- 02.10.2014, 11:21:49
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Erster Runder Tisch zu Wien debattiert über Wege zur Befriedung und Stabilisierung der Ukraine
Treffen von internationalen Experten am 1. Oktober in der Wiener Hofburg / Memorandum mit 15 Thesen veröffentlicht
Utl.: Treffen von internationalen Experten am 1. Oktober in der
Wiener Hofburg / Memorandum mit 15 Thesen veröffentlicht =
Wien (OTS) - Die Ukraine befindet sich in der schwierigsten
politischen Situation seit ihrer Unabhängigkeit. Es herrscht Krieg,
der so schnell wie möglich beendet werden muss. Die wirtschaftliche
Situation des Landes ist prekär. Die Energieversorgung in der
bevorstehenden kalten Jahreszeit erscheint gefährdet. Besonders die
Bewohner der von militärischen Auseinandersetzungen betroffenen
Gebiete sind in einer Notlage. In dieser Situation liegt es in der
Verantwortung der Europäischen Union, die Ukraine auf ihrem langen
und schwierigen Weg zur Wiederherstellung des Friedens und der
Umsetzung der nötigen Reformen zu begleiten und tatkräftig zu
unterstützen.
Aus diesem Grund hat das "Deutsch-Ukrainische Forum" in Kooperation
mit "Future Business Ukraine" die Initiative zur Bildung einer
Plattform für den regelmäßigen Austausch von ukrainischen und
europäischen Experten ergriffen.
"Der Aufbruch in der Ukraine ist eine Chance aber auch eine
Verpflichtung für die EU. Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten,
dass die Ukraine ihren Platz in Europa findet", erläutert Karl-Georg
Wellmann, Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der
Deutsch-Ukrainischen Parlamentariergruppe, die Hintergründe der
Initiative.
"Wir wollen den Anstoß zu einem regelmäßigen und offenen Austausch
auf Expertenebene geben", ergänzt der Vorsitzende des
Deutsch-Ukrainischen Forums und Geschäftsführer des Ost-Ausschusses
der Deutschen Wirtschaft Prof. Dr. Rainer Lindner.
An den Diskussionen und Vorträgen des Ersten Runden Tischs am 1.
Oktober 2014 in der Wiener Hofburg zum Thema "Ukraine in Europa -
Frieden und Reformen" nahmen rund 80 Experten aus der Ukraine und der
Europäischen Union teil. In insgesamt drei Panel-Diskussionen wurden
15 Thesen zur Befriedung und Reformierung der Ukraine diskutiert.
Unter anderem ging es um Fragen der Dezentralisierung der Ukraine, um
ihre zukünftige wirtschaftliche und sicherheitspolitische
Orientierung, um notwendige Reformmaßnahmen und das zukünftige
Verhältnis und den Beginn eines Verständigungsprozesses mit Russland.
Unter den ukrainischen Teilnehmern befanden sich der frühere
Präsident Wiktor Juschtschenko, der Kiewer Bürgermeister Vitali
Klitschko, der Vorsitzende der Föderation der ukrainischen
Arbeitgeber Dmytro Firtasch sowie Marina Stavnijchuk, persönliche
Beraterin von Präsident Petro Poroshenko. Zu den EU-Vertretern
gehören der Vorsitzende des Ausschusses für Auswärtige
Angelegenheiten des EU-Parlaments Elmar Brok, Bundeskanzler a. D. Dr.
Wolfgang Schüssel, der frühere deutsche Verteidigungsminister und
führende Verfassungsrechtler Prof. Dr. Rupert Scholz, der ehemalige
deutsche Finanzminister Peer Steinbrück, der frühere sächsische
Ministerpräsident Prof. Dr. Georg Milbradt und der
Nationalratsparlamentarier und Vorsitzende der
österreichisch-ukrainischen parlamentarischen Freundschaftsgruppe
MMag Dr. Axel Kassegger.
Wellmann und Lindner zogen nach den Gesprächen ein positives Fazit:
"Der Runde Tisch war der bislang intensivste Expertendialog über die
Zukunft der Ukraine in der EU. Das Deutsch-Ukrainische Forum und
Future Business Ukraine nehmen aus der Premiere den klaren Auftrag
mit, ein regelmäßig tagendes Forum aufzubauen", sagte Wellmann. " Am
Ende des Tages geht von Wien die klare Botschaft aus, dass die
Reformierung der Ukraine eine europäische Angelegenheit ist, eine
gemeinsame Aufgabe der Ukraine, der EU und Russlands."
"Ein wichtiges Ergebnis des Runden Tisches ist, dass es in der EU
viele Beispiele für gelungene Reformprozesse in der EU gibt, an denen
sich die Ukraine orientieren kann, angefangen von der Integration der
deutschen neuen Bundesländer in den EU-Binnenmarkt, über militärische
Bündnisfreiheit von Ländern wie Finnland und Österreich, bis hin zu
dezentralen Verwaltungsstrukturen in einer Vielzahl von Ländern",
sagte Prof. Dr. Rainer Lindner. "Diesen Erfahrungsaustausch forciert
zu haben, ist bereits ein großes Verdienst des Runden Tisches."
Die Ergebnisse der Panel-Diskussionen fast ein Memorandum in 15
Thesen zusammen. Dieses ist dieser Pressemitteilung angefügt.
Veranstalter:
Das Deutsch-Ukrainische Forum (DUF) fördert seit 1999 die
gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen Deutschland und der Ukraine. Ein besonderer Schwerpunkt
liegt auf dem Wiederaufbau und der wirtschaftlichen sowie politischen
Stabilisierung des Landes. www.d-u-forum.de
Die in Österreich neu gegründete unabhängige Plattform Future
Business Ukraine (FBU) verbindet Aktivitäten zur Förderung der
politischen Stabilität der Ukraine mit wirtschaftspolitischem
Networking. Vorbild ist dabei "Future Business Austria", eine
international angesehene Politik- und Wirtschaftsplattform.
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