowaznik. Stand für uns
seinerzeit noch der mögliche Einsatz auf dem Netz der Bahn im
Vordergrund, so haben sich die Perspektiven durch äußere Einflüsse
drastisch verschoben. Fahren so wie vor 30 Jahren ist mit dem "alten
Graffl" sehr schwierig bis unmöglich geworden. Dazu kommt noch der
Aspekt des "historischen Gutes". Es ist unsere Pflicht, das was
unsere Gründerväter als wichtig und erhaltenswert fanden, auch den
nächsten Generationen zu übergeben.

Mit den Aufgaben die eine Restaurierung erfordert sind auch die
Anforderungen gewachsen. Schnell mal ein paar Latten
zusammenschrauben, Hauptsache es fährt, war ein Erfordernis der
Nachkriegszeit. Aber auch das ist selbstverständlich zu
dokumentieren. Wir bemühen uns um eine dem jeweiligen Objekt
entsprechende Vorgangsweise. Möglichst viel Original-Substanz
erhalten, schonend restaurieren und Teile in der alten Technik
ersetzen. Allerdings sind die heute international vorgegebenen
Standards bei den beschränkten Mitteln in unserem Land oft nur schwer
zu erreichen.

Die augenscheinlich größten Leistungen in der Geschichte des Museums
waren der Neubau einer Halle (IV) mit insgesamt 310 m Depotgleise und
die Errichtung einer Brücke über die Unterführung Industriestraße.
Mit ihr wird die Erschließung eines weiteren Grundstückes möglich.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | VEF

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